Um Teppichkäfer loszuwerden, brauchst du nicht unbedingt zur Chemiekeule zu greifen. Wenn sich Teppichkäfer in den fein gewebten Stoffe deines Teppichs eingenistet haben, helfen auch natürliche Mittel.
Was sind Teppichkäfer?
Der Teppichkäfer (unter anderem auch Braunwurz-Blütenkäfer genannt) gehört zur Familie der Speckkäfer. Er frisst alles an, was chitin- und kreatinhaltig ist. Teppichkäfer fressen sich durch wertvolle Teppiche, Kleidung und andere Textilien.
Mit seiner ovalen Körperform kann er bis zu fünf Millimeter groß werden. Sein Panzer ist schwarz mit markant weißen, roten oder auch gelben Flecken. Die behaarten Larven sind bräunlich-rot und haben weiße Ringe, die darüber hinaus mit giftigen Pfeilhaaren ausgestattet sind.
Wichtig: Allergiker aufgepasst! Die giftigen Haare haken sich in der Haut fest und verursachen juckende Quaddeln.
Im Frühling legen die Weibchen bis zu 20 Eier an einer Stelle mit Nahrung ab (kreatin- und chitinhaltige Substanzen). Dazu zählen, wie oben genannt:
- Teppiche
- Felle
- tierische Fasern
- Kleidung
- Federn
- Pelze
Ausgenommen davon sind pflanzliche Materialien wie Leinen und Baumwolle. Sind die Teppichkäfer erst einmal ausgewachsen, besteht keine Gefahr mehr, da sie sich dann nur noch von Blütenpollen und Nektar ernähren.
Das Problem sind also vor allem die Larven. Da sie lichtscheu sind, verkriechen sie sich gern in die Dunkelheit, zum Beispiel in Dielenritzen.
Wie wirst du Teppichkäfer wieder los?
- Suche die betroffene Stelle nach der Quelle des Befalls ab.
- Sauge großflächig in allen Fugen, Dielen und Lücken.
- Falls nötig, streue ungiftige Diatomeenerde auf die Stellen, um restliche Teppichkäfer zu töten. Diatomeenerde ist ein Bestandteil von Meeresplankton und trocknet die Schädlinge aus. Kaufen kannst du das Puder zum Beispiel bei **Amazon).
- Bei starkem Befall kann es helfen, Möbel und Teppiche mit einem Dampfstrahler zu behandeln.
- Larven überwintern. Wenn du Sommer- und Winterkleidung je nach Saison in Schränken verstaust, solltest du die Schränke daher gründlich reinigen. Verstaue deine Kleidung im besten Fall luftdicht in Kleidersäcken.
- Friere befallene Kleidung, die du nicht über 60° Grad waschen kannst, ein und verstaue sie luftdicht.
- Bei sehr starkem Befall hilft eine Pheromonfalle. Sie wirkt schnell, ist hygienisch und giftfrei. Dabei handelt es sich um eine Falle mit einem Sexualhormon, das die männlichen Tiere anlockt und somit eine Ausbreitung der der Larven unterbindet.
Wie beugst du Teppichkäfern vor?
Damit es gar nicht erst zu einem Teppichkäfer-Befall kommt, brauchst du dich nur an folgende Punkte zu halten:
- Reinige deine Textilien regelmäßig.
- Klopfe deine Teppiche gründlich aus, reinige und bürste sie. Entferne tote Insekten und Haare, weil diese den Teppichkäfern als Nahrung dienen.
- Entleere den Staubsaugerbeutel, um Brutplätze zu vermeiden.
- Hast du Haustiere, ist es ratsam, Körbe und Schlafplätze von Haaren zu befreien und die Textilien regelmäßig zu waschen.
- Verschließe Lücken im Parkett und in Wänden, um keine Rückzugsmöglichkeit für die Tiere zu bieten.
- Wasche Kleidung und Textilien am besten bei 60 Grad. Bei Gefahr eines Befalls kannst du die Kleidung mit einem natürlichen Insektenvergrämungsmittel auf Neemölbasis einsprühen.
- Versehe Fenster mit Fliegengitter, um den Käfern den Weg in die Wohnung zu versperren.
Es hat nichts geklappt?
Mit etwas Glück und Sorgfältigkeit haben Teppichkäfer keine Chance, deine wertvollen Teppiche und Kleidungsstücke zu befallen.
Sollten alle Maßnahmen erfolglos sein, bleibt als allerletzte Wahl die Nummer des Kammerjägers, der die Käfer allerdings mit Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen aus deiner Wohnung vertreibt. Die angewandten Insektizide sind leider alles andere als nachhaltig.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Holzwurm bekämpfen: Die besten Hausmittel
- Kartoffelkäfer erkennen und bekämpfen – mit natürlichen Mitteln
- Pestizide: Wissenswertes zu Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden
War dieser Artikel interessant?