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Stiftung Warentest warnt vor Vitamin-D-Präparaten

Stiftung Warentest: Warnung vor Vitamin-D-Präparaten
Foto: CC0 Public Domain / Pexels.com - Pietro Jeng

Vitamin D gilt als extrem wichtig für den menschlichen Körper und ein Vitamin-D-Mangel bei uns Deutschen als verbreitet. Stiftung Warentest stellte jetzt aber klar: Vitamin-D-Präparate sind nicht die Lösung, als die sie gerne angepriesen werden – sie können sogar schaden.

Vitamin D nehmen wir vereinfach gesagt vor allem über die Haut auf. Weil diese hierzulande aber vor allem im Winter oft wenig Sonne abbekommt, fürchten viele Menschen, einen Vitamin-D-Mangel zu haben und nehmen vorsorglich Vitamin-Präparate.

Die Hersteller und einschlägige Gesundheitsforen versprechen gerne vielfältige Wunderwirkungen; Vitamin D soll gegen alle möglichen Krankheiten wie etwa Depressionen, Diabetes und sogar Krebs helfen.

Vitamin-D-Präparate sind als Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei überall verfügbar. Sinnvoll ist die Einnahme deshalb noch lange nicht: Die Stiftung Warentest fällt in ihrer aktuellen Ausgabe ein ernüchterndes Urteil:

„Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann nach derzeitiger Erkenntnis weder Krebs noch Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden vorbeugen.“

Und das Verbrauchermagazin wird noch deutlicher:

„Gesunden, aktiven Erwachsenen bringen Vitamin-D-Pillen nichts.“

Vitamin D: öfter mal Sonne an die Haut lassen

Dass Vitamin D ein sehr wichtiger Nährstoff ist, steht dabei außer Frage. Das Vitamin ist insbesondere für kräftige Knochen und Muskeln zuständig. Nur etwa 10 bis 20 Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs nehmen wir dabei über die Nahrung auf – etwa über Eigelb, fetten Seefisch oder Leber. Den Rest muss der Körper selbst aus dem im Sonnenlicht enthaltenen UV-B Licht herstellen.

Eine gemeinsame Empfehlung von Behörden und Fachgesellschaften lautet: „Für eine ausreichende Vitamin-D-Synthese genügt es nach derzeitigen Erkenntnissen, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis […] auszusetzen.“ Gemeint ist damit die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde, in der Regel sind das mindestens einige Minuten.

Allerdings sollte man dabei an sehr sonnigen Tagen möglichst die pralle Mittagssonne meiden. „Die Haut bildet auch im Schatten, frühmorgens oder abends und selbst bei bedecktem Himmel Vitamin D“, schreibt die Stiftung Warentest. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne sollte man allerdings unbedingt auf den richtigen Sonnenschutz achten.

Die meisten Menschen haben keinen echten Mangel

Durch Werbung und mediale Berichterstattung wird häufig suggeriert, dass viele Menschen in Deutschland an einem Vitamin-D-Mangel leiden. Tatsache ist, dass trotz insgesamt eher niedriger Versorgung der Bevölkerung bei den allermeisten Menschen kein behandlungsbedürftiger Mangel vorliegt, schreibt die Stiftung Warentest. Nur etwa zwei Prozent der Erwachsenen sind demnach von einem solchen ernsthaften Mangel betroffen.

Vitamin-D-Präparate nur auf ärztliche Empfehlung einnehmen

Nur ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt. Wenn du also unsicher bist, ob dein Körper genügend Vitamin D bekommt, beispielsweise, weil du sehr selten Sonnenlicht abbekommst: Lass dich beim Arzt testen. Der Test kostet in der Regel um die 20 Euro. Bei einem schweren Mangel wird der Arzt Vitamin-D-Präparate auf Rezept verordnen. Und nur, wenn es vom Arzt verordnet oder empfohlen wird, ist die Einnahme der Präparate laut Stiftung Warentest auch wirklich sinnvoll:
„Pillen ohne Verdacht auf eigene Faust zu schlucken, ist nicht ratsam.“

Denn: „Zuviel davon schadet.“ Bei einer zu hohen Dosierung von Vitamin D könne der Kalziumspiegel steigen, was die Nierenfunktion verschlechtert. Auch Müdigkeit, Verwirrtheit, Verdauungsbeschwerden und sogar Herzrhythmusstörungen seien als Symptome einer Überdosierung möglich. „Wer große Mengen Vitamin D von mehr als 100 Mikrogramm […] täglich schluckt, riskiert Vergiftungserscheinungen bis hin zu Nierenversagen.“ Allerdings kann diese Dosis je nach Präparat bereits mit wenigen Pillen erreicht sein.

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