Beim Kaffee im Freien die Nase in die Sonne halten – herrlich! Aber: Sollten wir uns dafür schon mit Sonnencreme einschmieren? Und wenn ja: Darf es die aus dem Vorjahr sein? Hier erfährst du, wie gefährlich die Frühlingssonne wirklich ist.
Man war doch nur eine große Runde spazieren, um die warme Frühjahrssonne zu genießen. Doch zurück zu Hause fällt im Spiegel sofort eine zarte Rötung im Gesicht auf: ein Sonnenbrand. Und das im Frühling?
Im Frühjahr weniger Schutz durch die Ozonschicht
Ja, denn auch jetzt im April kann die UV-Strahlung der Sonne unserer Haut Schäden zufügen. Und damit nicht nur für einen Sonnenbrand sorgen, sondern auch auf unser Hautkrebsrisiko einzahlen – wenn wir uns nicht gut genug schützen.
Im Frühjahr gibt es eine Besonderheit, wie die Kölner Dermatologin Uta Schlossberger erklärt: Die Ozonkonzentration in der Atmosphäre ist geringer als im Sommer.
Dafür muss man wissen: Die Ozonschicht wirkt wie ein Schutzschild, da sie einen Teil der UV-Strahlung abfängt und diese gar nicht erst auf die Erdoberfläche – und unsere Haut – treffen lässt. „Man kann sich also sehr schnell einen Sonnenbrand zuziehen, wenn man denkt: Es ist ja erst Frühjahr, da kann man sich ungeschützt in die Sonne setzen“, sagt Uta Schlossberger.
Dazu kommt: Unsere Haut hat in den Wintermonaten wenig Sonne gesehen, was sie noch einmal empfindlicher gegenüber der UV-Strahlung macht.
Frühlingssonne: Hilfestellung gibt der UV-Gefahrenindex
Es ist also spätestens jetzt sinnvoll, die Sonnencreme wieder griffbereit zu haben. Dermatologin Uta Schlossberger rät sogar: „Bitte jeden Tag eincremen – ob Sommer oder Winter.“ Guten Schutz bietet der Lichtschutzfaktor 50.
Doch natürlich ist die UV-Belastung nicht jeden Tag gleich. Wie hoch sie ist, lässt sich mit einem Blick auf den UV-Gefahrenindex herausfinden. Ihn stellt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Webseite bereit, er ist aber auch in vielen Wetter-Apps zu finden.
Auf einer Skala von 1 bis 11+ ist dort für die jeweilige Region angegeben, wie hoch die gesundheitliche Gefährdung durch UV-Strahlung für den Tag ausfällt. Dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zufolge sollte man sich ab Werten von 3 vor der Sonne schützen – die werden auch jetzt im Frühling schon regelmäßig erreicht.
Sich mit Sonnencreme einzuschmieren, ist da ein wichtiger Anfang – allein darauf sollte man sich aber nicht verlassen. Zu gutem Sonnenschutz gehört den Empfehlungen des BfS zufolge auch, die Mittagsstunden am besten im Schatten zu verbringen und an Sonnenbrille und Kopfbedeckung wie Hut und Cap zu denken.
Sonnencreme aus dem letzten Jahr sorgfältig prüfen
Und kann man die Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch verwenden? Uta Schlossberger zufolge ist das oft kein Problem. „Dazu muss man allerdings ein paar Tests machen, zum Beispiel daran riechen“, sagt die Dermatologin. „Riecht sie komisch, muss sie weg.“
Auch wenn sich die Sonnencreme in eine Wasser- und in eine Fettschicht getrennt hat, sollte man sie nicht mehr verwenden. In den Müll gehört Schlossberger zufolge auch die Tube oder Flasche, die Monate im Auto lag und dort großen Temperaturschwankungen ausgesetzt war.
Übrigens: Das Symbol auf der Verpackung, das Aufschluss über die Haltbarkeit der Sonnencreme gibt, ist ein geöffneter Tiegel mit einer Zahlenangabe, zum Beispiel „18 M“. In diesem Fall ist die Sonnencreme 18 Monate haltbar, erklärt der Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Wichtig: Die Zeit läuft erst ab dem Öffnen der Sonnencreme. Denn erst dadurch gelangt Luft an das Produkt – was mit der Zeit Einfluss auf ihre Wirksamkeit hat.
Wer etwa eine mit „12 M“ oder „18 M“ gekennzeichnete Sonnencreme findet, die im letzten Sommerurlaub geöffnet wurde, kann sie noch verwenden. In selteneren Fällen gibt es auch ein konkretes Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung, so der IKW – oft in Verbindung mit einem Sanduhr-Symbol.
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