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Wildtulpen: Warum du sie pflanzen solltest – und wie es gelingt

Wildtulpe
Foto: CC0 / Pixabay / Heidelbergerin

Wildtulpen überzeugen nicht nur optisch mit zarten Blüten und farbenfroher Vielfalt, sondern sind auch für Insekten eine Bereicherung im Garten. Erfahre hier, wie du Wildtulpen pflanzen kannst.

Was sind Wildtulpen?

Bei Wildtulpen handelt es sich um die Vorfahren unserer heutigen Gartentulpen. Die Heimat der Wildtulpen befindet sich im südöstlichen Mittelmeerraum und in den hohen Steppengebieten Zentralasiens. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Wildarten der Tulpe im Mittleren Orient kultiviert, bis daraus die Gartentulpe hervorging. 

Die ursprünglichen Tulpen können bis zu 30 Zentimeter hoch wachsen und weisen eine große Vielfältigkeit auf, was Arten, Farben und Blühzeiten angeht. Im Vergleich zu unseren Gartentulpen bilden die Wildtulpen zartere Blüten aus, die zumeist weit gefächert sind.

Einige bekannte Wildtulpenarten sind:

  • Frühzeitige Tulpe (Tulipa praecox): langstielig, scharlachrote Blüten, blüht von März bis April
  • Tarda-Tulpe (Tulipa tarda): kurzstielig, gelb-weiße Blüten, blüht von März bis April 
  • Dörflers Tulpe (Tulipa doerferli): mittelhoch, dunkelrote Blüten, blüht von April bis Mai
  • Damentulpe bzw. Persische Tulpe (Tulip clusiana): mittelhoch, violett-weiß-rosa-farbene Blüten, blüht von April bis Mai
  • Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris): langstielig, gelbe Blüten, blüht von April bis Mai
  • Sprengers Tulpe (Tulipa sprengeri): langstielig, hell-scharlachrote Blüten, blüht von Mai bis Juni

Wildtulpen sind bienenfreundliche Frühblüher

Für Hummeln und Bienen sind Wildtulpen eine gute Nahrungsquelle.
Für Hummeln und Bienen sind Wildtulpen eine gute Nahrungsquelle.
(Foto: CC0 / Pixabay / woodypino)

Wildtulpen sorgen für optische Abwechslung im Garten und sind auch sehr nützlich für die Insektenwelt: Sie gehören zu den sogenannten Frühblühern. Unter Frühblühern versteht man die Pflanzenarten, die als erste im Jahr ihre Blüten und ihr Laub bilden. Wer Bienen helfen will, kann diese wichtige Nahrungsquelle also im Frühling im Garten anpflanzen. Auch andere Insekten freuen sich darüber. 

Kultivierte Gartentulpen sehen zwar besonders prächtig aus, doch für Bienen und Hummeln sind sie eher uninteressant, da sie einen geringen Trachtwert haben. Das bedeutet, dass sie kaum Nektar und Pollen bieten. Wildtulpen hingegen ziehen die Insekten geradezu an, denn ihre weit gefächerten Blütenblätter erlauben es den Insekten, einfach an Pollen und Nektar zu kommen.

Dass die Wildformen von Pflanzengattungen insektenfreundlicher sind, gilt im Übrigen auch für andere Pflanzen: Die sogenannten „botanischen“ Krokusse werden von Insekten beispielsweise auch lieber angeflogen als gezüchtete Sorten. Auch wilde Formen von Rosen werden von Bienen und Co. bevorzugt, denn sie sind ungefüllt. Gezüchtete Rosen haben oft gefüllte Blüten, in denen es keinen Pollen mehr zu sammeln gibt. 

Ein weiterer Vorteil von Wildtulpen ist, dass sie im Gegensatz zu vielen kultivierten Tulpen jahrelang an derselben Stelle stehen bleiben können, ohne an Wuchskraft oder Blütenfülle einzubüßen. Viele Sorten lassen sich verwildern: Sie vermehren sich im Laufe der Zeit selbst und bilden so einen größer werdenden Blütenteppich im Garten. Zu den Sorten, die sich besonders gut verwildern lassen, gehören beispielsweise die Damentulpe und Sprengers Tulpe. 

Wildtulpen pflanzen: Zeitpunkt, Standort und Pflege

Wildtulpen wachsen in Beeten, Gefäßen und Steingärten gut.
Wildtulpen wachsen in Beeten, Gefäßen und Steingärten gut.
(Foto: CC0 / Pixabay / birgl)

Zeitpunkt und Pflanzung

Wildtulpen kannst du bis Anfang November pflanzen. Setze die Zwiebel dafür mit einem Abstand von zehn Zentimetern und mit der Spitze nach oben in den Boden. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so tief sein wie die Wildtulpenzwiebel lang ist. Gleich bei der Pflanzung ist es empfehlenswert, die Wildtulpen etwas zu düngen. Verwende dazu am besten organischen Dünger.

Standort und Boden

Wildtulpen stammen ursprünglich aus warmen Klimazonen. Deswegen sollten sie auch hier warm und sonnig stehen. Besonders eignet sich für sie ein durchlässiger und nährstoffreicher Boden. 

Ideale Bedingungen für niedrig wachsende Wildtulpen finden sich beispielsweise in sonnigen Steingärten, für mittelhoch wachsende Wildtulpen in Stauden- und Steppenbeeten.

Aber auch wenn du nur einen Balkon zur Verfügung hast, kannst du Wildtulpen gut in Gefäße pflanzen. Achte dabei darauf, dass das Gefäß Löcher hat, sodass sich keine Staunässe darin bilden kann. Je mehr Zwiebeln du in den Topf setzt, desto kleinere Pflanzen bilden sich aus. 

Wässern, düngen und pflegen

Den Boden solltest du im Frühjahr, wenn die Wildtulpen austreiben, wachsen und blühen, regelmäßig bewässern. Allerdings solltest du unbedingt Staunässe vermeiden. Im Sommer vertragen die Wildtulpen nach der Blüte hingegen besser trockenen als feuchten Boden. 

Düngen kannst du den Boden bereits beim Pflanzen oder wenn die Wildtulpen austreiben. Nach der Blüte ist es sinnvoll, die Köpfe der Wildtulpen abzuschneiden. So können die Pflanzen ihre Kraft in die Samenbildung stecken und die Zwiebeln treiben auch in der folgenden Saison stark aus. 

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