Simplicol Textilfarbe eignet sich zum Färben von T-Shirts, Kissenbezügen und vielen weiteren Textilien. Doch wie gesund sind die Farben? Wir zeigen dir, welche Inhaltsstoffe in der Simplicol Textilfarbe stecken und welche Alternativen es gibt.
Wenn die Farbe des T-Shirts ausbleicht oder ein weißes T-Shirt inzwischen eher grau ist, kannst du es mit Textilfarbe selber neu einfärben. Besonders beliebt ist zum Beispiel Textilfarbe von Simplicol – die gibt es für Baumwolle und Seide in allen erdenklichen Farben.
Textilien einzufärben ist ökologische sinnvoller, als ein neues T-Shirt zu kaufen – denn der Baumwollanbau, die Fasern- und Textilherstellung und am Ende die Entsorgung benötigen viele Ressourcen. Laut dem WWF verschlingt alleine der Baumwollanbau bis zu 25.000 Liter Wasser pro Kilo Baumwolle. Grundsätzlich ist es daher nachhaltig, Kleidung lange zu tragen und lieber zu färben, statt neue zu kaufen.
Simplicol Textilfarbe: Inhaltsstoffe im Überblick
Immer wieder gelangt Kleidung mit gesundheitlich bedenklichen Farbstoffen in den Handel. Deshalb sind Kunden kritischer geworden und hinterfragen häufiger die Inhaltsstoffe der Farben. Wer selbst färben möchte, tut das erst recht.
Wir erklären die Inhaltsstoffe am Beispiel der „Simplicol Textilfarbe intensiv Nachtblau“:
- Methylchloroisothiazolinone (Konservierungsmittel),
- Methylisothiazolinone (Konservierungsmittel),
- C.I. Reactive Orange 107 (Farbstoff),
- Sodium Metasilicate (Zusatzstoff).
Wie bedenklich sind die Inhaltsstoffe der Simplicol Textilfarbe?
Laut der Website Codecheck handelt es sich bei den beiden Konservierungsmitteln um „sehr bedenkliche“ Stoffe:
- Methylchloroisothiazolinon (MC): Das Konservierungsmittel sorgt dafür, dass sich keine Mikroorganismen in der Textilfarbe bilden. Allerdings kann es Reizungen und Allergien hervorrufen. Halogenorganische Verbindungen gelten zum Teil auch als gesundheitsschädlich, schreibt Codecheck.
- Methylisothiazolinone (MI): Auch dieses Konservierungsmittel soll Bakterien und Pilze verhindern und wird von Herstellern häufig als Ersatz für die umstrittenen Parabene verwendet. Doch unumstritten ist der Stoff nicht: Er kann laut Codecheck das Immunsystem stören sowie zu Asthma und allergischen Reaktionen führen. Die bestätigt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In mindestens einem Tierversuch konnten in Studien auch Beeinträchtigungen des Nervensystems nachgewiesen werden. Inzwischen sind MC und MI in Kosmetik, die auf der Haut bleibt, verboten.
Den Zusatzstoff Sodium Metasilicate stuft Codecheck nur als „leicht bedenklich“ ein. Er stabilisiert den pH-Wert, kann aber auch für Reizungen und allergischen Reaktionen verantwortlich sein. Beachte aber, dass ein Großteil der Stoffe beim Waschen auch wieder aus dem T-Shirt herausgewaschen werden und daher nicht in hoher Konzentration mit der Haut in Berührung kommen.
Alternativ: Färben mit Naturfarbstoffen
Öko-Farben ohne Zusätze gibt es kaum. Wir konnten aber in einigen Bio-Onlineshops WEJA-Färbesets entdecken, die frei von Konservierungsmitteln sind, zum Beispiel Lebensfluss sowie Siebenblau und Livos.
Du kannst aber auch Naturprodukte nehmen und daraus eigene Farbe herstellen. Das ist gar nicht so aufwendig, wie es klingt – aber garantiert ohne Zusatzstoffe. Damit die Fasern auch die Farbe aufnehmen, musst du den Stoff vorher mit Essig beizen.
Mit diesen Produkten kannst du deine Kleidung natürlich einfärben:
- Zitronen-Gelb: Kamille
- Dunkles Gelb: Kurkuma
- Orange: Zwiebelschale
- Pink: Rotkohl
- Hellgrün: Spinat
- Blau: Indigo
- Beige bis Braun: Schwarzer Tee
- Braun: Kaffee
So färbst du die Stoffe ein:
- Vermische einen Liter heißes Wasser mit 250ml Essig und gib das (saubere) Kleidungsstück hinein.
- Bei schwacher Hitze muss der Stoff nun mindestens eine Stunde einweichen. Wasche ihn anschließend mit Wasser gut aus.
- Gib als nächstes die Pflanzen in einen neuen Topf mit leicht kochendem Wasser. Hat das Wasser die gewünschte Farbe angenommen, legst du auch dein Kleidungsstück hinein. Nun musst du wieder ca. eine Stunde warten und die Farbe bei mittlerer Hitze einziehen lassen.
- Rühre währenddessen immer wieder um, damit sich die Farbe gleichmäßig verteilt. Kontrolliere nach etwa einer Stunde, wie sehr die Farbe schon in den Stoff eingezogen ist. Bist du bereits zufrieden mit dem Ergebnis, kannst du den Stoff unter kaltem Wasser abspülen.
- Sobald das kalte Wasser keine Farbe mehr annimmt, kannst du den Stoff zum Trocknen aufhängen.
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