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Wasserkocher im Test: Welcher Kocher ist der beste?

elektrischer Wasserkocher
Foto: Colourbox.de

Wasser zum Kochen bringen? Geht natürlich auch in Topf und Kessel. Doch energieeffizienter und preiswerter ist der elektrische Wasserkocher. Aber welcher schneidet in Tests am besten ab?

Wenn es darum geht, schnell eine Tasse Tee oder Kaffee zuzubereiten, ist der in vielen Haushalten gebräuchlichste Weg zugleich der ineffiziente: der Elektroherd. Wer stattdessen einen elektrischen Wasserkocher nutzt, spart Geld. Das empfiehlt auch das Umweltbundesamt, und der Bund der Energieverbraucher beziffert die Ersparnis gegenüber dem Herd sogar auf ein gutes Drittel (mehr zur Energieersparnis unten). Aber welchen nehmen?

Wasserkocher bei Öko-Test 2020

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat in seinem „Ratgeber Bauen & Wohnen“ (Mai 2020) zahlreiche Wasserkocher getestet. 15 Heißmacher aus Glas, Metall und Kunststoff zu Preisen zwischen 12 und 80 Euro mussten im Test zeigen, wie schnell sie einen Liter Wasser erhitzen, und wie viel Energie sie dafür benötigen. Geprüft wurden die Wasserkochern auch auf Handhabung, Ausstattung und Schadstoffe.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Wasserkocher-Test:

  • Schadstoffe sind bei Wasserkochern erfreulicherweise kein (großes) Problem mehr. Nur ein Lidl-Kocher fiel mit der Abgabe von Nickel ins Wasser negativ auf, bei einem Gerät von Severin fand Öko-Test Schadstoffe im Griff.
  • Grundlegende Sicherheitsstandards erfüllten alle Wasserkocher im Test, sie schalteten sich also automatisch aus und fielen nicht ohne weiteres um.
  • Ein erhitztes Gehäuse beim Wasserkochen beklagte Öko-Test bei neun Geräten aus Metall oder Glas. Die Kunststoffkocher im Test hatten dieses Problem nicht.
  • Aber: Aus Plastik-Wasserkochern kann sich Mikroplastik lösen und als Verunreinigung ins Kochwasser gelangen (Quelle). In die Öko-Test-Bewertung floss das diesmal (noch) nicht ein. Wenn du vorsorglich ein plastikfreies Gerät suchst, lies auch:  Wasserkocher ohne Plastik: 5 beliebte Produkte.
  • Teuer sind sie nicht: Schon für rund 30 Euro bekommst du einen Wasserkocher mit Prädikat „sehr gut“.

Insgesamt schnitten vier Kocher der Marken AEG, Braun, Siemens und Tefal als benutzerfreundlich und sehr sicher ab – Details im E-Paper.

Drei Geräte fielen uns im Wasserkocher-Test besonders auf:

  • Der AEG Wasserkocher EWA3700 Perfect Morning schnitt trotz günstigen Preis von rund 35 Euro mit „sehr gut“ ab und kochte in nur 2:28 Minuten den Liter ruckzuck heiß – ganz ohne Handhabungsmängel. Kaufen: zu Stand Februar 2024 nicht mehr online erhältlich.
  • Der Tefal Principio Select Wasserkocher KO2008 erhielt ebenfalls ein „sehr gut“, war mit 3:15 Minuten nur etwas langsamer. Im Handel ist er für unter 30 Euro zu haben. Kaufen: bei Otto oder Amazon

Diese beiden Geräte kommen ohne Temperatursteuerung aus, was sie günstiger macht. Geräte mit Steuerung hingegen eignen sich zum Beispiel für Fans von grünem Tee, die das Wasser tatsächlich nicht ganz so heiß brauchen. Das Testfeld führte hier …

  • Braun ID Collection WK 5115 Water Kettle für um die 80 Euro. Er kocht schnell und zeigte ebenfalls keine Handhabungsmängel. Kaufen: bei Otto oder Saturn

Alle Details in Wasserkocher Test aus Öko-Test 2020 (E-Paper).

