Urlaub mit Wohnmobil ist jährlich für rund eine halbe Million Deutsche die Reise der Wahl. Doch beim Reisen im fahrbaren Untersatz gibt es einiges zu beachten, wie die Zeitschrift Finanztest in ihrer April-Ausgabe schreibt.
Kann der Caravan-Urlaub überhaupt nachhaltig sein, werden sich nun vielleicht Einige fragen. Die Antwort ist überraschenderweise: Ja. Das Freiburger Öko-Institut wollte es vor einigen Jahren genauer wissen und untersuchte Urlaubsformen. Das Ergebnis: Urlaub im Caravan ist definitiv klimafreundlicher als der Flug zum Reiseziel.
Auch im Vergleich zur Anfahrt mit PKW plus Hotelübernachtungen schnitt die mobile Unterkunft in der Regel besser ab. Im Sommer entstehen pro Nacht im Wohnmobil etwa 1,5 Kilogramm CO2-Äquivalente anstelle von rund 17 Kilogramm im Hotel.
Urlaub mit Wohnmobil: Tipps & Ratschläge
Der Umweltvorteil beim Urlaub mit Wohnmobil fällt umso höher aus, je mehr Personen gemeinsam im Wohnmobil reisen und je kürzer die Wegstrecke zum Reiseziel ausfällt. Umgekehrt gilt: mit steigender Entfernung zum Urlaubsziel (etwa Südfrankreich oder Sizilien) wird der Caravan wieder un-ökologisch.
Vergleicht man Wohnmobil-Reisen (mit Stellplatzübernachtung) mit Pkw-Reisen und Campingplatzübernachtung, so ergibt sich kein eindeutiger Vorteil von Wohnmobil-Reisen. Reisen nur zwei Personen, verursacht die Variante Pkw + Campingplatz in den untersuchten Fällen leicht niedrigere CO2-Emissionen; reist man zu viert, schneidet die Variante Wohnmobil + Stellplatz günstiger ab.
Weitere Tipps:
- Je größer das Wohnmobil, desto mehr Sprit verbraucht es im Urlaub. Wer also ohnehin nur zu zweit reist, sollte das nicht im Sechs-Personen-Wohnheim tun.
- Besuche Öko-Campingplätze, diese werden nachhaltiger betrieben. Der Verein Ecocamping betreibt dazu eine Map.
Wohnmobil parken, aber wo?
Das Magazin Finanztest betrachtete noch weitere Faktoren und gibt folgende Tipps für Urlaub im Wohnmobil:
- Wohnmobile dürfen an der Straße parken, auch wenn sie monatelang Parkplätze für Pkws blockieren. Die Straßenverkehrsordnung behandelt Wohnmobile wie normale Autos, solange sie zugelassen und verkehrstüchtig sind.
- Das gilt jedoch nicht auf gewerblichen Parkplätzen, wie zum Beispiel vor Supermärkten. Dort steht oft das Schild „Nur Pkw“. Kunden dürfen nur für den Einkauf mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz stehen. Übernachten ist nicht gestattet.
- Egal, ob das Wohnmobil gekauft oder gemietet ist: Wer sich gegen Einbruch und Diebstahl schützen will, kann laut Finanztest eine Reisegepäckversicherung abschließen. Allerdings greifen viele Verträge nicht nachts zwischen 22 und 6 Uhr.
- Alternativ bieten einige Versicherer Inhaltsversicherungen für Wohnmobile. Die Hausratversicherung greift in der Regel nicht. Dafür müssten Kunden einen Tarif abschließen, der den Hausratschutz auf Pkw erweitert, die an der Straße parken.
- Beim Mieten ist eine Kfz-Haftpflicht am wichtigsten. Zusätzlich sind Miet-Wohnmobile meist vollkaskoversichert. Das ist sinnvoll, denn die Fahrzeuge sind Zigtausend Euro wert und Reparaturen häufig teurer als bei einem Pkw.
Der ausführliche Artikel erscheint in der April-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 22.03.2017 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/wohnmobil abrufbar.
Übrigens: Ebenfalls eine günstige Klimabilanz weisen Busreisen auf. Das liegt vor allem daran, dass viele Plätze im Reisebus besetzt sind. Da sich die Emissionen auf viele Reisende verteilen, fallen auch die relativ „CO2-intensiven“ Hotelübernachtungen nicht so stark ins Gewicht wie zum Beispiel bei Flugreisen. Lies dazu auch „Fliegen, Bus, Bahn, Auto: Wie reist du ökologischer?“ und „Urlaub ohne Auto„.
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PS: Ja, die Eingangs erwähnte Studie entstand im Auftrag des Caravaning Industrie Verbands e.V. (CIVD), doch das Öko-Institut genießt einen untadeligen Ruf. PDF hier downloaden.
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