Veganes Eis boomt – sei es aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Gründen. Um herauszufinden, welches tatsächlich empfehlenswert ist, hat Öko-Test zwölf vegane Eiscremes überprüft. Während viele Produkte überzeugen, schneiden bekannte Marken wie Mövenpick und Cremissimo schlecht ab.
Wer tierische Produkte meidet, muss längst nicht mehr auf cremiges Eis verzichten. Supermärkte und Bioläden bieten mittlerweile eine breite Auswahl veganer Sorten an – von klassischen Vanillevarianten bis hin zu ausgefallenen Geschmackskombinationen. Doch wie steht es um Schadstoffe, Zusatzstoffe und den Geschmack dieser Produkte? Öko-Test hat sieben konventionelle vegane Eiscremes und fünf Bio-Produkte unter die Lupe genommen und diese unter anderem auf Pestizide, Mineralölrückstände und Verdickungsmittel untersucht. Zudem sah sich das Labor die Zutaten der Eiscremes genauer an und prüfte, ob diese mit den Deklarationen auf der Verpackung übereinstimmten.
Veganes Eis bei Öko-Test: Die Testsieger
Im Vergleich zu klassischem Milcheis basiert veganes Eis meist auf Pflanzenfetten oder -drinks, zum Beispiel aus Hafer, Mandel, Kokos oder Cashew. Auf Kuhmilch wird vollständig verzichtet. Somit ist veganes Eis deutlich klimafreundlicher als tierisches Eis. Schließlich verursacht die Herstellung pflanzlicher Zutaten in der Regel deutlich weniger Treibhausgase – vor allem durch den Wegfall der emissions-intensiven Tierhaltung.
Öko-Test konnte im veganen Eis-Test insgesamt fünfmal die Bestnote „Sehr Gut“ verleihen. Zu den Testsiegern gehören unter anderem:
- Ben & Jerry’s Cookies on Cookie Dough, non dairy, vegan
- Alnatura Haselnusseis, vegan (Bio)
- Eismann Bio Salzkaramell & Brownie Eis (Bio)
Schadstoffe im Eis: Mineralöl, Pestizide & Co.
Besonders negativ fiel dagegen bei den Schadstoffprüfungen das Cremissimo Bourbon Vanille, vegan auf. Das Labor fand hier stark erhöhte Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH). Diese Verbindungen können sich im Körper anreichern. Welche Folgen sie langfristig auf unsere Gesundheit haben können, ist bislang unklar. Aufgrund der Mineralölrückstände erhielt das Cremissimo-Eis im Test nur die Note „Ungenügend“ und bildet damit das Schlusslicht der Rangliste.
Doch auch das Mövenpick Urban Moments Cherry Brownie, vegan ist aus Sicht von Öko-Test kritikwürdig. Hier fand das Labor gleich mehrere Pestizidrückstände, darunter einen Metaboliten des Pilzmittels Captan, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Gesamtnote: mangelhaft.
Auch bei den Zusatzstoffen gibt es Kritik: Im Cremissimo, Mövenpick und dem Florida Eis green Vanille Mango Maracuja fand Öko-Test den Stoff Carrageen. Im Florida Eis war zusätzlich Carboxymethylcellulose enthalten. Bei beiden Stoffen handelt es sich um Verdickungsmittel, die laut aktuellem Forschungsstand Entzündungen im Darm begünstigen könnten.
Natürliche Aromen entdeckte Öko-Test nur in einem Produkt: dem Eis von Mövenpick. Auch das wertet Öko-Test ab. Schließlich gaukeln Aromen einen Geschmack vor, der mit nur natürlichen Zutaten nicht möglich gewesen wäre.
Veganes Eis im Test: Wie schmeckt’s?
Im Sensoriktest zeigte sich: Nicht jedes Eis hält, was das Etikett verspricht. Vanille sollte nach Vanille schmecken – tut es aber nicht immer. Das Eis von Cremissimo weist etwa einen starken Vanillegeschmack auf, obwohl nur wenig Vanille enthalten ist. Das Gegenteil ist bei dem Ice Date Almond Vanilla der Fall. Hier geht der Vanillegeschmack trotz hohem Vanilleanteil fast unter. Das liegt vermutlich an der grundlegenden Zusammensetzung der Eiscreme. So können andere Zutaten aus Mandeln, Kokos oder Getreide den Vanillegeschmack überdecken.
Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 07/2025 von Öko-Test oder auf ökotest.de nachlesen.
Eis aus Kuhmilch und Wassereis: Ähnliche Resultate
Dass nicht nur veganes Eis Schadstoffe enthalten kann, zeigt eine vergangene Öko-Test-Untersuchung zu Eiscreme aus Kuhmilch. 2022 untersuchte Öko-Test Schokoladeneis und fand in zwei Produkten Mineralölrückstände. Zudem gab es ebenfalls Kritik für Verdickungsmittel und Aromen.
Auch Wassereis hat Öko-Test bereits genauer angesehen. Hier fiel die Bewertung besonders wegen des hohen Zucker- und Süßstoffanteils negativ aus. Auch in diesem Fall enthielten einige Produkte problematische Verdickungsmittel und unnötige Aromenzusätze.
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