Wasserkocher bei Öko-Test 2016

In einem früheren Test (2016) prüfte Öko-Test 15 Wasserkocher mit einem Füllvolumen von 1,5 bis 1,7 Liter auf Schadstoffe. Das Verbrauchermagazin konnte in vielen Produkten bromierte Flammschutzmittel nachweisen, von denen das Umweltbundesamt weiß, dass sie „eine Tendenz zur schlechten Abbaubarkeit und Anreicherung der Umwelt“ aufweisen. Kurz gesagt: Derartige Geräte verschmutzen die Umwelt – nicht zuletzt deshalb, weil sie meistens nicht fachgerecht entsorgt werden, sondern im Restmüll landen.

Öko-Test konnte 2016 nach dem Test zwei Wasserkocher empfehlen (Note „sehr gut“):

Öko-Test vergab die Note „gut“ für diese Produkte:

  • Kitchenaid Artisan 5KEK1522 (rot), kaufen online z.B. bei MediaMarkt oder Amazon
  • Braun Multiquick WK500, Onyx (schwarz), kaufen online z.B. bei Amazon oder Saturn
  • Krups BW2441 (weiß), kaufen online z.B. bei Saturn oder Amazon
  • Philips Viva Collection HD9340 (Glas), kaufen online z.B. bei Amazon
  • Siemens TW71005 (grau), kaufen online z.B. bei MediaMarkt

Fünf Produkte erhielten von Öko-Test die Gesamtnote „befriedigend“, drei „ausreichend“. Die meisten Abzüge vergab Öko-Test dafür, dass die Gehäuse zu heiß werden. Weniger empfehlenswert ist zum Beispiel der Kenwood Wasserkocher kMix SJM 034, der im Langzeitbetrieb das Wasser mit Nickel versetzte.

Suchst du mehr Wasserkocher-Tests? Dann lies auch:

Wasserkocher mit blauem Engel?

Der Ritter Wasserkocher Fontana 5 ist der einzige uns bekannte Wasserkocher mit Blauem Engel. Er hat ein wärmeisoliertes Außengehäuse, Überhitzungsschutz, Trockengehschutz und ein beidseitiges Wasserstands-Sichtfenster. Mit über 120 Euro ist er allerdings auch etwas teuer. Dafür Made in Germany.

Der blaue Engel kennzeichnet Geräte, die innerhalb ihrer Klasse besser sind als andere Geräte (siehe Umweltengel: Der Blaue Engel). Infos auch auf blauer-engel.de.

Wasserkocher kaufen: die 7 wichtigsten Tipps

  1. Preis: Es kommt bei Wasserkochern nicht auf den Preis an. Die Tests (siehe oben) zeigen, dass auch von namhaften Marken Testsieger für um die 30 Euro zu haben sind.
  2. Sockel: Achte auf einen Sockel (meist elektrisch, in ihm steckt der Wasserkocher), auf dem du den Behälter des Wasserkochers frei drehen kannst. So hast du mehr Freiheiten bei der Positionierung, um etwa auch den Wasserdampf in eine gewünschte Richtung zu lenken.
  3. Reinigung: Zum Reinigen reicht auch bei schwerem Kalk meist eine Bürste. Damit es damit besser geht, empfiehlt sich ein Wasserkocher mit verdecktem Heizelement, weil man dann nicht um die Heizspirale herum bürsten musst. Bei schwerer Verkalkung eignet sich am besten Zitronensäure. Lies dazu Wasserkocher entkalken mit Hausmitteln.
  4. Deckel: Achte auf einen leicht zu öffnenden Deckel. Das ist zum Beispiel wichtig, um den Innenraum leichter reinigen zu können.
  5. Fassungsvermögen: Nur wer wirklich viel Wasser braucht, sollte auch einen großen Kocher kaufen. Ansonsten verführen diese dazu, mehr Wasser zu kochen als man braucht.
  6. Skala: Achte auf eine Skala, die gut lesbar schon 0,25 Liter anzeigt, dann machst du mühelos auch nur mal eine Tasse Wasser heiß.
  7. Glas, Edelstahl, Plastik: Das ist auch eine Geschmacksfrage. Allgemein gilt: In Glas und Edelstahl wird das Gehäuse sehr heiß, bei Plastik könnten Mikroplastik-Partikel austreten. Mehr im nächsten Abschnitt.

