Junge Schopftintlinge sind leckere Speisepilze, die du beim Sammeln gut von anderen Pilzarten unterscheiden kannst. Wir zeigen dir, woran du Schopftintlinge erkennst.
Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist auch unter den Namen Spargelpilz, Porzellantintling, Tintenpilz oder Tintenschopfling bekannt. Sind Schopftintlinge noch ganz weiß und jung, kannst du sie bedenkenlos verzehren. Aber Achtung: Neben dem Schopftintling gibt es noch weitere Tintlinge, die gewisse Ähnlichkeiten aufweisen, jedoch giftig sein können.
Woran erkennt man Schopftintlinge?
Schopftintlinge kannst du nur selbst sammeln. Zu kaufen gibt es sie nicht. Das liegt daran, dass die Pilze zu empfindlich sind, um sie über längere Strecken zu transportieren oder im Laden auszulegen. Denn Schopftintlinge verdauen sich schon nach kurzer Zeit sozusagen selbst. Dabei zerlaufen sie zu einer schwarzen, tintenähnlichen Flüssigkeit.
Der Geschmack eines Schopftintlings ist mild und süßlich. Im rohen Zustand ist er, wie viele andere Speisepilze, ungenießbar.
Der Schopftintling enthält den Giftstoff Coprin, der in Zusammenhang mit Alkohol zu einer Vergiftung führen kann. Er enthält aber so geringe Mengen an Coprin (unter 5 Milligramm pro Kilo), dass die Giftigkeit in Kombination mit Alkohol sich normalerweise kaum durch konkrete Beschwerden äußern dürfte.
Willst du in den Genuss der Pilze kommen, findest du sie von September bis November in Wäldern, Gärten, Parks und auf Wiesen. An folgenden Merkmalen kannst du Schopftintlinge erkennen:
- Das zentrale Merkmal des Schopftintlings ist sein walzenförmiger Hut. Er ist länglich und weiß, mit abstehenden Schuppen besetzt.
- Der Stiel ist lang, weiß und wächst in den Hut hinein. Er lässt sich leicht entfernen und ähnelt mit seiner geraden Form dem weißen Spargel, weswegen der Pilz auch Spargelpilz genannt wird.
- Die Lamellen stehen frei und sind bei jungen Pilzen weiß. Später werden sie rosa.
- Der gesamte Pilz ist im jungen Alter überwiegend weiß. Nur die Spitze des Hutes ist eventuell bräunlich verfärbt.
- Weist der Pilz schon dunkle Stellen auf, solltest du ihn lieber stehen lassen. Er zerfließt dann in kurzer Zeit zu schwarzer Tinte. Diese könntest du übrigens tatsächlich zum Schreiben benutzen.
Welche Schopftintlinge gibt es?
Schopftintlinge sind in ihrer Gattung die einzigen Speisepilze, die gut verträglich sind, auch mit Alkohol. Du kannst sie in der Regel recht eindeutig von anderen Pilzsorten unterscheiden. Sie weisen jedoch gewisse Ähnlichkeiten mit anderen Tintlingen auf. Dazu gehören:
- Der Große Rausportintling: Dieser Pilz ist in Verbindung mit Alkohol giftig und gilt nicht als Speisepilz. Du erkennst ihn an einem glatten Hut, der gräulicher und offener ist als der Hut des Schopftintlings.
- Der Faltentintling: Dieser Pilz ist in Kombination mit Alkohol stark giftig, weshalb er nicht zum Verzehr empfohlen wird. Den Faltentintling erkennst du an einem faltigen, leicht gräulichen Hut mit braunen Schuppen.
- Der Ringtintling: Beide Pilzarten sehen sich sehr ähnlich. Der Ringtintling ist theoretisch essbar, da er in Verbindung mit Alkohol nicht ganz so giftig wirkt wie der Faltentintling. Trotzdem solltest du vor und nach dem Verzehr des Pilzes auf Alkohol verzichten.
- Der Glimmertintling: Dieser Pilz zählt ebenfalls zu den Giftpilzen. Er hat eine ähnliche Form wie der Schopftintling. Allerdings ist der Hut ockerbraun bis orangebraun gefärbt. Auch dieser Pilz ist in Kombination mit Alkohol stark giftig.
Schopftintlinge zubereiten: Tipps und Hinweise
Schopftintlinge solltest du so bald wie möglich nach dem Sammeln verzehren, denn es ist kaum möglich, die Pilze haltbar zu machen. Auch im Kühlschrank können sie sich schon nach wenigen Stunden zersetzt haben. Prüfe vor dem Verzehr zudem, ob alle Pilze komplett weiß sind und keine bräunlichen oder rötlichen Stellen aufweisen. Schneide Schopftintlinge beim Verarbeiten immer möglichst immer in der Mitte auf. Dort können sich gern einmal kleine Insekten verstecken.
Junge Schopftintlinge eignen sie sich als Beilage, wenn du sie mit etwas Öl goldbraun anbrätst. Auch für eine cremige Pilzsuppe, eine Pilzrahmsoße, einen Auflauf oder eine Gemüsepfanne sind die Tintlinge geeignet.
Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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