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E-Bike gebraucht kaufen: 7 Punkte, auf die du achten solltest

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Fotolia.com/Sergey Ryzhov

Ein E-Bike gebraucht kaufen ist oft die erste Wahl – und oft auch kein Problem, denn der Markt für Gebrauchte wächst und wächst. Längst gibt es gebrauchte E-Bikes zu guten Preisen. Hier sieben Dinge, auf die du vor und beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes unbedingt achten solltest.

1. Erst Wünsche klären – dann E-Bike gebraucht kaufen

Vor dem Gebrauchtkauf eines E-Bikes solltest du dir gründlich überlegen, welche Variante für dich infrage kommt. Soll es ein E-Bike für den Stadtverkehr sein? Ein E-Mountain-Bike? Oder gar ein elektrisches Lastenrad? All diese E-Bike-Typen kann man mittlerweile auch gebraucht kaufen. Je nachdem, welche Ansprüche du hast, wird dein Wunschbike nicht nur eine andere Form, andere Pedale, Bremsen usw. benötigen, sondern auch einen anderen Motor oder eine andere Akkulaufzeit.

Auch das Gewicht ist nicht zu unterschätzen: E-Bikes sind wegen des verbauten Motors schwerer als vergleichbare Fahrräder ohne Extra-Antrieb. Bei einem E-Bike muss man deshalb mit einem Gewicht zwischen 20 und 25 Kilogramm rechnen, nur Sporträder sind leichter. Das trägt man nicht gerne täglich die (Keller-)Treppe rauf und runter.

2. E-Bike gebraucht kaufen: Akku-Zustand checken

Bei einem gebrauchten Elektrofahrrad kommt es vor allem auf den Akku an. Denn nur wenn der E-Bike-Akku noch ausreichend Ladung aufnehmen kann, kommt man mit dem Elektrorad auch wirklich weit. Wer also ein E-Bike gebraucht kaufen will, sollte den Verkäufer nach der Akkulaufzeit fragen und zudem herausfinden, wie häufig der Akku in der Vergangenheit bereits aufgeladen wurde.

E-Bike-Akkus haben eine Lebenszeit von etwa 600 bis 700 Ladungen. Gemeint sind damit Vollladezyklen – ein Ladezyklus entspricht deshalb nicht der Zahl der Ladevorgänge. Bei Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion), wie sie heute fast ausschließlich zum Einsatz kommen, gilt: Wenn der Akku nur zu einem Drittel entladen war und du ihn vollständig auflädst, zählt das nur als ein Drittel-Ladezyklus.

Den Akku vom E-Bike solltest du vor der Sonne geschützt aufbewahren.
Wer ein E-Bike gebraucht kauft, sollte besonders auf den Akku-Zustand achten. (Foto: CC0 / Pixabay / danielkirsch)

Unabhängig von der Zahl der Vollladezyklen gilt: E-Bike-Akkus halten typischerweise fünf bis sechs Jahre. Heißt: Wenn du ein fünf Jahre altes E-Bike günstig angeboten bekommst, es aber immer noch den ersten Akku hat, solltest du dich lieber nach einem anderen umsehen. Alternativ solltest du den Preis so weit herunterhandeln, dass du dir einen neuen Akku leisten kannst. Bedeutet auch: Du solltest schon vor dem Kauf eine ungefähre Vorstellung davon haben, was ein neuer Akku für das betreffende Modell kostet (und ob entsprechende Akkus überhaupt noch verfügbar sind).

Apropos: Du solltest dich vor dem Kauf ebenfalls darüber informieren, wie viele Kilometer Reichweite das Gebraucht-Bike deiner Wahl einmal erreicht hat, als der Akku neu war. Diesen Wert kannst du dann mit der Reichweite vergleichen, die dir heute auf dem Display des Gebraucht-Rads angezeigt wird (der Akku muss dazu voll sein). Aus der Differenz zwischen der aktuellen und der ehemaligem Maximal-Reichweite kannst du dann abschätzen, wie viel Kapazität der Akku bereits verloren hat.

Am besten nimmst du den Akku vor einem Kauf selbst in Augenschein, um seinen baulichen Zustand zu beurteilen:

  • Risse in der Isolierung, die einen Kontakt mit Wasser ermöglichen, können für einen Akku beispielsweise das Aus bedeuten.
  • Ein verbeultes Gehäuse deutet auf Stürze oder Zusammenstöße hin, die Akkus nicht sonderlich mögen und mit Leistungsabfall quittieren.
  • Wirf außerdem einen Blick auf die Kontakte, also die Anschlusspunkte zwischen Rad und Akku: Sind sie in Ordnung oder haben sie, zum Beispiel bei einem im Winter genutzten E-Bike, schon gelitten und zeigen zum Beispiel Rostspuren?
  • Achte auch darauf, ob ein Original-Ladegerät mitgeliefert wird. Bei minderwertigen Ersatz-Steckern kann es zu Kurzschlüssen und zur Selbstentzündung des Akkus kommen.

