Hirtentäschelkraut: Diese Heilpflanze solltest du kennen

Hirtentäschlkraut
Foto: CC0 / Pixabay / Hans

Hirtentäschelkraut spielt heute keine große Rolle mehr als Heilkraut, wurde wegen seiner blutstillenden Wirkung aber bis zum Zweiten Weltkrieg zur Behandlung von Wunden verwendet. Außerdem kann es Menschen mit Menstruationsproblemen helfen.

Die Beinamen „Herzelkraut“ und „Blutkraut“ geben nicht nur Hinweis auf die Wirkung des Hirtentäschelkrauts, sondern auch auf deren Form. Du kannst Hirtentäschelkraut leicht an den herzförmigen Taschen der Früchte erkennen. Optisch ist das Heilkraut ansonsten unscheinbar. Es hat feine Blätter und kleine weiße Blüten, die von März bis Oktober blühen.

Das Hirtentäschelkraut gehört zur Familie der Kreuzblütler und erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern. Die Heilpflanze kommt weltweit vor und wächst vor allem an Wegrändern, auf Wiesen und Äckern. Auch in Deutschland ist sie weit verbreitet und du kannst sie sammeln. Das Hirtentäschelkraut ist von der Blüte bis zur Wurzel essbar. Die getrockneten Pflanzenteile sind aber auch in der Apotheke erhältlich.

Hirtentäschelkraut: Inhaltsstoffe und Wirkung

Hirtentäschelkraut erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern.
Hirtentäschelkraut erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Das Hirtentäschelkraut gilt heute als Unkraut, hat aber viele gesunde Inhaltsstoffe. Dazu gehören unter anderem:

Auch Vitamine und Mineralstoffe enthält das Hirtentätschelkraut, nämlich:

Hirtentäschelkraut kannst du bei verschiedenen Beschwerden anwenden. Früher wurde das Kraut zum Beispiel zur Stillung von Nasenbluten verwendet. Wissenschaftlich belegt ist, dass Hirtentäschelkraut bei den folgenden Beschwerden für Linderung sorgen kann: 

  • Hirtentäschelkraut hilft bei Menstruationsbeschwerden: Egal ob die Periode besonders stark, langanhaltend oder unregelmäßig ist, Hirtentäschelkraut hilft, den Zyklus wieder zu regulieren. Vor allem bei einer zu starken Monatsblutung findet das Hirtentäschelkraut in der Medizin Anwendung.
  • Es kann die Wundheilung unterstützen und wirkt antibakteriell, antioxidativ und entzündungshemmend.
  • Außerdem soll Hirtentäschelkraut auch gegen Fieber helfen.

Da das Hirtentäschelkraut heute nur noch selten als Heilpflanze verwendet wird, ist es kaum untersucht und es sind noch weitere Studienergebnisse erforderlich. 

Hirtentäschelkraut: Anwendung als Tee

Vor allem bei Zyklusbeschwerden wird Hirtentäschelkraut häufig eingesetzt.
Vor allem bei Zyklusbeschwerden wird Hirtentäschelkraut häufig eingesetzt. (Foto: CC0 / Pixabay / Foundry)

Das Heilkraut wird hauptsächlich als Tee angewendet, der mild und leicht herb schmeckt. So kannst du ihn zubereiten: 

  • Fülle etwa 10 Gramm (2 Esslöffel) getrocknetes Hirtentäschelkraut in ein Teesieb.
  • Übergieße das Kraut mit etwa 250 Milliliter kochendem Wasser.
  • Lasse den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile entfernst.

Als Tee kannst du Hirtentäschelkraut zum Beispiel während der Periode trinken. 

Hirtentäschelkraut: Anwendung in der Küche

Samen, Blätter und Blüten des Hirtentäschelkrauts sind essbar.
Samen, Blätter und Blüten des Hirtentäschelkrauts sind essbar. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexa_Volovenco)

Die jungen Triebe und Blätter des Hirtentäschelkrauts eignen sich als Zutat für Smoothies, Salate oder gedämpft als Alternative zu Spinat.

Aber nicht nur die Blätter kannst du verwenden, sondern auch die Samen. Sie schmecken nussig und würzig und wurden früher sogar als Ersatz für Pfeffer verwendet. Röstest du die Samen, verstärkt sich ihr Aroma noch. So kannst du sie verwenden:

  • als Topping im Salat oder auf dem Brot 
  • um Senf selber zu machen – früher wurde Hirtentäschelkraut auch als „Bauernsenf“ bezeichnet 

Die Blüten des Hirtentäschelkrauts kannst du zudem als Verzierung für Desserts und Co. verwenden. 

Hirtentäschelkraut: Ernte und Anbau

Hirtentäschelkraut kann auch im Garten angebaut werden.
Hirtentäschelkraut kann auch im Garten angebaut werden. (Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Wie bereits erwähnt, blüht das anpassungsfähige Hirtentäschelkraut relativ lange. Es wächst auch fast überall: Am Wegrand, auf Wiesen und Äckern und sogar zwischen Pflastersteinen. Am besten erntest du es im Frühjahr.

Willst du Hirtentäschelkraut sammeln, solltest du dich an den folgenden Merkmalen orientieren:

  • Eine Wuchsform, die mit den langen Blättern am Boden an Löwenzahn oder Spitzwegerich erinnert
  • Eine Größe von zehn bis 50 Zentimetern
  • Die anfangs erwähnten herzförmigen Blätter, die sich am oberen Teil der Pflanzen befinden
  • Kleine, weiße Blüten

Bist du dir bei der Ernte unsicher, ob es sich wirklich um Hirtentäschelkraut handelt, kannst du eine App zur Bestimmung von Pflanzen zu Hilfe nehmen. So gehst du beim Ernten vor:

  • Schneide die Pflanze circa eine Handbreit über den Boden ab – das sorgt dafür, dass das Hirtentäschelkraut gut nachwachsen kann.
  • Wasche das Kraut ab.
  • Hänge es kopfüber an einem trockenen Ort zum Trocknen auf.

Das Hirtentäschelkraut kannst du auch im Garten anbauen. An einem sonnigen oder halbschattigen Standort mit nährstoffreicher Erde fühlt es sich am wohlsten. Säe dazu einfach ein paar gesammelte Samen aus. Davon profitieren auch die Insekten in deinem Garten: Hirtentäschelkraut gilt als wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen.

Überarbeitet von Lea Hermann

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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