Nach dem Amoklauf in einer Schule in Florida hat sich eine Überlebende mit einer wütenden Rede an Donald Trump gewandt. Die Schülerin macht dem Präsidenten schwere Vorwürfe – und erinnert an die Macht der amerikanischen Waffenlobby.
Emma Gonzalez ist Schülerin der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland – die Schule, an der vergangenen Mittwoch ein Amoklauf stattfand. Ein ehemaliger Schüler hatte in der High School um sich geschossen, 17 Menschen starben. Gonzalez überlebte, weil sie sich gemeinsam mit ihren Mitschülern in der Aula versteckte.
Bei einer Kundgebung in Fort Lauderdale wandte sich Emma Gonzalez nun an den amerikanischen Präsidenten. Ihre Rede ging viral und wurde in den sozialen Netzwerken bereits millionenfach aufgerufen und geteilt.
Strengere Waffengesetze
„Wir sollten eigentlich zu Hause sein, um zu trauern. Stattdessen sind wir hier. […] Denn wenn die Regierung und der Präsident nichts anderes tun, als „Gedanken und Gebete“ zu senden, dann ist es an der Zeit für die Opfer, die Veränderung zu werden, die wir sehen müssen“, so Gonzales unter Tränen am Anfang ihrer Rede.
Sie geht außerdem auch auf eines der Hauptargumente der Waffen-Befürworter ein – nämlich, dass das eigentliche Problem gar nicht Waffen seien, sondern die Ausgrenzung und psychischen Probleme der Täter. Dazu sagte Gonzalez: „Wir müssen uns bewusst werden, dass es hier nicht nur um psychische Probleme geht. Er hätte nicht so viele Schüler mit einem Messer verletzt.“
Die Millionen der Waffenlobby
Gonzalez forderte von Trump strengere Waffengesetze – und liefert eine Erklärung dafür, weshalb die Regulierungen überhaupt so lax sind: „Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war, die nie hätte passieren dürfen (…) und gleichzeitig dabei bleibt, dass nichts getan wird, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat? Ich weiß es: 30 Millionen Dollar.“
„Schämen Sie sich!“ – Hier die ganze Rede von Emma Gonzales:
School Shootings passieren immer wieder
Die amerikanische Waffenlobby ist wahrscheinlich das eindringlichste Beispiel dafür, wie weit die Macht von Konzernen und Lobbys gehen kann. In den USA kommt es jedes Jahr zu mehreren „School Shootings“. Die Webseite „shootingtracker.com“ listet solche Massenschießereien auf – allein in diesem Jahr kam es bislang zu 34 Vorfällen. Trotz allem können selbst Jugendliche weiterhin legal Waffen kaufen. Mit ihrer Rede hat Emma Gonzalez Menschen in den USA und weltweit berührt. Ob sich dadurch etwas an der Waffenpolitik der USA verändert, bleibt jedoch fraglich.
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