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Wurmkisten-DIY für die Wohnung: Ohne Gerüche Küchenabfälle kompostieren

Wurmkiste
Foto: Jana Fischer / Utopia

Eine Wurmkiste verwandelt Biomüll in wertvollen, organischen Dünger. Mit dieser Anleitung für einen Wurmkomposter für die Wohnung kannst du schon bald eigenen Wurmhumus aus Küchenabfällen erzeugen – komplett ohne Gerüche.

Mit einer Wurmkiste kannst du einen Kompost anlegen, aber mitten in der Wohnung. In der Kiste wandeln Kompostwürmer deinen Biomüll in Humus um. Diesen kannst du dann als organischen Dünger nutzen und deiner Pflanzenerde beimischen. Da die Würmer den Biomüll sehr schnell abbauen, kommt es anders als bei einer Biotonne nicht zu unangenehmen Gerüchen: Der Wurmhumus riecht wie Walderde. Deshalb darf die Wurmkiste mitten in der Wohnung stehen.

Materialtipps für die Wurmkiste – oder direkt fertig kaufen?

Eine Wurmkiste kann aus unbehandelten Holzresten einfach selbstgebaut werden.
Eine Wurmkiste kann aus unbehandelten Holzresten einfach selbstgebaut werden.
(Foto: Jana Fischer / Utopia)

Wir zeigen dir im Folgenden eine Anleitung für eine selbstgemachte Wurmkiste. Du kannst diese jedoch auch fertig kaufen, wenn dir das zu aufwändig ist:

  • Beim österreichischen Anbieter Wurmkiste gibt es die fertige Wurmbox zum Beispiel mit integriertem Sitzpolster darauf, sodass du sie als Möbelstück verwenden kannst.
  • Andermatt Biogarten bietet einen zweistöckigen Wurmkomposter aus recyceltem Kunststoff an.
  • Waschbär bietet ein Komplettpaket zum selber Zusammenbauen inklusive Würmern an.
  • Mehr Modelle findest du bei Wurmwelten.

Achte beim Selbermachen darauf, nur unbehandeltes Holz zu verwenden. So kann am Ende Feuchtigkeit verdunsten, deshalb gibt es bei unserem Modell auch kein Schubfach unten für etwaige Flüssigkeiten und keine Isolierschicht im Inneren. Auch ist dadurch eine bessere Sauerstoffzufuhr gewährleistet. Tritt trotzdem Flüssigkeit aus, kannst du eine Ablage aus Kunststoff unterlegen – ideal dafür ist eine Schuhabtropfschale.

Vermeide Tropenholz, um lange Transportwege und Raubbau an Urwäldern auszuschließen und setze dagegen auf heimisches Holz. Das Projekt eignet sich wunderbar, um unbehandelte Holzteile upzucyceln.

Das Metallgitter ist hier Teil eines alten Regals und wurde im Sinne des Upcyclings weiterverwendet. Wenn du gerade kein gebrauchtes findest, kannst du einfach Hasendraht im Baumarkt kaufen.

In wenigen Schritten zur DIY-Wurmkiste

Für einen einfachen Wurmkomposter der Größe 40x40x60 Zentimeter brauchst du:

  • 4 unbehandelte Holzplatten in der Größe 40×60 cm
  • 2 unbehandelte Holzplatten in der Größe 40×40 cm
  • 4 Stück Konstruktionshölzer der Länge 40 cm, 2 Stück à 60 cm
  • 1 Stück Hasendraht (39×39 cm)
  • 2 Scharniere
  • Schrauben
  • Nägel
  • Bohrer
  • Säge

Du kannst auch kleinere Holzreste verwenden und diese dann selber zu Platten zusammenschrauben, dann brauchst du noch Konstruktionshölzer, die dir beim Verschrauben in den Ecken helfen. Du kannst mit Holzresten auch die Kiste aus der Anleitung hier in den Ecken verstärken.

Und eine ganz einfache Version wären zwei ineinander stapelbare Plastikboxen mit einem Deckel, wo du in die innere Box sowie den Deckel Löcher für die Belüftung schraubst.

Tipp: Bohre die Löcher vor, dann geht es leichter.

Und so geht’s:

  1. Verschraube zwei große Holzplatten an der langen Seite im 90-Grad-Winkel miteinander.
  2. Schraube die beiden kleineren Platten an den kurzen Seiten fest.
  3. Schraube jetzt eine weitere große Holzplatte daran, sodass du eine Kiste ohne Deckel hast.
  4. Schneide zwei kurze und zwei lange Konstruktionshölzer auf die passende Länge zu, sodass du sie zu einem Rechteck zusammenschrauben und mittig in die Kiste als Trennwand schieben kannst.
  5. Befestige darauf den Hasendraht mit Nägeln und gib die Trennwand in die Kiste.
  6. Bringe auf die übrige Holzplatte die beiden Scharniere an und verschraube sie mit der Kiste, sodass sie einen Deckel hat.
  7. Schraube die zwei übrigen kurzen Konstruktionshölzer unten an den Boden, sodass die Kiste etwas Abstand zum Boden bekommt. Das sorgt für eine bessere Belüftung.

