Der Wiedehopf wurde vom NABU und dem LBV (Landesverband für Vogelschutz in Bayern) zum Vogel des Jahres 2022 gekürt. Was du über den Vogel wissen musst, erfährst du hier.
Über 45.000 Stimmen wählten den Wiedehopf
Der Wiedehopf ist der Vogel des Jahres 2022. Die Wahl zum Vogel des Jahres wird vom NABU und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) seit 1971 durchgeführt. Ganz Deutschland kann in einer öffentlichen Wahl darüber abstimmen.
Laut NABU haben über 142.000 Menschen bei der Vogelwahl 2022 mitgemacht. Mit 45.523 Stimmen und 31,9 Prozent aller Stimmen hat der Wiedehopf die Wahl gewonnen. Damit löst er den Vogel des Jahres 2021, das Rotkehlchen, ab. Der Wiedehopf konnte sich in der Wahl gegen die Mehlschwalbe, den Bluthänfling, den Feldsperling und den Steinschmätzer durchsetzen.
Der Vogel ist auf insektenreiche Landschaften angewiesen, die es nur ohne Pestizideinsatz gibt. Daher lautet der Wahlslogan des Vogels: „Gift ist keine Lösung“.
So erkennst du den Wiedehopf
Der Wiedehopf hat ein sehr markantes Aussehen. Er trägt die Farben orange, schwarz und weiß. Besonders auffällig ist die orange Haube auf dem Kopf, die er aufrichtet, wenn er landet. An diesen Merkmalen erkennst du den Vogel:
- Er wird zwischen 26 und 29 Zentimeter groß.
- Er hat einen dunklen, langen Schnabel, der bis zu sechs Zentimeter lang wird.
- Sein Kopf, Nacken und Hals sind orange-braun gefärbt.
- Besonders markant ist seine Haube. Die Scheitelfedern sind orange-braun gefärbt. An den Spitzen sind sie schwarz.
- Der Rücken und die Flügel sind schwarz-weiß gestreift.
- Seine Schwanzfedern sind schwarz, ebenfalls mit einem weißen Streifen.
- Tipp: Wenn du gute Ohren hast, kannst du den Wiedehopf auch an seinem dreisilbigen Balzruf „upupup“ erkennen.
Verhalten und Lebensraum
Seine Beute jagt der Wiedehopf am Boden. Er ernährt sich hauptsächlich von größeren Insekten und Larven. Darunter zählen Käfer, Heuschrecken und Grillen. Aber auch etwas größere Tiere verschlingt der Wiedehopf: Neben Spinnen und Regenwürmern zählen sogar Eidechsen zu seiner Beute.
Seine Eier brütet er in Spechthöhlen, Mauerspalten, Nischen, Steinhaufen oder Nistkästen. Er ist nicht sehr anspruchsvoll, manchmal formt er lediglich eine Mulde, in die er seine Eier hereinlegt.
Er ist hauptsächlich in wärmeren Regionen zu finden. Besonders gerne mag er offene Vegetationsdecken, Weinberge oder Obstgärten, wo sich viele Insekten tummeln.
Der Wiedehopf ist ein Zugvogel: Er startet seine Reise im Spätsommer und kehrt ab März zurück nach Deutschland. Seine Überwinterungsgebiete sind das tropische Afrika und die Sahelzone.
Wie steht es um den Wiedehopf in Deutschland?
Da der Wiedehopf ein wärmeliebender Vogel ist, findet man in normalerweise nur in wenigen, wärmeren Regionen Deutschlands. Dass sein Verbreitungsgebiet in Deutschland eher zunimmt, ist daher auf die stetig steigenden Temperaturen zurückzuführen. Laut NABU ist seine Population in Deutschland dennoch gefährdet, da geeignete Lebensräume fehlen. Zurzeit gibt es etwa 800 bis 950 Brutpaare in Deutschland.
Gefährdet wird er vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die daraus resultierenden Folgen. Dazu zählen der Verlust an extensiv genutzten Ackerflächen und der Pestizideinsatz. Durch das Entfernen von nicht mehr ertragreichen Obstbäumen oder Sanierungsmaßnahmen älterer Gebäude gehen Bruthöhlen für ihn verloren.
Um Vögeln wie ihm einen geeigneten Lebensraum zu bieten, kannst du einen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt leisten. Dadurch bietest du Vögeln eine breite Nahrungsgrundlage. Insektenhotels und insektenfreundliche Gärten können dazu beitragen. Auch Streuobstwiesen leisten einen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt und bieten gleichzeitig Bruthöhlen für Vögel.
Wo kannst du den Wiedehopf am besten beobachten?
Beobachten kannst du den Wiedehopf am ehesten im Sommer. Dazu bieten sich am besten Weinberge und Obstwiesen in wärmeren Gebieten in Deutschland an. Halte am Boden nach ihm Ausschau, da er dort seine Beute jagt. Auf seiner Reise in die Überwinterungsgebiete macht er manchmal auch in Gärten Rast, auch dort kannst du ihn mit viel Glück beobachten.
In diesen Regionen kannst du den Wiedehopf am besten finden:
- Kaiserstuhl in Baden-Württemberg
- Rheinhessen
- Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen
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