Leaping Bunny: Siegel für Produkte ohne Tierversuche Von Sven Christian Schulz Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 16. Januar 2019, 20:29 Uhr © Leaping Bunny Der springende Hase ist das Symbol des Leaping-Bunny-Siegels. Es zeichnet Kosmetik und Reinigungsprodukte aus, die ohne Einsatz von Tierversuchen entwickelt und hergestellt werden. Ein internationales Netzwerk von Tierschutzorganisationen hat das Siegel Leaping Bunny 1996 gegründet. Teil des Netzwerkes sind unter anderem der Deutsche Tierschutzbund und die österreichische Organisation Vier Pfoten. Es handelt sich beim Leaping Bunny um das einzige international anerkannte Siegel, das tierversuchsfreie Produkte zertifiziert. Zwar dürfen fertige Produkte in der EU seit 2013 nicht mehr an Tieren getestet werden. Doch nach wie vor dürfen europäische Unternehmen (im Ausland) Tierversuche durchführen, wenn sie die Ware ins Ausland verkaufen. Den Leaping Bunny erhalten aber nur Unternehmen für ein Produkt, wenn sie gar keine Tierversuche machen. Vergeben in: weltweit Vergeben von: Coalition for Consumer Information on Cosmetics sowie European Coalition to End Animal Experiments Kategorie: Kosmetik & Reinigungsmittel Produkte: Kosmetik, Wasch- und Reinigungsmittel Verbreitung: mittel Utopia-Bewertung: empfehlenswert Die Kriterien vom Leaping Bunny Leaping Bunny ist ein strenges Siegel für tierversuchsfreie Kosmetik. Es verfolgt einen weitreichenden Ansatz, der auch Zuliefererbetriebe sowie das gesamte Produktspektrum eines Unternehmens betrifft. Alle Kriterien des Siegels sind im „Humane Cosmetics Standard“ (HCS) zusammengefasst: Der Hersteller darf das zertifizierte Produkt oder einzelne Inhaltsstoffe nicht an Tieren testen. Auch bei anderen Produkten dürfen der Hersteller oder Mutter- oder Tochterunternehmen keine Tierversuche durchführen. Zulieferer dürfen die Ware nicht an Tieren testen. Dies müssen sie auch schriftlich garantieren. Der Hersteller muss ein Kontrollsystem etablieren, um die Einhaltung des Tierversuch-Verbots zu überwachen. Es gibt regelmäßige Überprüfungen des Kontrollsystems durch unabhängige Dritte. Die Kriterien muss das Unternehmen ab einem selbstgewählten Stichtag erfüllen und darf ab dann auch das Siegel tragen. Der Deutsche Tierschutzbund hat für sein eigenes Siegel (Hase mit schützender Hand) den Stichtag für den 1.1.1979 festgelegt. Beim Leaping Bunny können Unternehmen den Stichtag aber selber bestimmen. So können sie auch noch das Siegel erhalten, wenn sie nach 1979 Kosmetik an Tiere getestet haben. Zertifizierung und Kontrollen Einmal im Jahr prüfen die regionalen Tierschutzverbände, ob das Unternehmen noch alle Kriterien erfüllt. In einigen Ländern wie China gibt es für Kosmetikprodukte aber die Pflicht, sie zuvor an Tieren zu testen. Andernfalls dürfen sie nicht verkauft werden. Hat ein Hersteller sein Produkt mit dem Leaping Bunny zertifizieren lassen, darf er es folglich auch nicht in China verkaufen. Tut er dies nachweislich doch, wird ihm das Siegel aberkannt. Kritik am Siegel Leaping Bunny Das Siegel Leaping Bunny zählt zu den strengsten Labeln für tierversuchsfreie Kosmetik. Kritik am Siegel ist kaum bekannt. Wichtig ist zu wissen, dass tierische Inhaltsstoffe in Produkten mit Leaping-Bunny-Siegel erlaubt sind. Es handelt sich bei der Kosmetik also nicht immer um vegane Kosmetik-Produkte. Das Portal Siegelklarheit weist aber darauf hin, dass der Leaping Bunny ausschließlich den Aspekt Tierversuch berücksichtigt. Auf ökologische und soziale Faktoren geht das Siegel nicht ein. So ist ein Produkt mit dem Leaping-Bunny-Siegel nicht zwangsläufig auch Naturkosmetik oder unter fairen Bedingungen produziert worden. Hier helfen andere Siegel besser weiter. Alternativen zum Leaping-Bunny-Siegel Veganblume: Das Siegel zeichnet nicht nur vegane Produkte aus, sondern auch gleichzeitig tierversuchsfreie Produkte. Allerdings ist die Veganblume bei Tierversuchen weniger streng: Der Hersteller darf zum Beispiel für andere Produkte Tierversuche durchführen. PETA Cruelty-Free: Die Tierschutzorganisation PETA vergibt das Siegel für Produkte, die frei von Tierversuchen sind. Das Siegel hat hohe Ansprüche und berücksichtigt die gesamte Lieferkette. Einziger Kritikpunkt: Das Siegel wird auch vergeben, wenn ein Mutter-/Tochterunternehmen Produkte an Tieren testet. Hase mit schützender Hand: Das Siegel ist noch einmal strenger, denn Unternehmen dürfen an Inhaltsstoffen, die vor 1979 auf dem Markt waren, keine Tierversuche durchführen. Bei einem Verstoß drohen den Herstellern hohe Strafen. Utopia-Bewertung Das Siegel Leaping Bunny ist ein anspruchsvolles Siegel für Produkte, die nicht an Tieren getestet wurden. Auch dürfen der Hersteller und Unternehmen aus der gleichen Firmengruppe bei keinem anderen Produkt Tierversuche durchführen. Strenger ist aber das Siegel vom Deutschen Tierschutzbund „Hase mit schützender Hand“. Während Unternehmen beim Leaping Bunny selbst entscheiden können, ab wann sie auf Tierversuche verzichten, ist der Tierschutzbund strenger. Auch wenn ökologische und soziale Aspekte nicht berücksichtigt werden, bietet der Leaping Bunny Verbrauchern eine zuverlässige Orientierung. Wir empfehlen aber zusätzlich noch auf Naturkosmetik-Siegel wie NATRUE zu achten. Weiterlesen bei Utopia: Mehr Label und Siegel Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik Siegel-Guide: Alle Siegel im Überblick English version available: Leaping Bunny: The Cruelty-Free Label Externe Info-Seiten zum Leaping- Bunny-Siegel: Kriterien des Leaping-Bunny-Siegels Überblick über alle zertifizierten Unternehmen ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 16 1 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Naturkosmetik Siegel Tierschutz Tierversuche HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: