Styropor zu schneiden ist eine kleine Herausforderung und kann schnell missglücken. Mit den richtigen Schneidewerkzeugen lassen sich abgebrochene Ecken und ausgefranste Schnittkanten aber leicht verhindern.
Styropor eignet sich gut zum Dämmen, Verkleiden oder Verpacken von Gegenständen. Außerdem ist es sehr leicht und günstig. Der weiß geschäumte Kunststoff besteht zu 98 Prozent aus Luft und zu 2 Prozent aus Polystyrol. Er wird deshalb auch expandiertes Polystyrol genannt.
Große Styroporplatten zuzuschneiden ist nicht ganz einfach: Beim Schneiden von Styropor verteilen sich oft einzelne Kügelchen im ganzen Raum, laden sich auf und bleiben überall hängen. Das kannst du verhindern, indem du das richtige Schneidewerkzeug verwendest. Je nachdem, wie dick die Styroporplatten sind und wie grob oder fein du sie schneiden möchtest, eignen sich verschiedene Werkzeuge. Wir geben dir einen Überblick.
Styropor zersägen: Nur für den groben Schnitt
Große und dicke Styroporplatten kannst du mit einer Säge schneiden, zum Beispiel mit einem Fuchsschwanz. Du solltest die Säge aber nur für den ersten, groben Zuschnitt verwenden, da die Gefahr von ausgefransten Kanten sehr groß ist. Außerdem bröckeln beim Sägen viele Kügelchen ab.
Wenn du Styropor sägst, ist es wichtig, dass du keine schnellen Begegnungen machst – wie beispielsweise beim Holzsägen. Darauf solltest du achten:
- Säge erst ganz leicht und ohne viel Druck, bis sich ein tieferer Schnitt gebildet hat.
- Ziehe dann die Säge mit langen und langsamen Bewegungen durch die Styroporplatte.
- Achte darauf, dass du die Platte gerade durchsägst.
Styropor schneiden mit der Thermosäge
Styropor fängt bei etwa 100 Grad Celsius an zu schmelzen. Daher eignet sich eine Thermosäge sehr gut, um Styroporplatten zu schneiden. Die Schnittkanten geraten auf diese Weise sehr gerade. Durch die Hitze zieht sich das Styropor an der Schnittkante leicht zusammen und der Draht gleitet durch die Platte. So kannst du auch runde Kanten zuschneiden. Schneidest du Styropor mit einer Thermosäge zu, lösen sich außerdem fast keine Kügelchen aus der Platte.
Eine Thermosäge kannst du dir in vielen Baumärkten ausleihen. Schneidest du sehr häufig Styropor zu, dann lohnt es sich vielleicht auch, eine eigene Thermosäge zu kaufen. Die findest du zum Beispiel auf Amazon**.
Styropor schneiden mit einem Cutter oder Teppichmesser
Kleine und dünne Stryroporplatten kannst du gut mit einem Cutter oder Teppichmesser durchtrennen. Der Vorteil an einem Messer ist, dass du damit präziser arbeiten kannst als mit einer Säge. Dennoch ist die richtige Schnittbewegung wichtig. Darauf solltest du achten:
- Schneide das Styropor langsam, damit die Schnittkanten möglichst wenig ausfransen.
- Wenn du mit einem Cutter Styropor schneidest, ist die Gefahr eines schiefen Schnittes größer als bei einer Säge. Nimm daher ein langes Lineal zur Hilfe und schneide daran entlang.
- Schneide immer von dir weg, damit du dich nicht verletzt, wenn du abrutschst.
Styropor schneiden mit dem Styropormesser
Im Gegensatz zu einem Cutter besitzt ein spezielles Styropormesser zwei unterschiedliche Klingen. An einer Seite sitzt eine lange, gezackten Klinge, mit der du festes und hartes Styropor schneiden kannst. Die andere Klinge ist wie eine Welle geformt. Sie eignet sich besser, um dünne und biegsame Styroporplatten zu schneiden.
Styropor aufräumen
Heruntergefallene, meist statisch aufgeladene Styroporkügelchen sind lästig aufzuräumen. Wenn du das Styropor vorsichtig schneidest oder sägst, kannst du die Menge der Kügelchen zwar reduzieren, aber eine gewisse Menge fällt trotzdem an. Um die Kügelchen direkt beim Herunterfallen aufzufangen, kannst du den Staubsauger-Schlauch unter die Schnittkante halten, während du das Styropor schneidest. So fällt noch weniger zu Boden und du musst am Ende weniger aufräumen.
Hast du größere Schnittreste übrig, solltest du sie richtig entsorgen. Styroporabfälle gehören in den Gelben Sack, in die Gelbe Tonne oder auf den Wertstoffhof. Nähere Informationen dazu findest du in im Artikel Styropor entsorgen: Darauf musst du achten.
Wie nachhaltig ist Styropor eigentlich?
Die Basis für Styropor ist Erdöl, das zu einem Granulat verarbeitet wird. Das Styropor expandiert dann über heißem Wasserdampf. Die Herstellung erfordert noch einmal zusätzlichen Energieaufwand. Natürliche Dämmstoffe verbrauchen meist weniger Energie und sparen mehr Kohlendioxid (CO2) ein. Dabei handelt es sich um solche Materialien wie Holzfasern, Kork oder Stroh.
Allerdings können auch Dämmstoffe wie Styropor ein positive Umweltbilanz erreichen. Sie haben nämlich die Aufgabe, zu isolieren und Wärme zu speichern. Ein Haus mit einer guten Dämmung muss weniger stark beheizt werden und spart so Energie. Das bedeutet, dass zur Herstellung von Styropor zwar Energie verbraucht wird, aber durch den Einsatz als Dämmmaterial wieder Energie eingespart werden kann.
Styropor als Verpackungsmaterial hingegen trägt nicht dazu bei, Energie zu sparen. Darüber hinaus belasten Styroporabfälle die Umwelt, weil sie nicht biologisch abbaubar sind. Daher solltest du Styropor-Verpackungen beim Kauf von Produkten möglichst vermeiden.
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