In den USA gibt es einen neuen Vorreiter im Kampf gegen Plastikmüll: Die Stadt Seattle verbietet ab 2018 Strohhalme und Plastik-Utensilien in Restaurants.
Ab dem 1. Juli 2018 dürfen Restaurants in Seattle keine Plastik-Strohhalme und Plastik-Utensilien mehr anbieten. Damit wird Seattle die erste Stadt in den USA, die ein solches Verbot ausspricht. Statt Plastik-Strohhalmen und Plastik-Geschirr sollen die Lokale kompostierbare oder wiederverwendbare Alternativen anbieten.
Das Verbot ist dabei keine neue Idee. Bereits seit 2010 gebe es eine entsprechende Anordnung, erklärte Sego Jackson, Berater einer Behörde für Müllvermeidung gegenüber der lokalen Nachrichten-Webseite „q13fox.com“. Wegen einer Ausnahmeregelung mussten sich die Restaurants bislang jedoch noch nicht daran halten.
Heute gibt es gute Alternativen zu Plastik
Früher habe es noch keine zufriedenstellenden Alternativen beispielsweise für Plastik-Strohhalme gegeben, so Jackson. Inzwischen habe sich das geändert, weshalb die Ausnahmeregelung für Restaurants nicht länger gelten wird.
Das Verbot von Plastik-Utensilien in Restaurants tritt erst nächsten Sommer in Kraft, aber schon in diesem September startet es eine erste inoffizielle Testphase. Die Lonely Whale Foundation hat zur „Strawless in Seattle“-Challenge aufgerufen, bei der über 100 Restaurants, Sportarenen und Institutionen wie Flughäfen und Aquarien teilnehmen. Sie alle werden den ganzen Monat über auf Plastik-Strohhalme verzichten und können sich so schon mal auf das kommende Gesetz vorbereiten.
500 Millionen Plastik-Strohhalme pro Tag
Dass Verbot in Seattle ist dringend nötig – das zeigen die Zahlen des US-amerikanischen National Park Service. Laut der Behörde werden in Amerika täglich 500 Millionen Strohhalme verwendet. Das entspreche einer Menge von 125 Schulbussen pro Tag. Wenn die Strohhalme im Meer landen, werden sie oft zu einer lebensgefährlichen Bedrohung für Meerestiere.
Ein Verbot von Strohhalmen und Plastik-Utensilien in Restaurants ist also ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Plastikmüll. Wir sind gespannt, wie die Restaurants und vor allem große Fastfood-Ketten mit der neuen Vorschrift umgehen werden. Hoffentlich nehmen sich noch viele weitere Städte weltweit ein Vorbild an dem Beispiel von Seattle.
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