Nach dem Urlaub kann die Rückkehr in den Alltag schwerfallen. Viele Menschen leiden dann unter dem Post-Holiday-Syndrom. Es gibt jedoch einfache Methoden, mit denen du dem Stimmungstief nach dem Urlaub vorbeugen kannst.
Sommer, Sonne, Entspannung und Spaß: Der Urlaub hätte besser nicht sein und noch ewig weitergehen können. Danach folgt jedoch oft das sogenannte Post-Holiday-Syndrom. Denn wenn man dann in den Alltag und zur Arbeit zurückkehrt, bleibt manchmal nicht viel vom Urlaubshochgefühl über. Im Gegenteil: Viele Menschen erleben Niedergeschlagenheit oder Stimmungsschwankungen, sind müde und gereizt. Solche Symptome nach dem Ende eines Urlaubs oder einer längeren Auszeit können Anzeichen für das Post-Holiday-Syndrom sein.
Post-Holiday-Syndrom: Das sind die Symptome
Das Post-Holiday-Syndrom ist keine Krankheit, sondern ein herkömmliches Stimmungs- und Leistungstief, erklärt Robin Kaufmann vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) in einem Beitrag der Apotheken Umschau: „Es ist nichts anderes als ein Umschalten vom Urlaubs- in den Arbeitsmodus, der unserem Körper schwerfällt, da wir noch in der Entspannung sind.“
Nach einer entspannten Zeit im Urlaub kann es schwierig sein, wieder zum normalen Arbeits- und Lebensrhythmus zurückzufinden. Während der Urlaub oft mit einem Gefühl von Freiheit und Ungebundenheit einhergeht, heißt es nun, wieder Verantwortung zu übernehmen. Man kehrt womöglich auch zu Problemen und Stressfaktoren zurück, die es schon vor der Auszeit gab.
Sich auf all das wieder umzustellen, kann ein paar Tage dauern. In dieser Zeit erlebst du laut dem Psychologen Francisco D. Bretones möglicherweise folgende Symptome:
- erhöhte Reizbarkeit
- Gefühle von Nostalgie
- Schlafprobleme
- allgemeines Unwohlsein
- vage Angstzustände
Oft kommen auch Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten hinzu.
Post-Holiday-Syndrom im Alltag vorbeugen
Auch wenn das Post-Holiday-Syndrom in der Regel nach wenigen Tagen wieder verschwindet, wäre eine Rückkehr in den Alltag ohne Stimmungstief natürlich angenehmer. Du kannst zum Glück einige Dinge tun, um dem Ferienende-Blues vorzubeugen. Grundsätzlich geht es dabei darum, den Übergang von entspannter Urlaubsphase zur fordernden Alltagsrealität entspannter zu gestalten.
Psychologe Bretones gibt folgende Tipps:
- Kehre vom Urlaubsort zwei bis drei Tage vor deinem Arbeitsbeginn nach Hause zurück.
- Passe während dieser Vorlaufzeit deine Schlafenszeiten wieder an deine übliche Routine an. Liese dazu auch, wie du Schlafstörungen vermeiden und vorbeugen kannst.
- Im Urlaub hast du vermutlich viel mit Familien und Freund:innen unternommen oder mehr Dinge unternommen, die dir Spaß machen. Versuche, auch im Alltag Zeit für Familie, Freund:innen und schöne Beschäftigungen zu finden.
- Körperliche Betätigung außerhalb der Arbeit sowie Entspannungstechniken und/oder Meditation können Stress abbauen und dich positiv auslasten.
Für den Übergang in den Arbeitsalltag gilt: Gestalte deinen Arbeitsbeginn in den ersten Tage ruhiger. Dein Arbeitsplan sollte zum Beispiel realistisch sein. Nimm dir nicht vor, gleich nach dem Urlaub alles aufzuarbeiten, was du „verpasst“ hast.
Einstieg in den Job leichter gestalten
Um trotz des Post-Holiday-Syndroms einen leichten Arbeitseinstieg zu haben, kannst du weitere Dinge unternehmen. Prof. Dirk Windemuth, Direktor des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) empfiehlt im Beitrag der Apotheken Umschau:
- Lege den Urlaub möglichst so, dass dein erster Arbeitstag in die Mitte der Woche fällt. So ist es nicht weit bis zum nächsten Wochenende.
- Idealerweise hast du bereits vor deiner Auszeit wichtige Dinge erledigt, wie eine Präsentation. Wichtig ist jedoch, dich auch direkt vor dem Urlaub nicht zu sehr zu stressen. Denn sonst droht Leisure Sickness dir den Urlaub zu verhageln.
- Setze deine Abwesenheitsnotiz ein paar Tage länger an. So kannst du in Ruhe die bereits eingegangenen E-Mails bearbeiten.
- Wenn du vor dem Arbeitsbeginn noch zu Hause ein paar freie Tage hast, solltest du währenddessen nicht schon Arbeitsmails beantworten, sondern auf Entspannung setzen. Es ist laut Windemuth nämlich erwiesen, dass die zunehmende Entgrenzung von Freizeit und Arbeit zu Stress führt.
- Schaue dir in den ersten Tagen nach deiner Rückkehr Urlaubsfotos an, um schöne Erinnerungen wachzuhalten.
- Überlege dir, worauf du dich nach dem Urlaub freuen kannst. Das können nette Kolleg:innen sein oder die Planung eines Familienausflugs.
Es ist Windemuth zufolge allerdings nicht alleine deine Aufgabe, deine Rückkehr in den Job stressfrei zu gestalten. Es läge vor allem auch in der Verantwortung des Unternehmens, eine Arbeitskultur zu schaffen, in der die Mitarbeitenden nicht gleich nach einer Auszeit wieder völlig gestresst sind. Dazu gehört etwa, dass es Meetings nur in Maßen gibt.
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