Wie gut ist Toast im Test? Öko-Test kritisiert Pestizide und zu viel Zucker

Schütte die Krümel aus, indem du den Toaster kopfüber hälst.
Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap

Praktisch und lange haltbar: Toastbrot ist in Deutschland beliebt, auch wenn es keinen besonders gesunden Ruf hat. Öko-Test hat sich in einer aktuellen Untersuchung Vollkorntoast genauer angesehen. Das Ergebnis: Kein Toast fällt durch, aber nur wenige können wirklich überzeugen.

Auch wenn Toast nicht als besonders schmackhaftes Brot gilt, ist es überaus beliebt: Mit 28 Prozent ist es in Deutschland die meistverkaufte Brotsorte. Greifen Konsument:innen dabei zu Vollkorntoast, müssen sie zunächst kein schlechtes Gewissen haben, denn in der Regel enthält Vollkorntoast viele Ballaststoffe und ist damit tatsächlich relativ gesund.

Wie gesund Toastbrot tatsächlich ist, hängt aber auch davon ab, welche weiteren Zusatz- und Schadstoffe sich darin verbergen. Deshalb hat Öko-Test 17 Vollkorntoasts – darunter fünf Bio-Produkte – gründlich auf Pestizide, Schimmelpilzgifte, Mineralölbestandteile, Schwermetalle, Salz, Zucker sowie den Nährstoffgehalt geprüft.

Toast bei Öko-Test: 2 Testsieger – günstig und ohne Zucker

Am besten schneiden im Toast-Test zwei Discountermarken ab:

  • das „Gut & Günstig Vollkorn Toast“ von Edeka, (0,79 Euro/500 Gramm)
  • und das „Kornmühle Vollkorntoast“ von Netto (0,79 Euro/500 Gramm).

Beide kommen ohne Zuckerzusatz aus, enthalten kaum Pestizidrückstände und überzeugen deshalb als Testsieger mit der Note „sehr gut“. Ein weiterer Pluspunkt: Mit nicht mal 80 Cent pro 500 Gramm handelt es sich um Produkte, die auch für den kleinen Geldbeutel geeignet sind.

Auch bei den fünf Bio-Produkten gibt es solide Ergebnisse: Öko-Test bewertet das „Rewe Bio Vollkorn Sandwich“ (3,19 Euro/500 g) „gut“ – ein empfehlenswerter Bio-Toast ohne Pestizidbelastung.

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Test zeigt: Pestizide in konventionellem Toastbrot

Grundsätzlich fand das Labor in den untersuchten Toastbroten wenige Schadstoffe. So lobt Öko-Test etwa, dass keines der Produkte Schimmelpilzgifte oder Mineralölrückstände enthält. Beim Thema Pestizide fällt das Urteil hingegen schlechter aus: Zwar bemängeln die Tester:innen nur Spuren von Pestizidrückständen, dafür sind in sechs konventionellen Produkten gleich drei verschiedene Pestizide enthalten.

Diese schneiden dementsprechend nur „ausreichend“ ab und bilden das Schlusslicht der Rangliste. Hierzu gehört unter anderem der „Harry Vollkorn Toast“. In allen sechs Toasts fand Öko-Test zudem das Insektizid Deltamethrin – ein Wirkstoff, der als krebserregend und fortpflanzungsschädigend eingestuft ist.

Zucker im Toast: Unnötig und ungesund

Zweiter Kritikpunkt: Zuckerzusatz. Viele Hersteller setzen Zucker, Invertzuckersirup oder Malzextrakte ein, um den Teig fluffiger und aromatischer zu machen. Nötig ist das nicht – im Gegenteil: Es macht das Brot deutlich ungesünder.

Spitzenreiter beim Zuckergehalt ist das „Blumenfelder Mühle Bio Vollkorn Toast“ mit neun Prozent Zucker. Auch den bekannten Markenklassiker „Golden Toast Vollkorn Toast“ wertet Öko-Test aufgrund seines hohen Zuckergehalts ab – er schafft in der Gesamtwertung aber noch die Note „Gut“.

Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 09/25 nachlesen oder online auf ökotest.de. In dieser Ausgabe prüfte Öko-Test auch Erdbeermarmelade.

Toastbrot 2021 im Test: Was hat sich verbessert?

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Öko-Test prüfte Toast bereits vor vier Jahren und fand Pestizidrückstände. (Produktbild: Öko-Test)

2021 überprüfte Öko-Test schon einmal 20 Toasts auf Pestizide, Mineralölrückstände und weitere Schadstoffe. Damals wurde die Bestnote deutlich häufiger verteilt: Gleich acht Toasts überzeugten mit der Wertung „sehr gut“, unter ihnen das Bio-Produkt „Beumer & Lutum Bio Toastbrot Weizenvollkorn“ und der „Goldähren Vollkorn Toast“ von Aldi Süd.

Allerdings entdeckte das Labor in einigen Bio-Produkten Mineralölrückstände, etwa auch im „Ammerländer Bio-Vollkorn Sandwich“, das mit der schlechtesten Note „ungenügend“ komplett durchfiel. Das Pestizid Deltamethrin spielte auch 2021 eine Rolle: Damals konnte das Labor den Schadstoff im „Golden Toast Körner Harmonie Toast“ und einem weiteren Produkt nachweisen. Im aktuellen Test enthielt das Golden Toast in der Vollkornvariante hingegen keine Pestizidrückstände.

Fazit: Wie gesund ist Toast?

Die aktuelle Öko-Test-Untersuchung zeigt: Toastbrot ist nicht zwingend ungesund. Das gilt vor allem, wenn du zu Vollkorntoast greift, der dich mit Ballaststoffen versorgt und dadurch länger sättigt. Um Zucker im Toastbrot zu vermeiden, hilft dir beim Kauf ein kurzer Blick auf die Zutatenliste. Willst du keine Pestizide in den Toaster stecken, empfehlen wir den Griff zu Bio-Produkten. Allerdings zeigte der Toast-Test, dass auch Discounter-Produkte ohne zusätzlichen Zucker und Schadstoffe auskommen können. Du kannst Toastbrot natürlich auch selber backen.

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