So funktioniert eine Wurmkiste

Die Wurmkiste wird von einem Gitter in zwei Hälften geteilt, sodass der fertige Humus entnommen werden kann.
Die Wurmkiste wird von einem Gitter in zwei Hälften geteilt, sodass der fertige Humus entnommen werden kann.
(Foto: Jana Fischer / Utopia)
  • Auf der einen Seite des Gitters gibt du den Biomüll hinein, bis du den fertigen Humus entnehmen willst. Es dauert sehr lange, bis eine Seite wirklich voll ist, da der Biomüll bei der Verarbeitung stark zusammenfällt. 
  • Der Humus sollte natürlich wurmfrei sein, wenn du ihn später in einen Blumentopf gibst. Daher gibt es das Gitter in der Kiste.
  • Wenn du den fertigen Humus entnehmen willst, gibst du neuen Biomüll auf die andere Seite des Gitters. Die Würmer bemerken, dass auf der bisherigen Seite kein Nahrungssnachschub kommt und wandern durch das Gitter auf die andere Seite. 
  • Nach einigen Tagen sind alle Würmer zum neuen Biomüll gewandert und du kannst den wurmfreien Humus entnehmen.

Diese Würmer eignen sich zum Kompostieren

Gut geeignet sind die Arten „Eisenia fetida“, „Eisenia andrei“ und „Dendrobena veneta“. Diese können pro Tag ungefähr ihr Eigengewicht an Biomüll verarbeiten. Da sie auch zum Angeln verwendet werden, kannst du sie vor Ort im Laden für Angelbedarf kaufen oder online bestellen.

So startest du deine Wurmkiste

Papier enthält für die Würmer wichtigen Kohlenstoff.
Papier enthält für die Würmer wichtigen Kohlenstoff.
(Foto: Jana Fischer / Utopia)
  • Zunächst brauchst du etwas Altpapier: Zerschnipsle es und weiche es in Wasser ein. Außer farbig bedrucktem und Hochglanzpapier kannst du alle Papierarten verwenden.
  • Gib die eingeweichten Altpapier-Schnipsel einige Zentimeter hoch in eine Hälfte der Wurmkiste. 
  • Auf das Papier gibst du die Würmer mit dem Substrat, in dem du sie gekauft hast. So haben die lichtscheuen Tiere genug Gelegenheit, sich zurückzuziehen. 
  • Dann gibst du jeden Tag etwas Biomüll auf das Papier und das Substrat zu den Würmern in die Kiste. 
  • Die andere Seite vom Gitter lässt du leer.
  • Da die Abfälle zunächst einige Tage von Kleinstlebewesen bearbeitet werden, bis die Würmer sie fressen können, solltest du die ersten Tage nicht zu viele Abfälle hineingeben. Doch schon nach wenigen Tagen kannst du die Menge stetig erhöhen, bis du deinen kompletten Biomüll hineingeben kannst. 

Welche Bioabfälle dürfen in die Wurmkiste?

Nicht in den Wurmkompost gehören Käse oder Fleisch, da diese Lebensmittel schnell schimmeln und von den Würmern nicht gut abgebaut werden können. Scharfes, sehr Würziges und sehr Salziges gehört ebenfalls nicht in die Kiste, da dies den Würmern schaden kann.

Tipp: In einen Bokashi-Eimer dürfen auch gekochte Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder kleine Mengen Fleisch und Fisch. Hier wird der Abfall durch Effektive Mikroorganismen fermentiert. Allerdings entwickelt er deshalb einen säuerlichen Geruch und das Endergebnis ist kein Humus, sondern eine Bokashi-Masse und -Flüssigkeit, der sogenannte Wurmtee.

Sehr gerne mögen die Würmer hingegen Kaffeesatz, Tee, Obst – und Gemüsereste. Damit die Kiste nicht übersäuert, kannst du ab und zu etwas Urgesteinsmehl hinzugeben. Mit trockenen Papierschnipseln (kein Hochglanzpapier, kein farbig bedrucktes Papier) kannst du, wenn nötig, die Feuchtigkeit in der Wurmkiste regulieren und führst den Würmern wichtigen Kohlenstoff zu. 

Wo sollte die Wurmkiste stehen?

In der Wurmkiste zersetzen Kleinstlebewesen den Biomüll, bis die Würmer ihn in wertvollen Humus umwandeln.
In der Wurmkiste zersetzen Kleinstlebewesen den Biomüll, bis die Würmer ihn in wertvollen Humus umwandeln.
(Foto: Jana Fischer / Utopia)

Im besten Fall stellst du die Wurmkiste in die Wohnung, da dort eine angenehme Temperatur für die Würmer herrscht. Solltest du die Wurmkiste draußen platzieren, achte darauf, dass die Würmer keinen extremen Temperaturen ausgesetzt sind.

Das bedeutet, dass du die Kiste im Sommer an einen schattigen Ort stellen solltest. Gib bei Bedarf etwas Wasser hinzu, damit die Würmer nicht austrocknen. Im Winter darf die Temperatur in der Kiste auf keinen Fall unter 0 Grad Celsius fallen, da die Würmer sonst erfrieren.

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