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Gewicht, Persönlichkeit, Depressionen: So unterscheiden sich Vegetarier und Fleischesser

Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Wie wirken sich Essgewohnheiten auf den Menschen aus? Forscher*innen des Max-Planck-Instituts wollten das herausfinden: In einer groß angelegten Studie vergleichen sie Menschen die Fleisch essen mit solchen, die wenig oder keines konsumieren.

Aus gesundheitlichen Gründen, um das Klima zu schützen oder um Tierleid in der Fleischindustrie nicht zu unterstützen: Etwa 6,1 Millionen Menschen in Deutschland ernähren sich vegetarisch. Aber welchen Einfluss hat diese Lebensweise auf sie?

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig liefert einige Hinweise auf diese Frage. Die beteiligten Wissenschaftler*innen haben 8.943 Menschen in Leipzig drei Jahre lang zu ihren Essgewohnheiten befragt. Außerdem ermittelten sie ihren Body-Mass-Index (BMI) und führten Tests zu Persönlichkeitsmerkmalen durch.

Ernährung mit oder ohne Fleisch: Das sind die Unterschiede

Die Forscher*innen interessierten sich für drei Merkmale – das Gewicht der Probanden, ihre psychische Gesundheit und Persönlichkeitseigenschaften. Die Ergebnisse:

1. Gewicht

Teilnehmer*innen, die weniger Fleisch- und Milchprodukte zu sich nahmen, hatten einen niedrigeren BMI – waren also schlanker. Das liegt laut der Studie daran, dass tierische Produkte oft kalorienreicher sind und mehr gesättigte Fette enthalten. Außerdem werden sie häufiger als verarbeitete Lebensmittel konsumiert und sind damit noch kalorienreicher.

2. Persönlichkeit

Personen, die weniger tierische Produkte zu sich nahmen, waren in der Studie tendenziell introvertierter. Was der Grund hierfür ist, ist unklar, sagt Studienleiterin Veronica Witte dem Bayerischen Rundfunk (BR). „Es könnte daran liegen, dass introvertiertere Personen eher zu restriktiverem Essverhalten neigen oder sich aufgrund ihres Essverhaltens stärker sozial abgrenzen.“

Die Wissenschaftler untersuchten außerdem, ob es eine Verbindung zwischen der pflanzlichen Ernährung und Neurotizismus gibt. Menschen mit höherem Neurotizismus Menschen gelten als ängstlicher, launischer und reizbarer. Frühere Studien wiesen auf einen Zusammenhang zwischen einer vegetarischen Ernährung und Neurotizismus hin. Die aktuelle Studie konnte diesen jedoch nicht bestätigen.

3. Psychische Gesundheit

Außerdem analysierte die Studie, ob Vegetarier*innen häufiger depressiv sind. Auch darauf hatten frühere Studien hingewiesen. Die Forscher*innen des Max-Planck-Instituts konnten diesen Zusammenhang jedoch ebenfalls nicht bestätigen.

Lehren aus der Studie

Die Wissenschaftler folgern aus ihrer Studie, dass eine vegetarische Lebensweise vor allem ein wirksames Mittel gegen Übergewicht sein kann. Die Ergebnisse legen außerdem nahe, dass introvertierte Menschen eher dazu neigen, ihre Ernährung entsprechend umzustellen. Um zu klären, warum das so ist, seien weitere Studien nötig.

Utopia meint: Die Erkenntnisse dieser Studie deuten erneut darauf hin, dass eine vegetarische Ernährung gesundheitlich keine Nachteile bringt – im Gegenteil. Und für Tiere und die Umwelt ist sie sowieso besser.

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