Whatsapp-Nachrichten verschicken, E-Mails checken oder im Internet surfen: Viele von uns verbringen zu viel Zeit mit dem Smartphone. Die Handysucht hat nicht nur negative Auswirkungen auf unsere Stimmung – sie kann offenbar sogar unser Leben verkürzen.
Auch wenn man um die negativen Effekte von Smartphones weiß: Es für längere Zeit wegzulegen, fällt gar nicht so leicht. Zu sehr haben wir uns an das Gerät und die vielen praktischen Funktionen gewöhnt. Dabei sollten wir unserer Gesundheit zuliebe öfter darauf verzichten – um länger zu leben.
Catherine Price, Autorin des Buches „How to Break Up With your Phone“ erklärt in der New York Times den Zusammenhang zwischen Smartphonezeit und Lebensdauer: Wenn wir unser Handy nutzen, steigt laut Price der Cortisol-Spiegel im Körper. Cortisol ist ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird.
Das Smartphone löst eine „Kampf oder Flucht“-Reaktion aus
Das Cortisol löst verschiedene Reaktionen aus: Der Blutdruck wird erhöht, der Herzschlag beschleunigt sich und der Blutzucker steigt. Damit bereitet sich der Körper eigentlich auf „Kampf oder Flucht“ vor – in gefährlichen Situationen kann Cortisol ein Lebensretter sein.
Wenn der Cortisol-Spiegel im Körper ab und zu ansteigt, ist das nicht weiter problematisch. Wenn man das Smartphone jedoch mehrere Stunden täglich nutzt und immer wieder neue Cortisol-Schübe bekommt, sieht es anders aus.
Catherine Price zufolge wird sogar dann mehr Cortisol ausgeschüttet, wenn das Smartphone nur in der Nähe liegt, oder man glaubt, es zu hören. Sie beruft sich dabei auf eine Studie aus dem Fachjournal „Frontiers in Psychiatry“.
Wieso erzeugen Smartphones Stress?
Dass Smartphones so ein hohes Stresspotential haben, liegt einer anderen Untersuchung zufolge an dem „ständigen Gefühl von Verpflichtung“. Dieses Gefühl werde durch soziale Medien, E-Mail- und News-Apps erzeugt. Mit dem Griff zum Handy will man den Stress eigentlich bekämpfen. Daraus entsteht jedoch ein Teufelskreis: „Jedes Mal, wenn du dein Telefon checkst, findest du wahrscheinlich etwas anderes Stressiges, was auf dich wartet. Das führt zu einem weiteren Cortisol-Anstieg und einem weiteren Verlangen, dein Telefon zu checken.“
Im schlimmsten Fall verstärke sich dieser Kreislauf ständig, wodurch der Cortisol-Spiegel chronisch erhöht bleibe. Dauerhaft zu hohe Cortisol-Level werden mit Krankheiten wie Depression, Diabetes (Typ 2), hohem Blutdruck, Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Demenz in Verbindung gebracht.
Was hilft dagegen ?
Die These von Catherine Price, nach der zu viel Zeit am Handy das Leben verkürzt, ist sicher etwas zugespitzt. Jedoch weist eine Vielzahl an Studien auf negative Effekte von Smartphones hin. Deswegen kann es sich lohnen, die Tipps der Autorin für weniger Smartphone-Stress zu beherzigen:
- Schalte überflüssige Benachrichtigungen aus.
- Überprüfe dich selbst: Welche Apps öffnest du, um Stress oder ein unangenehmes Gefühl loszuwerden? Stress merkst du beispielsweise durch ein enges Gefühl in der Brust.
- Lösche stressauslösende Apps oder „verstecke“ sie in einem gesonderten Ordner, damit du sie nicht auf deinem Start-Bildschirm siehst.
- Mach regelmäßig Smartphone-Pausen. (Die Smartphone-Diät: Wie sie funktioniert und was sie bringt)
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- Für unsere Smartphones arbeiten Kinder
- Smartphone-Sucht: Dieser einfache Trick kann bei Handy-Sucht helfen
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