In der Kleinstadt Cascade Locks im US-Bundesstaat Oregon trifft Nestlé auf einen unerwarteten Gegner: Gegen die Pläne des Konzerns, dort Wasser in Flaschen abzufüllen protestiert eine gut organisierte Bürgerinitiative. Das neue Video des „Story of Stuff Project“ zeigt, wie sich die Gier eines mächtigen Konzerns auf die Gesellschaft auswirken kann – und macht gleichzeitig Mut.
Eine Stadt wehrt sich gegen Nestlé
Cascade Locks liegt in der Schlucht des Columbia River und hat jede Menge Wasser. Das weiß auch Nestlé und verhandelt seit mehreren Jahren, um genau dieses Wasser in Flaschen abfüllen zu können. “Fresh clean water is the new gold” (dt. „Frisches, sauberes Wasser ist das neue Gold“), sagt Pamela Larsen, Bürgerin von Cascade Locks, im Film. Überall würde den Menschen ihr Wasser geraubt – und Nestlé nähere sich in Cascade Locks gerade einem entsprechenden Deal.
Um das zu verhindern, hat sich in der Stadt eine Gruppe engagierter Bürger zur „Local Water Alliance“ zusammengetan. Das Ziel der Initiative: großangelegte kommerzielle Abfüllung im gesamten Bezirk zu verbieten. Denn die Anwohner haben Angst, dass Nestlé ihnen im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgräbt. Bereits heute können sie, sagt Pamela Larson im Film, eine Veränderung von Wetter und Niederschlagsmengen feststellen; sie befürchten, dass das Entnehmen von Millionen Litern Wasser im Jahr ihre Wasserversorgung gefährden könnte.
Wasser wegnehmen, dann den Besitzern verkaufen?
Nestlé wolle der Gemeinde das Wasser wegnehmen, es privatisieren und es dann wieder an die Bürger verkaufen, so drückt es eine andere Anwohnerin von Cascade Locks, Kathy Tittle, aus. „Thats just not right.“
Zudem würden, sollte Nestlé tatsächlich anfangen, dort Wasser abzufüllen und abzutransportieren, etwa alle vier Minuten schwere Lastwagen durch Cascade Locks donnern. Das würde nicht nur die Lebensqualität der Anwohner, sondern auch die Tourismuseinnahmen und den Einzelhandel gefährden.
Die Kurz-Doku „Our Water, Our Future“ zeigt eindrucksvoll, welche Folgen die Pläne eines mächtigen Konzerns, lokale Ressourcen kommerziell zu nutzen, auf die örtlichen Gemeinden hat. Aber die Initiative der Bürger gegen diese Pläne inspiriert: Wer die Dinge nicht einfach hinnehmen will, sollte zumindest versuchen, sich zu wehren.
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