Wichtiger Tipp auch: Geräte wie ein Wasserkocher sind elektrische Geräte. Eine sehr große ökologische Veränderung bewirkst du hier, wenn du zu Ökostrom wechselst. Lies dazu unsere Bestenliste Ökostrom, folge unseren Empfehlungen für Ökostrom oder mach den Stromvergleich:

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Glas, Edelstahl, Plastik: Welcher Kocher ist der Beste?

Aber aus welchem Material sollte ein Wasserkocher bestehen? In erster Linie ist das eine Frage des Geschmacks. Doch das Material bestimmt auch die Robustheit des Geräts:

  • Metall oder Kunststoff sind belastbarer als Glas.
  • Kunststoff hat außerdem den Vorteil, dass die Oberfläche des Wasserkochers relativ kühl bleibt.
  • Wasserkocher aus Glas, Edelstahl oder Keramik geben keine Schadstoffe an die erhitzte Flüssigkeit ab, bei Geräten aus Plastik kann das durchaus der Fall sein.

Wasserkocher in höheren Preisklassen haben Zusatzfunktionen wie wählbare Temperaturstufen, Zeitautomatiken und Warmhaltefunktionen. Vor allem Warmhaltefunktionen gelten allerdings als ausgesprochen ineffizient, was den Energieverbrauch betrifft.

Kann man Wasserkocher reparieren?

Aufgrund der geringen Anschaffungskosten von Wasserkochern (meist unter 100 Euro) werden die Geräte in der Regel eher ausgetauscht als im Schadensfall repariert – obwohl versierte Bastler und Reparaturdienste dazu in der Lage sind. Bei den meisten Wasserkochern ist der Zugang zur Elektrik verschraubt und nicht verklebt, was ein leichtes Öffnen erlaubt. Anders gesagt: Bevor du einen Wasserkocher wegwirfst, solltest du wenigstens versuchen, ihn zu reparieren.

Ersparnis beim Wasserkocher

Der Bund der Energieverbraucher rechnet vor: Erhitzt man morgens und abends je einen Liter Wasser, dann verbraucht man am Elektroherd 150 Wattstunden – mit dem Wasserkocher sind es nur 100. Dadurch spart man damit bei einem Strompreis von 30 Cent je kWh jährlich 11 Euro. Auch ein Gasherd ist keine Alternative, da der Energieverlust durch die offene Flamme etwa 40 % ausmacht.

Das Öko-Institut rechnet es auf EcoTopTen so: Bei einer Investition von 25 Euro für den Wasserkocher könnte man bei 2 Liter Wasser pro Tag 11 Euro pro Jahr sparen, hätte also 28 Euro nach 5 Jahren gespart – nur durch ein einziges Gerät! Das Einsparpotential schätzt man dort so ein: 80 kWh pro Jahr verbraucht der Wasserkocher, 124 kWh würde man beim Elektroherd brauchen – also 44 kWh pro Jahr.

44 kWh Ersparnis klingt erst mal nach nicht viel. Aber eben nur, wenn man nicht bedenkt, dass wir 40 Mio. Haushalte in Deutschland haben. Wenn nur die Hälfte davon vom Herd auf den Wasserkocher umstellt, spart das 800 Gigawattstunden pro Jahr – das entspricht einem kleineren Kohlekraftwerk und ist ein guter Grund, auf Ökostrom umzusteigen.

Lies auch unsere Ratgeber-Reihe „Geräte mit niedrigem Stromverbrauch“:

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