Nickel-Akkus meiden: Vereinzelt finden sich noch E-Bikes mit Nickel-Cadmium-Akku (Ni-Cd) auf dem Gebraucht-Markt. Es handelt sich um eine veraltete, weniger leistungsfähige Technik, stattdessen sind heute Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) Standard. Wir würden dir deshalb raten, kein Bike mit Ni-Cd-Akku zu kaufen; es sei denn, du bekommst es praktisch geschenkt.

Und noch ein Tipp: Die allermeisten E-Bikes auf dem hiesigen Markt sind mit Akkus von Marktführer Bosch ausgerüstet. Bosch bietet dazu einen sinnvollen Akku-Check auf der eigenen Website an, mit dessen Hilfe du überprüfen kannst, ob dein Akku gegebenenfalls gefälscht ist oder Bosch als defekt gemeldet wurde. Du musst dort lediglich die Seriennummer eingeben, die du auf der Batterie findest.

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3. Rechte beim Gebrauchtkauf kennen

Wer für einen größeren Betrag gebraucht kauft, ist gut beraten, über die Rechtslage bei Gebrauchtkäufen zumindest grob Bescheid zu wissen. Dazu gehört zum Beispiel:

  • Beim Gebrauchtkauf von privat zu privat gilt in Deutschland das Prinzip „gekauft wie gesehen“, was bedeutet, dass der Verkäufer in der Regel keine Gewährleistung für offensichtliche Mängel übernehmen muss, die der Käufer bei der Besichtigung hätte erkennen können.
  • Auch ein Recht auf Umtausch oder Rück­nahme existiert bei Privatverkäufen nicht.
  • Eine Gewährleistungspflicht besteht nur, wenn der Verkäufer Mängel arglistig verschweigt, den zu verkaufenden Gegenstand falsch beschrieben hat oder ausdrücklich eine Garantie gibt.
  • Aber: Beim Gebrauchtkauf von einem Händler besteht eine gesetzliche Gewährleistungsfrist von mindestens einem Jahr.

Heißt für dich: Wenn du dir beim E-Bike-Gebrauchtkauf von privat nicht wirklich sicher bist, ob mit dem Rad auch wirklich alles in Ordnung ist – lieber Abstand vom Kauf nehmen. Oder eine schriftliche Rücknahmevereinbarung treffen. Hinterher zu beweisen, dass ein bestehender Mangel arglistig verschwiegen wurde, kostet Geld, Zeit und Nerven.

4. Diagnosebericht gibt Auskunft

Wer ein E-Bike gebraucht kauft, kann sich bei manchen Verkäufern und Marken einen Diagnosebericht erstellen lassen. Der zeigt wichtige Daten des gebrauchten Elektrofahrrads an, zum Beispiel, wie oft der Akku schon geladen wurde und in welchem Zustand er sich befindet. Auch der Zustand des Getriebes wird bei der Diagnose überprüft. Allerdings kann diesen Diagnosebericht normalerweise nur ein Fachhändler ausstellen, da dazu ein spezieller Batterie-Tester benötigt wird.

Manchmal kann der Händler sogar den genauen Kilometerstand des E-Bikes angeben. Wie beim Auto gilt bei E-Bikes: Die Anzahl der gefahrenen Kilometer gibt Auskunft über den Verschleiß der einzelnen Teile. Je mehr Kilometer auf dem Zähler, desto weniger ist das Rad noch wert. Heißt aber auch: Ein älteres Elektrofahrrad kann unter Umständen in einem besseren Zustand sein als ein neueres Gebraucht-Rad, wenn der/die Vorbesitzer:in nur wenig damit gefahren ist.

In einem Satz: Nicht aufs Rad-Alter fixieren (Wann wurde es hergestellt/zum ersten Mal verkauft?), sondern vor allem auf den Zustand (Wie stark sind Akku/Reifen/Bremsen usw. schon verschlissen?).

5. War das Elektrofahrrad an einem Unfall beteiligt?

Gegen Pannen mit dem E-Bike kannst du dich versichern.
Ein gebrauchtes E-Bike kann dir viel Geld sparen – vor dem Kauf solltest du aber einige Punkte überprüfen. (Foto: CC0 / Pixabay / WaldNob)

Die Frage, ob ein Fahrzeug an einem Unfall beteiligt war, kennt man vom Autokauf. Ähnlich ist es, wenn du ein E-Bike gebraucht kaufen möchtest. Auch hier sollte der/die Verkäufer:in glaubhaft Auskunft darüber geben können, ob das Elektrofahrrad schon mal in einen größeren Unfall verwickelt war. Schließlich können Unfallschäden die Sicherheit des E-Bikes beeinträchtigen.

