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Tummo-Meditation: So funktioniert das „innere Feuer“

Tummo
Foto: CC0 / Pixabay / 4144132

Tummo ist eine spezielle Meditationstechnik, die die Körpertemperatur erhöht. Wie die Tummo-Meditation genau funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

Tummo bedeutet so viel wie „inneres Feuer“ und bezieht sich auf eine Art der Meditation, bei der eine spezielle Atem- und Visualisierungstechnik zum Einsatz kommt. Sie erhöht die Körpertemperatur und soll sich auf diese Weise sehr positiv auf das Immunsystem auswirken.

Tummo-Meditation: Was ist das?

Die Tummo-Meditation geht auf tibetische Mönche im 11. Jahrhundert zurück. Diese Mönche waren in der Lage, ihre Körpertemperatur mittels Tummo zu erhöhen, sodass sie stundenlang oberkörperfrei im Schnee verweilen konnten. Eine Studie aus dem Jahr 1982 belegt, dass die Tummo-Meditation zu einer Erhöhung der Körpertemperatur von über 8 Grad Celsius in Fingern und Zehen führen kann.

Tummo ist gesund

Praktiziere Tummo als Anfänger:in nicht direkt in der Kälte.
Praktiziere Tummo als Anfänger:in nicht direkt in der Kälte.
(Foto: CC0 / Pixabay / rvijharag)

Die Tummo-Meditation soll sich sehr positiv auf deinen Körper auswirken:

  • Gestärkter Metabolismus: Durch Tummo erhöhst du deine Körpertemperatur. Dadurch soll es möglich sein, dass dein Körper besser mit Kälte und bestimmten Infektionskrankheiten umgehen kann. Auch positive Auswirkungen auf Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen werden Tummo nachgesagt.
  • Höhere Konzentrationsfähigkeit: Aufgrund der Kombination von bewusster Atmung, Aufmerksamkeitsfokussierung und Vorstellungskraft sollst du mit der Tummo-Meditation deine Konzentrationsfähigkeit steigern können.
  • Gesund für die Psyche: Die Tummo-Meditation hilft dir, dich auf positive Gedanken und Gefühle zu fokussieren und soll Depressionen und Angstzustände lindern. Außerdem bewirkt Tummo ein gesteigertes Selbstbewusstsein und hat demzufolge einen positiven Effekt auf deinen mentalen Zustand.

Risiken von Tummo

Tummo kann sich sehr positiv auf deinen Körper und deine Psyche auswirken. Du solltest jedoch trotzdem vorsichtig sein. Wenn du Anfänger:in bist oder bisher gar keine Erfahrungen mit Meditation gemacht hast, taste dich langsam an Tummo heran.

Damit die Meditation funktioniert und du deine Körpertemperatur erhöhen kannst, brauchst du eine Menge Geduld und Übung. Wenn du ohne genügend Vorbereitung in der Kälte meditierst, riskierst du eine Unterkühlung. Deshalb ist Tummo eher für Fortgeschrittene geeignet, die ihre Meditationskenntnisse ausbauen möchten.

Achtung: Praktiziere Tummo lieber nicht, wenn du krank oder schwanger bist. Tummo ist eine außergewöhnliche körperliche Belastung und würde deinen Körper nur unnötig schwächen.

Tummo: So geht’s

Beginne die Tummo-Meditation in einer für dich bequemen Position.
Beginne die Tummo-Meditation in einer für dich bequemen Position.
(Foto: CC0 / Pixabay / lograstudio)

Wenn du Tummo dennoch ausprobieren möchtest, fang am besten bei dir zu Hause in ruhiger Umgebung und bei angenehmer Temperatur an. Versuche die Meditation regelmäßig zu praktizieren, um Fortschritte zu erzielen.

Orientieren kannst du dich dabei an den sechs Schritten dieser Anleitung:

  1. Setze dich in einer bequemen Position aufrecht auf den Boden. Es eignet sich der Schneider- oder Lotussitz. Schließe deine Augen.
  2. Stelle dir zwischen dem unteren Teil deines Steißbeins und deinem Kopf einen einen hohlen Kanal von einem Zentimeter Dicke vor und konzentriere dich auf den leeren Raum darin. Auch dein ganzer Körper fühlt sich komplett hohl an, als würden sich keine Organe mehr darin befinden.
  3. Atme einmal tief aus und atme dann zwischen 15- und 20-mal tief ein und aus. Atme bewusst durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Deine Atemzüge müssen nicht schnell sein. Konzentriere dich auf ein kraftvolles und tiefes Atmen, das durch den hohlen Kanal Atemenergie zu deinem Bauch transportiert. Du kannst dir zur Hilfe eine Hand auf den Bauch legen.
  4. Stelle dir nun einen Feuerball im hohlen Bereich deines Körpers direkt hinter deinem Nabel vor. Diesen versorgst du bei jedem Atemzug mit Energie und er wird somit größer. Nach weiteren 15 bis 20 Atemzügen befindet sich nun ein großer imaginärer Feuerball in deinem hohlen Inneren.
  5. Halte die Luft nach dem letzten Einatmen für ungefähr fünf Sekunden an. Lass sie dann langsam entweichen. Gleichzeitig solltest du spüren, wie sich die Hitze des Feuerballs in deinem Körper ausbreitet.
  6. Wiederhole die Schritte eins bis fünf jetzt noch zweimal, damit die Tummo-Meditation intensiver wirkt.

Denk dran, dass es eine Menge Übung und Geduld erfordert, bis Tummo funktioniert. Wenn dir die Meditation gefällt, suchst du dir am besten eine:n fachkundige:n Trainer:in, um Tummo im Rahmen einer geführten Meditation richtig zu lernen.

Unterschied zur Wim-Hof-Methode

Wie unterscheidet sich Tummo eigentlich von der Wim-Hof-Methode? Diese geht auf den niederländischen Extremsportler Wim Hof zurück und kombiniert Atmung, Kälte und innere Stärke. Die Wim-Hof-Methode basiert auf der Tummo-Meditation, ist jedoch um gewisse traditionelle Aspekte verkürzt, um sie schneller anwendbar zu machen.

Wenn du auf der Suche nach einfachen Meditationsanleitungen und Achtsamkeitsübungen für jeden Tag bist, dann ist vielleicht folgender Artikel für dich interessant: Drei empfehlenswerte Meditations-Apps – mit Ergebnissen von Stiftung Warentest.

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