Eigentlich eine nachhaltige Idee: Wenn Essensreste übrigbleiben, freut sich der Hund – und Herrchen und Frauchen tun etwas gegen Lebensmittelverschwendung. Welche Nahrungsmittel dein Hund fressen darf und wo du vorsichtig sein solltest, erfährst du hier.
Ein Stückchen Pizza, das keiner mehr will, Reste vom Schulbrot der Kinder oder zu viel Pasta gekocht: Was bei den Zweibeinern übrig bleibt, ist eindeutig zu schade zum Wegwerfen. Die Reste einfach an den vierbeinigen Mitbewohner, den Hund, füttern?
Bei zwei der oben genannten Reste ist das keine gute Idee. Die übrigen Nudeln darf Bello gerne ausnahmsweise mal fressen und vor der Tonne retten. Voraussetzung: Sie sind weich gekocht, nicht verdorben und ohne Soße und Gewürze. Es gibt aber noch mehr Reste, die dein Hund fressen darf.
Resteverwertung ist gut, doch Hunde dürfen nicht alles fressen
Noch vor einigen Jahrzehnten wurden Hunde, die den Hof bewachten, mit Fleisch- und Essensresten gefüttert. Diese Zeiten sind vorbei – die allermeisten Menschen kaufen spezielles Hundefutter oder bereiten es nach sorgfältig abgestimmten Rezepten selbst zu. Das ist gut so!
Auch wenn der Hund allgemein als Allesfresser gilt und früher so ernährt wurde: Mit gesunder Ernährung hat die Resteverwertung nichts zu tun. Die Reste, die von unseren Mahlzeiten übrig bleiben, sind für Hunde allermeist ungeeignet. Einige der Lebensmittel, die für uns Menschen gesund sind, können für den Hund sogar gefährlich werden.
Speisereste enthalten in den meisten Fällen:
- zu viel Fett,
- zu viele Kalorien,
- zu viele Gewürze,
- zum Teil Nahrungsmittel, die Hunde nicht vertragen oder die sogar giftig sind und
- zu wenig Nährstoffe, die der Hund dringend braucht.
Viele der Lebensmittel, die wir so lieben, können bei unserem Vierbeiner zu Magenschmerzen, Blähungen und Übergewicht führen. Hohe Mengen an Fett können zu Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse verursachen.
Laut Tiermedizinerin Andrea Göbel von Interquell Petfood sind es vor allem die fehlenden Nährstoffe, die für den Hund eine Gefahr darstellen, wenn wir ihn regelmäßig mit Speiseresten füttern: „Hunde haben einen anderen Nährstoffbedarf als wir Menschen. Um sicher zu gehen, dass der Hund mit allem versorgt ist, was er braucht, ist daher auch bei dieser Fütterungsmethode eine Rationsberechnung zu empfehlen. Diese kann die individuellen Bedürfnisse des Hundes und die Vorlieben des Besitzers berücksichtigen.“
Eine einseitige Fütterung des Hundes kann zu Mangelerscheinungen führen. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, dem Hundefutter Mineralien und andere Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln hinzuzufügen. Die Zusammensetzung und Dosierung solltest du mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin besprechen. Zu viele Nährstoffe können genauso schädlich sein wie zu wenige.
Reste von unserem Essen: Was ist erlaubt?
Völlig unproblematisch ist es hingegen, wenn du deinem Hund immer mal wieder kleine Reste von Lebensmitteln gibst. „Für einen ausgewachsenen Hund ohne Vorerkrankungen kann es unbedenklich sein, ab und an einen kleinen Teil seines Futters durch Essenreste zu ersetzen“, meint auch Jürgen Zentek vom Institut für Tierernährung der Freien Universität Berlin.
Zuvor solltest du dich genau informieren, welche Lebensmittel auf dem Speiseplan deines Hundes nichts verloren haben. Tabu sein sollten in jedem Fall stark gewürzte und fettreiche Speisen. Unsere Liste hilft dir weiter:
Welche Lebensmittel dürfen Hunde fressen?
Diese Nahrungsmittel sind in kleinen Mengen unproblematisch:
- Nudeln
- Reis
- Kartoffeln (gekocht und ohne Schale)
- mageres Fleisch
- gekochte Eier
- Quark oder Joghurt
- Hunde dürfen fast alles Obst und Gemüse fressen, das auch wir Menschen essen. Besonders gut schmecken Hunden Äpfel, Bananen, Wassermelone, Heidelbeeren und Erdbeeren (bitte nur kaufen, wenn Saison ist!). Beim Gemüse stehen Brokkoli, Karotten und gekochter Kürbis oben auf der Hitliste.
Obst und Gemüse: für den Hund am besten pürieren
Der Hund kann – anders als der Mensch – die in Obst und Gemüse enthaltene Zellulose nicht aufspalten, ihm fehlt das dafür notwendige Enzym. Da Hunde ihre Nahrung nicht kauen, solltest du deinem Hund Obst und Gemüse unbedingt in zerkleinerter Form (am besten püriert) oder gegart füttern.
Welche Lebensmittel dürfen Hunde auf gar keinen Fall fressen?
Auf keinen Fall füttern solltest du diese Lebensmittel – hier können schon kleine Mengen gefährlich werden:
- rohes Schweinefleisch
- Weintrauben und Rosinen
- Avocado
- Knoblauch, Zwiebeln und Lauch
- Macadamianüsse
- Schokolade
- Zuckeraustauschstoff Xylitol (kann in Süßigkeiten, Joghurt, Backwaren etc. enthalten sein)
- Salami (Salami ist eine Rohwurst, sie kann Träger des für Hunde tödlichen Aujeszky-Virus sein)
- Zitrone
- grüne Paprika
- unreife Tomaten
- rohe Kartoffeln
- rohe Aubergine
- rohe Hülsenfrüchte
Zwiebeln und Knoblauch finden wir Menschen köstlich, für unseren Hund sind sie gefährlich. Bereits kleine Mengen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die in Zwiebeln und Knoblauch enthaltenen Schwefelstoffe zersetzen die roten Blutkörperchen des Hundes (Hämolyse), durch die daraus resultierende Anämie werden die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, für den Hund besteht Lebensgefahr.
Essensreste für Bello und Bella: wichtig zu wissen
- Wenn du deinem Hund ausnahmsweise Reste von deinem Essen gibst, zieh ihm die Menge von seinem Hundefutter ab.
- Obst ist in kleinen Mengen gesund, in großen Mengen kann es bei Hunden aber zu Durchfall führen.
- Bei Steinobst unbedingt die Kerne entfernen. Zum einen sind sie giftig, zum anderen können sie zu einem gefährlichen Darmverschluss führen.
- Bei der Einführung ungewohnter Obst- und Gemüsesorten immer vorsichtig ausprobieren, ob es dem Hund bekommt.
- Hunde sollten kein frisches Brot fressen. Ab und zu ein Stückchen trockenes, hartes Brot schadet nicht. Hefeteig und Sauerteig solltest du grundsätzlich nicht füttern.
- Füttere deinen Hund grundsätzlich nicht am Tisch.
War dieser Artikel interessant?