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Wein korkt: Weshalb du ihn trotzdem nicht entsorgen solltest

Wein korkt
Foto: CC0 / Pixabay / 445693

Freust du dich auf ein aromatisches Glas Wein, stellst dann aber fest, dass er korkt? Lies hier, was du tun kannst, wenn der Wein korkt – und warum du ihn trotzdem nicht entsorgen solltest.

Wenn Wein zu korken beginnt, sieht man es ihm optisch zunächst nicht an. Denn der Korken verändert weder seine Farbe noch sein Aussehen. Du erkennst in erster Linie am Geruch, dass der Wein korkt. Er verströmt dann einen Geruch, der nach feuchter Pappe oder nach Karton riecht. Dadurch wirkt der Wein weniger frisch. In der Fachsprache nennt man dies auch „Korkfehler“.

Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob der Wein wirklich korkt, kannst du dies einfach überprüfen, indem du etwas kohlensäurehaltiges Wasser dazugibst. Dieses verstärkt den Geruch und du kannst leichter feststellen, ob der Wein korkt.

Warum korkt Wein?

Korkender Wein schmeckt muffig, schadet der Gesundheit aber nicht.
Korkender Wein schmeckt muffig, schadet der Gesundheit aber nicht.
(Foto: CC0 / Pixabay / weinstock)

Laut einer Studie korkt Wein durch das Abbauprodukt Trichloranisol (TCA), die mit bestimmten Stoffen im Naturkork reagieren. Den unübersehbaren Geruch bemerkst du allerdings erst dann, wenn sich bereits (unsichtbare) Schimmelpilze auf dem Korken gebildet haben und die stark riechende Chemikalie produzieren. Dennoch ist korkender Wein nicht gesundheitsschädlich, da die schädlichen Stoffe dafür nicht in ausreichend hohen Mengen vorhanden sind.

Übrigens: Nicht nur Flaschen mit einem Korken, sondern auch Flaschen mit Schraubverschluss sind betroffen. In diesen Fällen gelangt das TCA beispielsweise über Fässer, Schläuche oder auch Kartons in den Alkohol. Auch in Weinkellern könnten ideale Voraussetzungen vorkommen, damit TCA freigesetzt wird. Da das feuchtwarme Kellerklima Mikroorganismen einen idealen Nährboden bietet, könnten diese chemisch reagieren und somit die geruchsintensiven Anisole freisetzen.

Was kann man mit korkendem Wein noch machen?

Korkenden Wein kannst du noch zum Kochen verwenden oder zu Essig weiterverarbeiten.
Korkenden Wein kannst du noch zum Kochen verwenden oder zu Essig weiterverarbeiten.
(Foto: CC0 / Pixabay / fotoblend)

Bevor du den Wein in den Ausfluss kippst, kannst du einen Trick ausprobieren: Reinige den Flaschenhals mit einem sauberen Tuch und fülle den Wein in ein anderes Gefäß um. Lege nun ein großes Stückchen Frischhaltefolie in den Wein. Diese zieht das TCA an und verringert den Korkgeschmack. Nach 15 bis 20 Minuten kannst du den Wein theoretisch wieder genießen, wenn sich der Korkgeschmack verringert hat.

Alternativ könntest du außerdem versuchen, aus den Resten des Weines Essig herzustellen. Dafür benötigst du lediglich Wein, Wasser und naturtrüben Apfelessig. Gehe folgendermaßen vor, um den Essig anzusetzen:

  1. Nimm ein größeres Glasgefäß, wasche es aus und lass es gut abtrocknen.
  2. Schütte den Wein und das Wasser in das Gefäß.
  3. Füge den Apfelessig dem Wein-Wasser-Gemisch hinzu. Verrühre alles gut mit einem Holzlöffel.
  4. Befestige ein Stück Stoff mit einem Gummiband als „Deckel“ über dem Gefäß und lagere alles an einem warmen Ort.
  5. Nun übernehmen die Essigsäurebakterien den Rest. Sie vermehren sich und wandeln den Alkohol um, sodass du nach circa vier Wochen Essigsäure erhältst. Während dieser Zeit kannst du den Essig „ruhen“ lassen und musst ihn nicht extra umrühren.

Tipp: Du musst selbst entscheiden, ob du den Wein zum Kochen verwenden möchtest oder nicht. Prinzipiell lässt er sich noch nutzen, es kann aber passieren, dass der fade Geschmack das Essen vereinnahmt und ungenießbar macht. Wenn der Korkgeruch jedoch nicht allzu stark ausgeprägt ist, könntest du den Wein noch zum Kochen nutzen. Alternativ könntest du auch versuchen, den korkenden Wein beim Hersteller umzutauschen. Kleinere Händler und Winzer nehmen den edlen Tropfen manchmal noch aus Kulanz zurück.

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Überarbeitet von Lea Hermann

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