Teakholz ist extrem robust und für den Außenbereich geeignet. Einziges Problem: Tropenholz ist aus ökologischer Sicht bedenklich. Wir zeigen dir, was beim Kauf wichtig ist und welche Alternativen du hast.
Teakholz bringt zweifellos einige Vorteile mit sich, die nicht viele andere Hölzer bieten können. Da es sehr witterungsbeständig ist, eignet sich das Hartholz beispielsweise hervorragend für Gartenmöbel und erfordert kaum Pflege.
Allerdings ist Teakholz ein Tropenholz. Nicht nur, dass Regenwälder abgeholzt werden, sondern auch der lange Transportweg nach Europa ist aus ökologischer Sicht mehr als bedenklich. Illegaler Raubbau an Urwäldern verschärft die Lage zusätzlich.
Teakholz: Herkunft und Besonderheit
Teakholz wächst in den Monsunwäldern Süd- und Südostasiens. Es ist in Indien, Myanmar, dem Norden Thailands sowie in Teilen von Laos beheimatet. Aufgrund seines wertvollen Holzes wird der Teakbaum heute auch in anderen Teilen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas auf Plantagen angebaut. Da der subtropische Baum sehr viel Licht und Wärme benötigt (die Jahresmitteltemperatur in den Verbreitungsgebieten liegt bei rund 21 bis 26 Grad Celsius), ist ein Anbau in Europa nicht möglich.
Teakholz ist ein sehr hartes Holz mit goldbrauner Färbung. Es ist außergewöhnlich robust und dauerhaft, wodurch es das ideale Baumaterial für den Außenbereich ist. Der hohe Ölgehalt des Baumes verhindert, dass Wasser in das Holz eindringt und schützt es so gegen Feuchtigkeit. Auch unbehandelt kannst du Teakholz so jedem Wetter aussetzen, ohne dass es reißt oder sich verzieht. Es ist also nicht nötig, Teakholz einzuölen oder zu lackieren – das ist ein Vorteil.
Zudem verfügt das Holz über bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die auf natürliche Weise fungizid und insektizid wirken. Zum Beispiel schützt das enthaltene Silizium den Baum vor Insekten.
Hier die Vorteile von Teakholz:
- wetterbeständig und langlebig
- schädlingsresistent
- pflegeleicht
- gut zu verarbeiten (da sehr festes Holz)
- schwer entflammbar
- muss nicht lackiert oder geölt werden
Tropenholz: Deshalb ist es so problematisch
Dass unsere Urwälder immer weiter zerstört werden, stellt nicht nur eine enorme Bedrohung für die Menschen und Ökosysteme vor Ort dar, sondern gefährdet das gesamte Leben auf der Erde. Die genauen Gründe, weshalb du Tropenholz vermeiden solltest, findest du hier:
- Treibhausgase werden freigesetzt: Wälder sind riesige Kohlenstoffspeicher. Nicht umsonst werden sie auch als „grüne Lungen“ unserer Erde bezeichnet. Vor allem die Böden speichern enorme Mengen an Kohlendioxid. Werden Urwälder abgeholzt, gelangt dieses Kohlendioxid in die Atmosphäre. Waldrodung ist damit für einen großen Teil der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
- Artenvielfalt und Biodiversität gehen verloren: Urwälder bieten vielen Tier- und Pflanzenarten ihren natürlichen Lebensraum.
- Wälder dienen als Wasserspeicher: Werden große Flächen abgeholzt, zerstört dies den natürlichen Wasserkreislauf.
- Das Risiko für Waldbrände steigt: In gerodeten Gebieten können sich Feuer viel schneller ausbreiten.
- Lange Transportwege nach Europa: Holz ist ein schweres Material. Der Transport nach Europa – zum Beispiel per Schiff und Laster – verbraucht viel Energie und hinterlässt einen erheblichen CO2-Fußabdruck.
- Raubbau führt zu Dumpingpreisen: Illegaler Holzeinschlag und eine unfaire Bezahlung der Arbeiter vor Ort machen Torpenholz oft sehr billig. Während Bäume in Regenwäldern einfach abgeholzt werden, müssen Bäume in deutscher Forstwirtschaft wieder aufgeforstet werden. Damit sind die Preise für das exotische Holz teils niedriger als für heimische Hölzer.
