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Frühblüher: Diese Pflanzen und Sträucher blühen als erstes

Krokusse
Foto: CC0 / Pixabay / bernswaelz

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwachen sie: die Frühblüher. Für Bienen und andere Bestäuber spielen sie eine wichtige Rolle. Erfahre hier mehr über frühblühende Pflanzen und Sträucher.

Frühblüher sind Pflanzenarten, die als erste im Jahr ihr Laub und ihre Blüten bilden. Sie wachsen bereits im Winter mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und blühen bis in den Frühling hinein, also etwa von Mitte/Ende Februar bis Mai. Somit stellen sie für nektar- und pollensuchende Insekten daher eine wichtige Nahrungsquelle früh im Jahr dar. 

Was kennzeichnet Frühblüher?

Frühblüher sind wahre „Survival“-Profis und trotzen Kälte und Frost dank ihrer besonderen Beschaffenheit. So verfügen sie beispielsweise über Speicherorgane wie Knollen und Zwiebeln, in denen Energie vorrätig ist. Diese gespeicherte Energie ist für den frühen Blütezeitpunkt notwendig. Im Frühjahr reicht aufgrund mangelnden Sonnenlichts die Fotosyntheseleistung allein nicht aus, um Triebe, Blüten und Blätter sprießen zu lassen.

Außerdem wachsen viele Frühblüher sehr nah am Boden, sodass das heruntergefallene Laub sie vor der Kälte schützt. Bei Frost pausieren beispielsweise Schneeglöckchen in ihrem Wachstum und sie machen erst weiter, wenn die Temperaturen steigen. Der natürliche Standort von Frühblühern ist zudem häufig im Schatten von Wäldern. Und deswegen blühen sie so früh: Sie müssen sich bestäuben lassen und so fortpflanzen, bevor die Bäume mit ihrem Blätterdach kaum noch Licht bis zum Boden durchlassen.

Aber Frühblüher sind nicht nur bodennahe Zwiebelpflanzen wie Tulpen und Narzissen, es gibt auch frühblühende Stauden und Sträucher.

Frühblüher: Nicht nur schön, sondern auch wichtig

Bienen brauchen Frühblüher als Nahrungsquelle.
Bienen brauchen Frühblüher als Nahrungsquelle.
(Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Frühblüher sind schön anzuschauen. Außerdem übernehmen sie eine besonders wichtige Funktion für die Tierwelt: Sie dienen im zeitigen Frühjahr als eine unverzichtbare erste Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Honigbienen wagen sich ab zehn Grad Celsius wieder raus und auch Hummelköniginnen suchen nach Futter.

Bienen geraten zunehmend in Bedrängnis, da sie aufgrund der kritischen Zerstörung ihrer Lebensräume durch Pestizide und die monokulturelle Landwirtschaft immer weniger Nahrung finden. Das Bienensterben nimmt zu. Und das hat bedrohliche Konsequenzen für uns, beispielsweise Ernteeinbußen.

Die Nahrungssituation spitzt sich weiter im Winter und Frühjahr zu, wenn die Bienen den kräftezehrenden Aufbau und die Stabilisierung ihrer Völker unternehmen. Sie brauchen dafür ausreichend Pollen und Nektar, die im späten Winter und zeitigem Frühjahr eher Mangelware sind. Nur die Frühblüher können die Bienen damit versorgen.

Deswegen lohnt es sich, zum Bienen- und Insektenschutz Frühblüher im eigenen Garten zu pflanzen. Wir stellen dir hier einige der wichtigsten Frühblüher vor.

Das sind die wichtigsten Frühblüher

Besonders bienenfreundliche Frühblüherin: Die Salweide.
Besonders bienenfreundliche Frühblüherin: Die Salweide.
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Zwiebelpflanzen:

  • Krokusse: Der Klassiker unter den Frühblühern blüht von Februar bis April. In den meisten Gärten finden sich Kleiner Krokus, Elfenkrokus und Frühlingskrokus. Die richtigen Bienenattraktionen sind aber frühblühende Wildkrokusse. Im Handel heißen sie oft Botanische Krokusse.
  • Schneeglöckchen: Im März kann es oft noch einmal frostig werden. Den Schneeglöckchen macht das nichts aus. Sie blühen auch bei Schnee und sind daher perfekt geeignet, Bienen als frühe Nahrungsquelle zu dienen.
  • Hyazinthen: Egal ob Stern- oder Traubenhyazinthen, diese Frühblüherpflanzen ziehen die Bienen mit ihrem reichhaltigen Angebot an Pollen und Nektar an. Sie blühen hauptsächlich im März und April.
  • Tulpen: Wie bei den Hyazinthen gilt bei den Tulpen, dass besonders die verwilderten Sorten bienenfreundlich sind. Wildtulpen blühen im April und Mai.

Stauden:

  • Adonisröschen: Besonders die leuchtend gelben frühblühenden Adonisröschen sind ein wahrer Bienenmagnet. Umso kritischer ist es, dass diese Art in Europa stark bedroht ist.
  • Duftveilchen: Sie sind vielfältig, einfach in der Pflege und duften nach Frühling wie keine andere Pflanze. Auch Bienen mögen sie sehr. Sie blühen von etwa März bis April.

Sträucher und Bäume:

  • Salweide: Die Salweide erhält hundert Punkte in Sachen bienenfreundliche Pflanzen. Sobald die pollenreichen Palmkätzchen der Salweide im März und April blühen, werden sie von Bienen in großer Menge umschwirrt.
  • Kornelkirsche: Bei milder Witterung blüht sie ab Ende Februar bis März/April. Sie hält für Bienen ein reiches Angebot an Nektar bereit und hat goldgelbe Blüten, die leichten Honigduft verbreiten.
  • Gemeine Hasel: Dieser Baum hat seine Blütezeit von Februar bis März und bereitet Allergiker:innen ziemliche Probleme. Doch für Bienen ist die Haselblüte eine wichtige Nahrungsquelle.

    Wann solltest du Frühblüher pflanzen?

    Schneeglöckchen blühen auch bei Schnee.
    Schneeglöckchen blühen auch bei Schnee.
    (Foto: CC0 / Pixabay / sunflair)

    Eigentlich ist der Herbst die ideale Zeit, um die Zwiebeln von Frühblühern in die Erde zu setzen. Hast du diesen Zeitpunkt verpasst, kannst du das Pflanzen glücklicherweise im Frühjahr noch nachholen. Wenn ein paar Tage lang keine Minustemperaturen herrschen und der Boden nicht gefroren ist, kannst du die Frühblüherzwiebeln pflanzen.

    Als Richtlinie gilt: Du musst die Zwiebeln doppelt so tief in die Erde setzen, als sie selbst groß sind. Auch ein wenig Kompost tut ihnen gut. Wie du eigenen Kompost erhältst, erfährst du in diesen Artikeln: Kompost anlegen: Kostenloser Dünger für den Garten oder Kompost auf dem Balkon: Das musst du beachten. Die Zwiebeln brauchen nach dem Einsetzen etwa drei Wochen, bis sie treiben.

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