Stofftaschentücher – besser als Papiertaschentücher? Von Jana Fischer Kategorien: Umweltschutz Stand: 23. August 2021, 07:42 Uhr Foto: CC0/pixabay/Big_Heart Stofftaschentücher sehen nicht nur schick aus, sie sind auf Dauer günstiger und ökologischer als solche aus Papier. Mehr Informationen dazu und wie du die Taschentücher selber machen kannst, erfährst du hier. Viele kennen Stofftaschentücher nur von ihren Großeltern. Doch mit der Zero-Waste-Bewegung erfreut sich das Stofftaschentuch auch bei jungen Menschen wieder wachsender Beliebtheit. Vor allem ökologisch betrachtet haben die Tücher einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Papiertaschentüchern: Papiertaschentücher bestehen aus Papier, also aus Holzbestandteilen. Für Frischfaserpapier müssen entsprechend Bäume gefällt werden. Das Taschentuch wird nach kurzer Zeit entsorgt – das ist eine ziemliche Verschwendung von wertvollen Ressourcen. Außerdem benötigt die Herstellung von Papiertaschentüchern viel Energie und Wasser. Schon deutlich besser sind Recycling-Taschentücher. Dennoch bleiben auch diese Taschentücher Einwegprodukte, die Energie und Ressourcen verbrauchen. Wiederverwendbar sind nur Stofftaschentücher. In der Herstellung hat ein Stofftaschentuch zwar eine schlechtere Ökobilanz als ein Papiertaschentuch. Dadurch dass es wieder verwertbar ist, wird der ökologische Fußabdruck jedoch kleiner. Da die Tücher nahezu unverwüstlich sind, sind sie den Papiertaschentüchern in diesem Punkt überlegen. Natürlich fällt auch das Waschen der Taschentücher ins ökologische Gewicht, aber da die Taschentücher so klein und dünn sind, nehmen sie kaum Platz in der Waschmaschine ein. Stofftaschentücher und Hygiene Wasche deine Taschentücher zusammen mit Handtüchern. So wird die Waschmaschine voll. (Foto: CC0/pixabay/stevepb) Wenn du unterwegs bist, solltest du die gleiche Anzahl an Taschentüchern dabeihaben, wie du sie auch an Papiertüchern mitnehmen würdest. Der große Vorteil von Stofftaschentüchern ist, dass sie absolut reißfest sind. Dennoch solltest du aus hygienischen Gründen das Taschentuch genauso regelmäßig wechseln wie ein Papiertaschentuch. Für die benutzten Taschentücher kannst du einen kleinen Stoffbeutel mitnehmen, sodass die benutzten Schnäuztücher nicht lose im Rucksack oder in der Tasche rumfliegen. Zuhause gibst du die Stofftaschentücher einfach in die Wäsche. Im Normalfall werden sie bei 60 Grad Celsius hygienisch sauber – du kannst sie zum Beispiel bei Handtüchern mitwaschen. Wenn du die Taschentücher auf der Wäscheleine trocknest und dabei glatt ziehst, brauchst sie nicht unbedingt bügeln und sparst so wertvollen Strom ein. Vielseitig in Größe, Materiel und Design – das Stofftaschentuch Schöne Stofftaschentücher sind Zierde und Alltagsgegenstand in einem. (Foto: CC0/pixabay/tookapic) Stofftaschentücher gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und Designs. Die Größe: Die typischen Taschentücher für Damen und Herren hatten traditionell unterschiedliche Größen: Herrentücher waren in der Regel 40 mal 40 Zentimeter groß. Die Variante für Frauen und Kinder hingegen hatte nur eine Kantenlänge von circa 20 bis 25 Zentimeter. Wie groß dein Tuch sein soll, ist dir überlassen. Das Design: Am unauffälligsten sind schlichte weiße Stofftaschentücher. Natürlich kannst du selbst entscheiden, wie bunt es sein darf, zum Beispiel mit Aufdrucken. Das Material: Stofftaschentücher bestehen meistens aus Baumwolle. Sie können bei hohen Temperaturen gewaschen werden und sind sehr pflegeleicht. Deiner Gesundheit und der Umwelt zuliebe solltest du auf Bio-Qualität und das Siegel für Fairtrade-Cotton achten, wenn du ein Stofftaschentuch kaufst. Wo kaufen: Stofftaschentücher bekommst du in Kaufhäusern oder Online-Shops. In Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten sind Stofftaschentücher besonders günstig zu haben. Die Tücher kannst du aber auch einfach aus alten Stoffresten selbst nähen. Kaufen: Schöne, wertige und faire Stofftaschentücher aus Bio-Leinen und/oder Bio-Baumwolle bietet Fazinettel aus Österreich. Der Großteil der Stofftaschentücher wird in Salzburg gewebt. Kosten: circa 10 Euro. Schöne, handgefertigte Taschentücher findest du auch von verschiedenen Anbietern auf Etsy. Das kleine Unternehmen Stoffi fertigt ebenso Taschentücher aus Bio-Baumwolle, die von Hand in der Schweiz genäht werden. Stofftaschentücher selber machen Selbstgenähte Taschentücher sind ein schönes Geschenk. (Foto: CC0/pixabay/jackmac34) Um Stofftaschentücher selbst herzustellen brauchst du: Baumwollstoff (da die Taschentücher relativ klein sind, kannst du hier gut upcyclen, zu Beispiel Stoff aus alten Hemden oder T-Shirts verwenden) Nähmaschine oder eine Nähnadel Nähgarn Schere Stecknadeln Anleitung: Schneide den Stoff in Quadrate. Die Kantenlänge sollte an jeder Seite 2 cm länger sein, als die gewünschte Taschentuchlänge. Nun schlägst du nacheinander jede Seite zwei Mal um, sodass die Schnittkanten verschwinden und steckst sie mit Stecknadeln fest. Zuletzt steppst du die festgesteckten Ränder ab. Wer die Taschentücher verschenken möchte, kann noch die Initialen des zu Beschenkenden einsticken. Stofftaschentücher sind auch eine schöne und nützliche Verpackung für kleine Geschenke. Weiterlesen auf Utopia.de: Alternativen zu Toilettenpapier Zero Waste: 16 Tipps für den Alltag Stoffbinden selber nähen – Zero Waste in der Menstruation ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 40 4 Vielen Dank für deine Stimme! 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