Die Sonnenatmung soll entspannen und dich gleichzeitig aktivieren und deinen Energielevel erhöhen. Wie die Atmungstechnik funktioniert und was sie wirklich bringt, erfährst du hier.
Die Sonnenatmung ist im Yoga auch unter dem Begriff Surya bhedana pranayama bekannt. Sie soll dich wach machen und deinen Körper und deinen Geist aktivieren. Deshalb solltest du sie am besten morgens ausführen. Aber auch zu anderen Tageszeiten hat die Sonnenatmung heilsame Effekte.
Sonnenatmung: So geht’s
Für die Sonnenatmung brauchst du nur einen bequemen Platz zum Sitzen oder Liegen und bequeme Kleidung. Dann kannst du beginnen:
- Schließe deine Augen. Atme einmal durch die Nase tief ein und durch den Mund aus.
- Verschließe nun dein linkes Nasenloch mit dem Ringfinger.
- Atme durch das rechte Nasenloch tief und langsam ein.
- Halte den Atem für einige Sekunden an. Dabei kannst du bis fünf oder acht zählen.
- Verschließe jetzt dein rechtes Nasenloch mit dem Daumen.
- Atme durch das linke Nasenloch langsam wieder aus.
- Wiederhole die Atemübung etwa fünfmal.
Die Sonnenatmung ähnelt in ihrer Konzeption der sogenannten Wechselatmung. Aber Achtung: Bei der Sonnenatmung atmest du immer nur durch das rechte Nasenloch ein und durch das linke atmest du nur aus. Bei der Wechselatmung wechselst du mit der Ein- und Ausatmung zwischen beiden Nasenlöchern. Nach der Yoga-Lehre fließt jedoch über das rechte Nasenloch die aktivierende Sonnenenergie. Bei der Sonnenatmung sollst du dich deshalb nur auf diese Seite konzentrieren.
Sonnenatmung: Was sagt die Wissenschaft?
Dass durch das rechte Nasenloch tatsächlich aktivierende Atemluft fließt, ist wissenschaftlich nicht belegt. Doch zahlreiche Forschungen belegen, dass sich tiefe Atemübungen auf unterschiedliche Weise positiv auf Körper und Geist auswirken:
- Laut dem Magazin Spektrum können wir über die Atmung bewusst unser vegetatives Nervensystem steuern. Atmen wir tief ein und aus, werden Bereiche im Gehirn aktiviert, die sich beruhigend auf uns auswirken. Dadurch sinken unsere Herzfrequenz und unser Blutdruck. Auch angespannte Muskeln lockern sich und unser Wohlbefinden steigt.
- In einer Studien-Review aus dem Jahr 2018 fassten Forschende 68 Studien zu Yoga-Atemübungen zusammen. Laut den Ergebnissen der Studien wirken sich die Atemtechniken unter anderem positiv auf Herz und Lunge aus und helfen dabei, Stress zu reduzieren. Auch die Stimmung lässt sich demnach durch Yoga-Atemübungen verbessern. Selbst bei einigen Erkrankungen und als begleitende Maßnahme einer Chemotherapie erwiesen sich die Atemtechniken als heilsam.
- Mehr zu den Auswirkungen unserer Atmung auf den ganzen Körper findest du in diesem Artikel: Richtig atmen: Warum es so wichtig ist.
Richtig ausgeführt ist die Sonnenatmung in der Regel ungefährlich. Auch NetDoktor bestätigt, dass Atemübungen jedem Menschen nützen können. Insbesondere Personen, die stark unter Stress stehen, würden von beruhigenden Atemtechniken profitieren. Falls du jedoch gerade verschnupft bist und durch ein Nasenloch keine Luft bekommst, ist die Sonnenatmung zumindest kurzzeitig nichts für dich. Dann solltest du besser auf Atemübungen zurückgreifen, bei denen du über beide Nasenlöcher ein- und ausatmest.
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