6. Wie gut ist das E-Bike gepflegt?

Wenn du ein E-Bike gebraucht kaufen willst, solltest du beachten, ob die Vorbesitzer:in es gut gepflegt hat. Wo stand das Fahrrad im Winter? Im Keller? Wie sah es dort aus? War der Fahrradkeller nass und kalt, könnte der Antrieb in den Wintermonaten Schaden genommen haben.

Um generell zu beurteilen, wie gut das gebrauchte E-Bike in Schuss ist, raten Expert:innen, die Kette auf alte, verklebte Ölreste zu überprüfen. Sie können darauf hindeuten, dass die Kette und möglicherweise das gesamte E-Bike vernachlässigt wurden.

Außerdem kannst du Stellen am Rad anschauen, die beim Putzen schwerer zu erreichen sind – etwa die Nabe oder die Innenseiten des Rahmens. Sind sie gut erhalten und sauber, wurde wahrscheinlich auch der Rest des gebrauchten E-Bikes ordentlich gepflegt.

7. E-Bike kaufen: Nie ohne Probefahrt!

Die Verkäufer:in kann dir viel erzählen. Wir empfehlen, was du auch bei einem Neukauf machen würdest: eine Probefahrt mit dem E-Bike. Wenn es sich um ein gebrauchtes Rad handelt, sollte es durchaus eine längere Strecke sein. Ein seriöser Anbieter wird dagegen nichts einzuwenden haben.

So erlebst du nicht nur, wie es sich mit dem Fahrrad fährt, sondern auch, wie die Motorleistung ist. Im besten Fall bekommst du auch gleich ein Gefühl dafür, wie schnell der Akku sich entlädt und wie weit du mit eingeschalteter Batterie kommst.

Portale für gebrauchte E-Bikes

Inzwischen gibt es zahlreiche Portale für gebrauchte E-Bikes. Wir stellen einige der wichtigsten vor:

Rebike

Rebike hat sich auf gebrauchte Premium-E-Bikes spezialisiert. Diese werden laut Anbieter einer Inspektion unterzogen und gegebenenfalls generalüberholt. Das Portal liefert zudem Informationen zu Akkuzyklen, Kilometerstand und Betriebszeiten (Diagnose, siehe 3. Diagnosebericht). Käufer:innen können sich ihr Wunschfahrrad nach Hause liefern lassen und erhalten 2 Jahre Garantie ab Lieferung auf die wichtigen Teile Motor & Akku.

Upway

Auch Upway hat sich auf „refurbished“ E-Bikes spezialisiert. Auch hier wird nach eigenen Angaben jedes gebrauchte Fahrrad in Berlin von einer Fachkraft geprüft und gewartet. Die verschiedenen Prüfpunkte und möglichen Reparaturen hat Upway dabei transparent dokumentiert. Der Shop bietet eine 1-Jahres-Garantie auf seine generalüberholten E-Bikes.

Velio

Velio wirbt damit, dass Kund:innen angeblich „mehr als 1000 Euro“ mit den angebotenen, generalüberholten E-Bikes sparen können. Auch hier stehen eher Premiummarken wie Cube, Haibike, Cannondale und weitere im Fokus. Jedes Bike wird nach eigener Angabe in 85 Schritten geprüft und soll sich nach dem Service „wie ein neues“ fahren. Ab Kauf gibt es 1 Jahr Garantie, die Bikes werden vormontiert versendet.

Refurbed

Die Plattform Refurbed dürfte vielen wohl eher im Bereich gebrauchter Handys und Unterhaltungselektronik bekannt sein. Mittlerweile wird dort jedoch auch eine Vielzahl weiterer gebrauchter Produkte angeboten, darunter auch E-Bikes. Laut Refurbed bieten alle angebotenen E-Bikes mindestens 12 Monate Garantie. Im Gegensatz zu spezialisierteren Fahrradportalen wie Rebike, Upway oder Velio kann man dort allerdings nicht direkt die zur eigenen Körpergröße passenden Fahrräder filtern.

Bike Exchange

Bike Exchange bietet als Online-Marktplatz sowohl gebrauchte E-Bikes vom Fachhändler, als auch reduzierte E-Bikes aus dem Vorjahr. Die Fahrräder werden dort von verschiedenen Händler:innen angeboten, die jeweils den einwandfreien Zustand der gebrauchten Räder sicherstellen sollen. Das Modul „Rund ums Fahrrad“ auf der Seite enthält Tipps und Ratschläge über Kauf und Verkauf von neuen und gebrauchten Fahrrädern, gibt Trainingshinweise und informiert über die Pflege und Instandhaltung der Bikes.

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Mitarbeit: L. Wirag

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