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Warum ein Wäschetrockner meistens keine gute Idee ist – und wie du ohne zurechtkommst

wäschetrockner
Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington

Der beste Wäschetrockner ist der, den du erst gar nicht kaufst. Denn es gibt viele gute Gründe, warum du auf einen Wäschetrockner verzichten solltest. Hier erfährst du, welche das sind und wie du deine Wäsche alternativ trocknen kannst.

Ein Wäschetrockner verspricht trockene Kleidungsstücke innerhalb kurzer Zeit. Doch meistens ist die Verwendung des Trockners keine gute Idee. Je nach Stoff besteht die Gefahr, dass die Wäsche einläuft oder schneller verschleißt. Außerdem sind Anschaffung und Betrieb des Wäschetrockners alles andere als nachhaltig.

Wäschetrockner: Das sind die Nachteile

Ein Wäschetrockner ist oft nicht nötig.
Ein Wäschetrockner ist oft nicht nötig.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Es gibt viele gute Gründe, warum du einen Wäschetrockner zu den überflüssigen Elektrogeräten zählen kannst:

  • Der Trockenvorgang strapaziert die Wäsche: Empfindliche Fasern wie Wolle oder Seide dürfen deshalb gar nicht in den Wäschetrockner. Gleiches gilt für die Kunstseide Viskose und deren nachhaltigere Alternativen Modal und Lyocell. Außerdem besteht das Risiko, dass Wäsche einläuft. Besonders betroffen sind davon Kleidungsstücke aus Polyester und Mischgewebe mit Polyesteranteil. 
  • Stromverbrauch: Der Wäschetrockner benötigt sehr viel Strom, unter anderem um die Trommel zu drehen und die Luft zu erhitzen. Ökotest rechnet für einen modernen Wäschetrockner der Energieeffizienzklasse A+++ (Achtung: Neue Energielabels) mit 1,2 Kilowattstunden, für acht Kilo Baumwollwäsche schranktrocken.
  • Schlecht für das Klima: Durch den Stromverbrauch entstehen fast immer auch CO2-Emissionen. Stiftung Warentest geht von etwa drei Kilogramm CO2-Äquivalente aus, für jedes Mal Wäschetrocknen. Um die gesamte Klimaauswirkung abschätzen zu können, muss die Rechnung auch die Herstellung und Entsorgung des Wäschetrockners berücksichtigen. Das Öko-Institut kommt bei solch einer Ökobilanz auf etwa 200 Kilogramm CO2-Äquivalente für konventionelle Geräte und zwischen 85 und 96 Kilogramm CO2-Äquivalente bei Wäschetrockner mit Wärmepumpe.
  • Betriebskosten: Ökotest stellte die Rechnung auf, dass dich im Schnitt zweimal Wäschetrocknen in der Woche auf Jahr gesehen rund 90 Euro kosten. Dabei berücksichtigt sind die Anschaffungs- sowie Betriebskosten für den Wäschetrockner. Hängst du dagegen die Wäsche auf der Leine auf, ist Wäschetrocknen fast umsonst.

    Wer seinem Geldbeutel und der Umwelt etwas Gutes tun will, sollte also am besten auf einen Wäschetrockner verzichten.

    Wann ein Wäschetrockner doch sinnvoll ist

    An der Wäscheleine trocknet die Wäsche ebenso gut wie mit dem Wäschetrockner.
    An der Wäscheleine trocknet die Wäsche ebenso gut wie mit dem Wäschetrockner.
    (Foto: CC0 / Pixabay / igorovsyannykov)

    Am besten ist es, wenn du die Wäsche draußen auf der Wäscheleine oder auf dem Wäscheständer trocknest. An der Luft kann die Wäsche nicht einlaufen und das Trocknen kostet auch kein Geld. Im Sommer klappt das gut, doch was ist im Winter?

    • Bei Minusgraden ist es auch im Winter möglich, die Wäsche draußen zu trocknen: Bei der Frosttrocknung ist die Luft draußen so trocken, dass sie die Feuchtigkeit aus der Wäsche aufnehmen kann.
    • Wer keinen Balkon oder Garten hat und die Wäsche nicht draußen aufhängen kann, hat meist keine andere Wahl, als sie in der Wohnung zu trocknen. In diesem Fall ist es mitunter sinnvoll, einen Wäschetrockner in Betracht zu ziehen. Denn die Heizung aufzudrehen, um die Wäsche zu trocknen, kann auf lange Sicht teurer als der Wäschetrockner sein, erklärt Stiftung Warentest. Außerdem besteht das Risiko, dass sich Schimmel in der Wohnung bildet. Auch in feuchten Kellern ist es wegen der Schimmelgefahr nicht empfehlenswert, Wäsche zu trocknen.

    Wenn du nicht um einen Wäschetrockner herumkommst, wähle ein rundum sparsames Modell, wie einen Wärmepumpentrockner. Diese Geräte zeichnen sich durch einen sparsamen Energieverbrauch aus. Weitere Kriterien bei der Kaufentscheidung sind die Feuchtesteuerung und die höchste Kondensationseffizienzklasse. Hier findest du die besten Geräte:

    Wäsche trocknen ohne Wäschetrockner: 5 Tricks

    Mit diesen fünf Tricks trocknet die Wäsche noch schneller – und das ganz ohne Wäschetrockner:

    1. Mit hoher Drehzahl schleudern: Wenn du die Wäsche richtig gut durchschleuderst, steckt nur noch sehr wenig Wasser in der Kleidung und sie ist schneller trocken.
    2. Gut lüften: Wer keine Möglichkeit hat, die Wäsche draußen zu trocken, sollte den Raum mit der Wäsche immer gut stoßlüften. Denn die Raumluft kann die Feuchtigkeit aus der Wäsche besser aufnehmen, wenn sie trockener ist. Durch das Lüften kann die feuchte Luft abziehen. Wer zwei gegenüberliegende Fester hat, sollte außerdem für Durchzug sorgen.
    3. Mini-Wäscheleine: Eine gute Möglichkeit, um ohne Balkon und Garten eine Wäscheleine aufzuhängen, ist im Bad über der Badewanne. Das geflieste Bad ist auch weniger anfällig für Schimmel. Auch hier ist Lüften sehr wichtig.
    4. Abstand lassen: Hänge die Wäsche luftig auf, damit die Luft zwischen den Kleidungsstücken gut zirkulieren kann.
    5. Handtuch-Trick: Lege das feuchte Kleidungsstück in ein trockenes Baumwollhandtuch, drehe es zu einer Rolle und drücke die Rolle zusammen.

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    Überarbeitet von Martina Naumann

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