Steinpilze finden: Mit diesen Tipps findest du ihren Standort

Steinpilze finden
Foto: CC0 / Pixabay / PalKarlsen

Steinpilze darfst du in Deutschland für den Eigenbedarf sammeln – sie wachsen aber nicht überall. Wir erklären dir, an welchen Orten du Steinpilze finden kannst und was beim Sammeln wichtig ist.

Steinpilze stehen in Deutschland unter Naturschutz – das bedeutet, sie dürfen nicht in großen Mengen gesammelt und auch nicht verkauft werden. Das ist der Grund dafür, dass du im Supermarkt keine Steinpilze aus Deutschland finden kannst: In der Regel handelt es sich stattdessen um Importware aus osteuropäischen Ländern. Als Wildpilzart lässt sich der Steinpilz auch nicht abseits seiner natürlichen Standorte in Pilzkulturen züchten.

Wenn du mit regionalen Steinpilzen kochen möchtest, musst du sie also selbst sammeln. Damit schonst du zum einen das Klima, weil importierte Lebensmittel normalerweise weitere Transportwege zurücklegen und somit eine höhere CO2-Bilanz haben als regionale. Zum anderen macht Pilzesammeln aber auch einfach Spaß. In unserem Artikel erfährst du, wo du hierzulande Steinpilze finden kannst und worauf du achten musst, wenn du dich auf die Suche nach ihnen machst.

Pilzsaison: Wann kann man Steinpilze finden?

Steinpilze wachsen nicht das ganze Jahr über: Die Saison beginnt oft schon im Juni und endet meist im November. Im Spätsommer und im Herbst hast du also gute Chancen, in der freien Natur Steinpilze zu finden. Die Häufigkeit ihres Vorkommens kann aber schwanken, denn sie durchlaufen während der Saison mehrere Wachstumsschübe. So gibt es mal mehr, mal weniger Steinpilze.

Für eine erfolgreiche Pilzernte musst du zudem wissen, wo man Steinpilze in der Regel finden kann.

Steinpilze finden: Diese Bäume solltest du suchen

Besonders in Fichtenwäldern kannst du Steinpilze finden.
Besonders in Fichtenwäldern kannst du Steinpilze finden. (Foto: CC0 / Pixabay / Antranias)

Grundsätzlich wachsen Steinpilze in Wäldern – aber nicht überall. Um Steinpilze zu finden, kann es hilfreich sein zu wissen, mit welchen Pflanzen die Pilze Symbiosen eingehen. Wie der WWF beschreibt, beliefern Steinpilze in einer symbiotischen Beziehung die andere Pflanze zum Beispiel mit Stickstoff oder Phosphat und beziehen dafür Kohlenhydrate von ihr.

Da Pflanzen Stickstoff in Form von Nitrat aufnehmen, gehen sie an Standorten mit nitratreichem Boden keine Symbiosen mit Pilzen ein, denn unter diesen Umständen können sie sich auch selbst versorgen. Auf nitratreichem Boden gedeihen zum Beispiel die Brennnessel und das Springkraut gut – in Waldgebieten, in denen diese Pflanzen verbreitet sind, lassen sich also meist keine Steinpilze finden.    

Mit folgenden Bäumen dagegen unterhalten Steinpilze häufig eine symbiotische Beziehung:

  • Fichten
  • Kiefern
  • Eichen
  • Buchen

In ihrer Nähe hast du also die besten Möglichkeiten, Steinpilze zu finden. 

Die besten Standorte, um Steinpilze zu finden

Auch in Fichten- oder Buchenwäldern sind aber natürlich nicht überall Steinpilze zu finden. Wenn du die Standortbedingungen kennst, die dem Wildpilz am meisten entgegenkommen, kannst du gezielt auf die Suche nach ihm gehen. Dabei solltest du vor allem die beiden folgenden Punkte im Hinterkopf haben:

  • Lichtverhältnisse: Direkten Sonneneinfall mag der Steinpilz genauso wenig wie völlige Dunkelheit. Häufig findest du ihn deshalb an lichten Stellen, die der Sonne aber nicht dauerhaft ausgesetzt sind.
  • Feuchtigkeit: Wie andere Pilze auch braucht der Steinpilz ausreichend Luft- und Bodenfeuchtigkeit, um gut zu gedeihen. Wo es zu trocken ist, siedelt er sich nicht an.

