Die Hyalomma Zecke ist ursprünglich in Teilen Asiens und Afrikas beheimatet. Mittlerweile breitet sie sich in einer beliebten Urlaubsgegend in Norditalien aus. Was du zu der Zeckenart wissen solltest, erfährst du hier.
Den Namen „Riesenzecke“ trägt die Hyalomma-Zecke nicht umsonst: Sie ist zwischen vier und sechs Millimeter groß, kann vollgesaugt aber eine Größe von etwa zwei Zentimeter erreichen und damit deutlich größer als die in Deutschland häufigste vorkommende Zeckenart, der Gemeine Holzbock. Zudem trägt sie Augen und bewegt sich im Gegensatz zum Gemeinen Holzbock über viele Meter hinweg aktiv auf ihre Beute zu. Die Ursache für ihre aktuelle Ausbreitung in Norditalien sind die steigenden Temperaturen infolge der Klimakrise.
Hyalomma-Zecke: Ausbreitung aufgrund der Klimakrise
Die Hyalomma-Zecke hat sich mittlerweile in der beliebten Urlaubsprovinz Triest im Norden Italiens angesiedelt. Den Weg nach Europa fand sie dabei vermutlich über Zugvögel, die regelmäßig die Zeckenlarven in europäischen Ländern verteilen. Normalerweise überleben die fremden Zecken jedoch den Winter in Europa nicht.
Durch die Klimakrise sind die (milden) Winter jedoch so kurz geworden, dass sich die Hyalomma-Zecke in Triest ansiedeln konnte. Doch nicht nur dort konnte sich die Riesenzecke ausbreiten: Auch in Portugal, Spanien, Südfrankreich, Kroatien und Griechenland ist sie mittlerweile zu finden. Sie lebt dabei übrigens weniger in hohen Gräsern wie der Gemeine Holzblock, sondern bevorzugt auf offenen und sonnigen Flächen mit Steinen und kurzen Gräsern.
Auch in Deutschland wurde die Hyalomma-Zecke bereits gesichtet. Es ist zudem dokumentiert, dass einige Hyalomma-Arten auch schon den Winter in Deutschland überlebt haben. Aktuell gehen Forschende jedoch nicht davon aus, dass sich die Riesenzecke schon in Deutschland angesiedelt hat, so Alexander Lindau von der Universität Hohenheim gegenüber dem Spiegel. Mit steigenden Temperaturen könnte sich die Zeckenart jedoch auch hier stärker ausbreiten.
Wie gefährlich ist die Hyalomma-Zecke?
Während der Gemeine Holzblock dafür bekannt ist, dass er Borreliose und FSME überträgt, überträgt die Hyalomma-Zecke das Fleckfieber und das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber (CCHF).
- Das Fleckfieber verläuft bei einer Behandlung mit Medikamenten in der Regel mild und äußert sich unter anderem in Glieder- und Kopfschmerzen, Fieber und Ausschlag. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie hingegen schwere Komplikationen verursachen und sogar tödlich enden.
- CCHF äußert sich in teilweise hohem Fieber, Verdauungsbesproblemen und grippeähnlichen Beschwerden. Treten Blutungen auf, kann auch diese Krankheit bis zum Tod führen. Häufig verläuft sie jedoch mild und kann mit Medikamenten behandelt werden.
Für beide Erkrankungen gibt es bislang keinen Impfstoff. Die hierzulande gängige „Zeckenimpfung“, die vor FSME schützt, bringt bei der Hyalomma-Zecke also nichts.
Prof. Dr. Reisinger von der Medizinischen Fakultät in Rostock erklärt jedoch gegenüber dem ADAC, dass es in Mitteleuropa aktuell sehr unwahrscheinlich ist sich über einen Biss der Hyalomma-Zecke mit CCHF zu infizieren. Bislang ist in Deutschland zudem noch keine Infektion mit der Erkrankung belegt. Für Fleckfieber gab es bislang einen Verdachtsfall.
So schützt du dich vor der Riesenzecke
Besonders in der Zeckenzeit solltest du Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Folgende Maßnahmen können dich laut dem ADAC vor der Hyalomma-Zecke schützen:
- Trage lange Kleidung, die auch Arme und Beine bedeckt. Achte dabei möglichst auf helle Farben, sodass du mögliche Zecken leicht sichtest.
- Bist du auf grasbewachsenen Flächen unterwegs empfiehlt es sich geschlossenes Schuhwerk und Socken zu tragen.
- Nutze ein Zeckenschutzmittel. Natürliche Mittel können zum Beispiel Kokosöl oder Schwarzkümmelöl gegen Zecken sein.
- Suche deinen Körper nach einem Aufenthalt in der Natur sorgfältig ab. Zecken bewegen sich zunächst eine Weile auf der Haut, bis sie eine passende Stelle gefunden haben. Fängst du sie vorher ab, kannst du den Biss also vermeiden.
- Hast du eine Zecke entdeckt, so entferne sie möglichst schnell mit einer Pinzette. Achte darauf, dass du die Zecke wirklich komplett entfernst. Beobachte die folgenden Tage die Einstichstelle. Bildet sich um diese eine Rötung oder Schwellung oder treten andere Krankheitssymptome auf, solltest du sofort medizinischen Rat hinzuziehen. Mehr dazu erfährst du hier: Zeckenbiss-Symptome: Was tun, wenn der Stich juckt und gerötet ist
Weitere Tipps findest du hier: Schutz vor Zecken: So vermeidest du Stiche
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