Die Krähenbeere wächst auch in Deutschland, ist jedoch seit langer Zeit in Vergessenheit geraten. Dabei hat die kleine Beere so einiges zu bieten. Was das ist, erfährst du hier.
Krähenbeeren sind gesund und waren früher ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in nördlichen Regionen. Im Laufe der Zeit wurden sie jedoch von populäreren Beeren wie Blaubeeren und Johannisbeeren verdrängt. Ihr unscheinbares Aussehen und der vergleichsweise geringe Zuckergehalt könnten ebenfalls dazu beigetragen haben, dass sie aus dem Fokus geraten sind.
Was sind Krähenbeeren?
Die Krähenbeere, auch als Schwarze Beere oder Crowberry bekannt, ist eine kleine, dunkle Beere, die vor allem in den kühlen Regionen der Nordhalbkugel vorkommt. Auch wenn sie vom Namen her ähnlich klingen: Crowberry und Cranberry sind nicht identisch. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Beerenarten.
Krähenbeeren sind Heidekrautgewächse, die bevorzugt in Mooren, Heidelandschaften und lichten Wäldern wachsen und von Island bis Russland verbreitet sind. Auch in Deutschland sind sie zu finden, vor allem auf Hochmooren und den Küstendünen der Nordsee. Aber auch in den Mittelgebirgen und Teilen der Alpen triffst du auf die dunkle Beere.
Die Pflanze selbst ist ein immergrüner Zwergstrauch, der sehr widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterbedingungen ist. Ab Juli sind die kleinen, lilafarbenen bis schwarzen Beeren reif und werden besonders gern von Vögeln, die in den nördlichen Regionen unterwegs sind, als Nahrungsquelle genutzt.
Superfood Crowberry: Besonders reich an Antioxidantien
Die Krähenbeere mag zwar klein sein, doch ihr Nährwert ist beeindruckend. Sie ist reich an Antioxidantien, insbesondere an Anthocyanen, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Eine Studie von 2008 zeigt dabei, dass die Crowberry deutlich mehr Antioxidantien enthält als viele andere Beeren und dadurch einer Reihe von chronischen Erkrankungen vorbeugen kann.
Zudem versorgen uns Krähenbeeren mit Ballaststoffen. Diese unterstützen die Darmflora und sind essentiell für eine gesunde Verdauungstätigkeit. Die Krähenbeere kann also durchaus als regionales Superfood bezeichnet werden.
Krähenbeeren sammeln und pflanzen
In Deutschland wächst die Krähenbeere leider fast nur noch in Naturschutzgebieten. Hier ist das Sammeln und Pflücken von Pflanzen oder Pflanzenteilen verboten. Dementsprechend darfst du auch die Krähenbeeren nicht vom Strauch lösen. Triffst du doch einmal außerhalb eines Naturschutzgebietes auf einen Crowberrystrauch, kannst du die Beeren vorsichtig vom Ast lösen. Lassen sie sich leicht abpflücken, sind sie reif.
Das Heidekrautgewächs kannst du auch gut im eigenen Garten anbauen, denn die Krähenbeere ist relativ pflegeleicht:
- Sie kommt mit vielen verschiedenen Böden zurecht. Ideal ist ein saurer, humoser und feuchter Sand- oder Kiesboden.
- Der beste Zeitpunkt, um die Crowberry zu pflanzen, ist im Herbst.
- Es genügt, sie regelmäßig zu gießen, damit der Boden feucht bleibt. Aber auch wenn du das Gießen mal vergisst, nimmt dir die Krähenbeere dies nicht übel, denn sie verträgt auch trockene Perioden.
- Die Krähenbeere ist winterhart. Sie toleriert Temperaturen bis zu minus 45 Grad Celsius.
- Es empfiehlt sich, den Strauch im Frühjahr zurückzuschneiden. So wächst die Krähenbeere in der nächsten Saison umso mehr.
So verwendest du die Beere
Die Krähenbeere hat einen leicht herben, aber dennoch angenehmen Geschmack. Du kannst sie pur essen, zu Saft und Sirup verarbeiten oder als Zutat in Marmeladen, Smoothies und Desserts verwenden. Auch für einen fruchtigen Kuchen oder Beeren-Crumble eignen sich die kleinen Crowberries.
Tipp: Um sie haltbar zu machen, kannst du Krähenbeeren einfrieren oder einkochen. Eingekochte Krähenbeeren eignen sich übrigens auch gut als Sauce für deftig-herzhafte Gerichte, wie einen (veganen) Braten oder eine Pilzpfanne.
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