Nachhaltiges Tropenholz? Das solltest du beim Kauf von Teakholz beachten
Generell gilt: Die nachhaltigere Variante ist sicherlich der Griff zu heimischem Holz. Denn selbst wenn Tropenholz unter ökologisch akzeptablen Bedingungen angebaut und geerntet wird, bleiben noch immer die langen Transportwege.
Solltest du dennoch Tropenholz wählen, achte unbedingt auf eine FSC-Zertifizierung (Siegel des Forest Stewardship Councils). Das Siegel garantiert eine ökologisch und sozial nachhaltige Forstwirtschaft und ist als eines der wenigen weltweit von Umweltverbänden anerkannt. Vorsicht bei anderen Labels: Die meisten kursierenden Siegel kommen aus der Holzindustrie und sind damit wertlos, denn sie werden nicht von offizieller Seite kontrolliert.
Da Teakholz so langlebig ist, kannst du auch gebraucht Teakholz-Möbel in sehr gutem Zustand kaufen. So trägst du dazu bei, dass kein neues Holz produziert und nach Europa transportiert werden muss.
Plantagenholz als Alternative?
Teakholz wird aufgrund der großen Nachfrage auch auf Plantagen angebaut. Auch wenn dies auf den ersten Blick eine gute Alternative zu sein scheint, ist das Gegenteil der Fall:
Auch für Plantagen müssen Wälder gerodet werden. Die angebauten Bäume sind schnellwachsend und verbrauchen viel Wasser (Teakbäume aus Schnellwuchsplantagen können bereits nach rund 20 Jahren gefällt und verkauft werden). Zudem sind diese Monokulturen anfälliger für Schädlinge und bieten kaum Lebensraum für andere Pflanzen- und Tierarten. Die kurzen Umtriebszeiten entziehen dem Boden viele Nährstoffe und lassen diesem nicht ausreichend Zeit, um zu regenerieren. So kann sich die ursprüngliche Vegetation auf den ausgelaugten Böden nicht mehr zurückbilden, wenn eine Plantage geschlossen wurde.
Es geht auch ohne Teak: Heimische Alternativen
Aber auch unsere heimischen Wälder haben einiges zu bieten. Für jedes Tropenholz findet sich eine regionale Alternative mit ähnlichen Eigenschaften. Auch wenn diese oft nicht ganz so witterungsbeständig sind wie Teak, kannst du dies mit etwas Pflege ausgleichen.
Heimische Alternativen zu Teakholz:
- Robinie: Sie zählt zu den langlebigsten Hölzern Europas und ist extrem fest und witterungsbeständig. Zwar ist das Holz etwas schwerer als Teak, aber einmal aufgestellt müssen Gartenmöbel ja nicht mehr täglich bewegt werden.
- Douglasie: Sie zählt zu den festesten Nadelhölzern überhaupt. Ein Vorteil ist außerdem, dass das Holz gleichzeitig sehr leicht ist. Allerdings ist hier eine regelmäßige Pflege unabdingbar, denn Douglasienholz ist nicht witterungsbeständig.
- Eiche oder Buche: Die schweren Laubhölzer Europas sind sehr robust und langlebig und eignen sich damit auch für den Außenbereich. Allerdings ist auch hier etwas Pflege nötig und das Holz ist recht schwer. Wenn dir aber etwas massivere Gartenmöbel zusagen, ist dies eine sehr gute Alternative zu Teakholz.
- Lärche oder Fichte: Diese Hölzer sind zwar weich und wenig wetterbeständig; wenn du sie aber ausreichend pflegst, kannst du sie dennoch im Freien verwenden.
Je nachdem, wo du das Holz einsetzen möchtest, gibt es also zahlreiche regionale Alternativen. Wir empfehlen dir, dich vorher von einem Experten beraten zu lassen – so erhältst du auch Tipps zur richtigen Pflege.
Übrigens: Auch bei heimischen Holzarten solltest du immer auf ein FSC-Siegel achten und dich vorher informieren, woher das Holz kommt. Denn teilweise sind regionale Baumarten auch in Urwäldern zu finden und werden aus Kostengründen importiert (zum Beispiel Fichten, die häufig aus den Urwäldern Skandinaviens stammen).
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