Du kannst den Steinpilz also dort finden, wo der Lichteinfall, die Luft- und die Bodenfeuchtigkeit stimmen. Das sind zum Beispiel lichte Stellen an Wegrändern oder Schneisen sowie in der Nähe von Bächen. Auch auf Moos oder Totholz wachsen oft Steinpilze.  

Steinpilze erkennen

Steinpilze zu finden ist nicht allzu schwer: Sie haben ein charakteristisches Äußeres.
Steinpilze zu finden ist nicht allzu schwer: Sie haben ein charakteristisches Äußeres. (Foto: CC0 / Pixabay / BuonoDelTesoro)

Steinpilze haben ein markantes Äußeres und sind deshalb leicht zu erkennen:

  • Die Kappe ist halbrund, hell- bis kastanienbraun und weist einen dünnen weißen Rand auf.
  • An der Unterseite der Kappe sitzen keine Lamellen, sondern dichte Röhren. Bei jungen Steinpilzen sind diese Röhren weiß, bei älteren haben sie eine grünliche Färbung.
  • Der Steinpilz hat einen charakteristisch bauchigen, fassähnlich gerundeten Stiel, der weiß bis hellbraun gefärbt ist. Er verfügt über eine feine Netzstruktur. 

Zu den Doppelgängern von Steinpilzen zählen der Gemeine Gallenröhrling (ungiftig, aber ungenießbar) und der Maronen-Röhrling (essbar). Wie du die Pilzsorten im Detail voneinander unterscheidest, erklären wir dir in unserem Ratgeber Genau hinsehen: Das sind die Doppelgänger von Steinpilzen

Obwohl Steinpilze vergleichsweise einfach zu bestimmen sind, gilt beim Pilzesammeln immer: Wenn du dir nicht sicher bist, lass den Pilz lieber stehen. Gerade wenn du Anfänger:in bist, ist es sinnvoll, gemeinsam mit einer erfahrenen Person auf Steinpilzsuche zu gehen oder an einer geführten Pilzwanderung teilzunehmen.

Hinweis: Ergebnisse aus Bestimmungs-Apps für Pilze solltest du ebenfalls stets mit Fachwissen abgleichen.

Steinpilze sammeln: Das solltest du noch beachten

War deine Suche erfolgreich und du hast im Wald Steinpilze gefunden, solltest du bedenken, dass sie unter Naturschutz stehen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz darfst du deshalb nur geringe Mengen für den persönlichen Bedarf sammeln und deine Ausbeute nicht weiterverkaufen. 

Was genau unter „geringen Mengen“ zu verstehen ist, ist allerdings nicht genau festgesetzt und kann von Region zu Region unterschiedlich ausgelegt werden. Als Faustregeln – nicht nur für Steinpilze, sondern auch für andere Wildpilzarten – kannst du dir merken:

  • Die zugelassene Menge darf pro Person für eine bis zwei Mahlzeiten ausreichen.
  • Insgesamt solltest du nicht mehr als ein bis zwei Kilo Pilze ernten.   

Bist du dir unsicher, welche Regelungen in deiner Region gelten, kannst du dich zum Beispiel beim Forstamt oder bei der Landschaftsbehörde erkundigen.

Steinpilze putzen und zubereiten

Nach dem Sammeln solltest du die Steinpilze zeitnah putzen.
Nach dem Sammeln solltest du die Steinpilze zeitnah putzen. (Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Wenn du Steinpilze gefunden und gesammelt hast, dann kannst du zu vielen leckeren Gerichten verarbeiten. Hier eine kleine Auswahl:

Bevor du sie weiterverwertest, solltest du die Steinpilze aber zunächst putzen – am besten möglichst bald, nachdem du sie gesammelt hast. Nützliche Hinweise dazu bekommst du hier: Steinpilze putzen: 3 Tipps für Pilzesammler:innen.

Wie du die Steinpilze anschließend verarbeitest, hängt vom Rezept deiner Wahl ab. Allgemeine Tipps zur Zubereitung haben wir hier für dich zusammengefasst: Steinpilze zubereiten: Richtig putzen und braten.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?