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Hautkrebsrisiko durch Sonne: Jeder Ort ohne Schatten ist „ein gefährlicher Ort“

Sonne
Foto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa

Wer sich der Sonne aussetzt, erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Das steige selbst ohne Sonnenbrand, so der Dermatologe Dirk Tomsitz. Zu welchen Maßnahmen der Mediziner daher rät.

Die Gefahr, die von der Sonne ausgeht, lauert laut Oberarzt Dirk Tomsitz der München Klinik in Städten, in Parks und Freibädern. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) erklärt er anhand vom Beispiel der Stadt München, wo das Risiko liegt. „Hier gibt es wenige hohe Gebäude, dafür haben wir viele Freiflächen wie die Isar und den Englischen Garten, also viele Areale, die sehr sonnenexponiert sind“.

Auch in Schwimmbädern gebe es teils nur Grasflächen ohne Bäume, die Schatten spenden. Dabei brauche es laut dem Dermatologen genau das: Schatten. Ihm zufolge wäre es sinnvoll, Schirme oder Markisen aufzubauen. „Jeder Ort, an dem es keinen Schatten gibt, ist ein gefährlicher Ort“, mahnt Tomsitz.

Hautkrebs auch ohne Sonnenbrand möglich

UV-Strahlung ist aus mehreren Gründen gefährlich, so der Mediziner. Sie sei an der Hautalterung beteiligt, außerdem entstehen ihm zufolge verschiedene Hautkrebsarten. Entscheidend sei dabei, wie viele Sonnenbrände ein Menschen in seinem bisherigen Leben hatte und wie vielen UV-Strahlen jemand ausgesetzt war. Er habe bereits einige Patient:innen erlebt, die laut eigenen Aussagen noch nie einen Sonnenbrand im Leben hatten, aber dennoch an Hautkrebs erkrankt sind. Der Grund dafür ist laut Tomsitz die UV-Dosis, der diese Menschen ausgesetzt waren. „Es gibt den Spruch: Die Haut vergisst nie. Das stimmt leider“, so der Arzt.

Darum gibt es immer mehr Fälle von Hautkrebs

Laut der Deutschen Krebshilfe ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung überhaupt; in Deutschland erhalten demnach rund 304.000 Menschen jährlich die Diagnose Hautkrebs. Seit Jahren nimmt die Zahl der Betroffenen demzufolge „drastisch zu“.

Laut dem Dermatologen Tomsitz sind Menschen derzeit „mehr der Sonne zugewandt als früher“. Vor einigen Jahren erlebten Menschen ihm zufolge ausschließlich „zwei, drei Monate im Sommer“ mit Sonne im Heimatland. Mittlerweile nehme die Zeit an der Sonne jedoch zu, weil Menschen noch im Herbst oder Winter eine Fernreise in die Sonne unternehmen.

Diesen UV-Schutzfaktor empfiehlt der Arzt

Der Arzt empfiehlt, die Zeit in der Sonne zu minimieren. In der Mittagszeit sollte man „lieber nicht rausgehen“, so Tomsitz. Das bedeute aber nicht, dass man den Tag in geschlossenen Räumen verbringen müsse, aber er legt nahe, etwas an der frischen Luft im Schatten zu unternehmen.

Für den Alltag rät der Dermatologe zu einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50. Pflegecremes mit integriertem UV-Schutz seien „besser als gar nichts“. Meistens sei der Schutz geringer als bei einer reinen Sonnencreme.

Pendler:innen, die morgens und abends einen Arbeitsweg von einer halben Stunde zurücklegen, legt der Dermatologe ebenfalls nahe, Sonnenschutz zu verwenden. „Das UV-Licht kumuliert im Laufe der Woche, des Monats, der Lebenszeit zu einer nicht geringen Menge“, betont Tomsitz.

Verwendete Quellen: Süddeutsche Zeitung, Deutsche Krebshilfe

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