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Tomaten-Krankheiten: Erkennen und bekämpfen

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Foto: CC0 / Pixabay / MonikaP

Tomaten-Krankheiten können deine Pflanzen und somit auch deine Tomatenernte gefährden. Utopia zeigt dir, wie du Tomaten-Krankheiten rechtzeitig erkennst und behandelst.

Tomaten können von vielen verschiedenen Krankheiten heimgesucht werden. Schuld daran sind vor allem Pilzsporen. Aber auch Weiße Fliegen oder zu wenig Nährstoffe können dazu führen, dass Tomatenpflanzen krank werden.

Um eine gute Tomatenernte sicherzustellen, solltest du von vornherein versuchen, Tomaten-Krankheiten zu vermeiden. Deswegen: Pflanze deine Tomate an einem sonnigen, geschützten und gut durchlüfteten Standort. So kannst du Pilzerkrankungen wie den Echten Mehltau, Tomatenfäule oder Dürrfleckenkrankheit verhindern.

Häufige Tomaten-Krankheit: Dürrfleckenkrankheit

Die Dürrfleckenkrankheit macht sich durch bräunliche bis gräuliche Flecken bemerkbar.
Die Dürrfleckenkrankheit macht sich durch bräunliche bis gräuliche Flecken bemerkbar. (Foto: CC0 / Pixabay / ishanmishra730)

Die Dürrfleckenkrankheit ist eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten bei Tomatenpflanzen und kann auch Kartoffeln befallen. Sie entsteht durch Pilzsporen, die der Wind von Pflanze zu Pflanze trägt.

Daran erkennst du diese Tomaten-Krankheit:

  • Auf den unteren Blättern haben sich graubraune bis braune Flecken gebildet. Sie formen mehrere Kreise.
  • Die Flecken werden oft von den Blattadern begrenzt.
  • Die Krankheit breitet sich von unten nach oben aus, auch die Stängel zeigen ovale Flecken.
  • Befallene Blätter rollen sich später ein und fallen schließlich ab.
  • Befall der Tomatenfrüchte zeigt sich durch Fäulnis im Kelchbereich.

So behandelst du deine Tomaten gegen die Dürrfleckenkrankheit und beugst ihr vor:

  • Zur Vorbeugung sollten Tomatenpflanzen an einem möglichst trockenen Standort mit guter Belüftung stehen, denn ein feuchtwarmes Milieu fördert den Pilz.
  • Beim Gießen solltest du darauf achten, dass Blätter und Früchte nicht nass werden. Du kannst die bodennahen Blätter auch vorsorglich entfernen, damit sie beim Gießen nicht stören.
  • Es sollten keine Kartoffeln in der Nähe der Tomaten wachsen, weil wie bereits erwähnt auch Kartoffelpflanzen anfällig für die Krankheit sind. Außerdem solltest du Tomaten nicht zu dicht aneinander pflanzen. Eine gute Belüftung verhindert das Entstehen von Tomaten-Krankheiten wie der Dürrfleckenkrankheit.
  • Entferne erkrankte Blätter und entsorge sie über den Hausmüll. Auf dem Kompost würden sich die Pilzsporen weiter verbreiten.

Weiße Flecken deuten auf Tomaten-Krankheit hin

Im Gewächshaus kann es zu Tomaten-Krankheiten kommen, denn dort verbreiten sich Pilze gut.
Im Gewächshaus kann es zu Tomaten-Krankheiten kommen, denn dort verbreiten sich Pilze gut. (Foto: CC0 / Pixabay / artyangel)

Der Echte Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die besonders Tomaten in Gewächshäusern heimsuchen kann. Dort herrscht nämlich ein feuchtwarmes Milieu, das dem Pilz guttut. So erkennst du die Tomaten-Krankheit:

  • Betroffen sind ausschließlich die Blätter und Stiele.
  • Zu sehen ist weißlicher, fleckiger, mehliger Belag.
  • Bei starkem Befall sterben die Blätter und Stiele ab, wodurch auch die Früchte nicht mehr versorgt werden und eingehen.

Das kannst du gegen diese Tomaten-Krankheit tun:

  • Um Mehltau zu verhindern, kannst du auf resistente Tomatensorten zurückgreifen, zum Beispiel die Sorte Conqueror F1.
  • Die Pflanzen sollte an einem trockenen, gut belüfteten Ort und nicht zu nah beieinander stehen.
  • Gieße am besten morgens, denn so können die Pflanzen während des Tages gut trocknen.
  • Pflanze Tomaten in der Nähe von anderen, abwehrfähigen Pflanzen, zum Beispiel Basilikum oder Knoblauch.
  • Befallene Blätter solltest du schnellstmöglich entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
  • Es gibt viele Hausmittel, um Mehltau zu bekämpfen – geeignet sind dafür zum Beispiel Pflanzenbrühen, Milch-Sprühkuren oder der Einsatz von Nützlingen.

Weitere Tomatenkrankheit: Kraut- und Braunfäule

Kraut- und Braunfäule lässt die Früchte verderben.
Kraut- und Braunfäule lässt die Früchte verderben. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexei_other)

Ein nasser Sommer macht Tomatenpflanzen schnell anfällig für die Kraut- und Braunfäule, auch Tomatenfäule genannt. Das hat es mit dieser Tomaten-Krankheit auf sich:

  • Im Anfangsstadium bilden sich auf den Blättern und Stängeln braune, unscharf begrenzte Flecken.
  • Danach entsteht ein weißlicher Belag.
  • Schließlich färben sich die Blätter schwarz und verwelken.
  • Die oberen Teile der befallenen Triebe fallen ab.
  • Im fortgeschrittenen Stadium verderben auch die Früchte und fallen ab.

So kannst du Tomatenfäule behandeln und ihr vorbeugen:

  • Du solltest die Tomaten an einem sonnigen und geschützten Standort pflanzen, an dem sie nach dem Gießen gut trocknen können.
  • Die Tomatenpflanzen sollten in einigem Abstand voneinander stehen und von Kartoffelpflanzen weit entfernt sein. Auf den Kartoffeln entsteht die Fäule nämlich meistens zuerst und der Wind trägt die Pilzsporen zu den Tomaten.
  • Vermeide beim Gießen, dass Spritzwasser auf die Blätter kommt.
  • Von der Tomaten-Krankheit befallene Pflanzenteile solltest du schnellstmöglich entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
  • Alle Geräte, die mit den befallenen Pflanzen in Kontakt gekommen sind, solltest du mit kochendem Wasser desinfizieren.
  • Du kannst (auch bereits befallene) Pflanzen mit einer Schachtelhalmbrühe gegen die Pilzsporen stärken.

Grauschimmel bei Tomaten

Grauschimmelsporen sind eine Tomaten-Krankheit, die auch die Blätter befällt.
Grauschimmelsporen sind eine Tomaten-Krankheit, die auch die Blätter befällt. (Foto: CC0 / Pixabay / planet_fox)

Grauschimmelsporen dringen nicht in gesunde Pflanzen ein, sondern befallen bereits geschwächte Gewächse oder dünnhäutige Früchte, was die Tomate besonders anfällig macht. Der Schimmel tritt an geknickten Stielen, verwelkten oder abgeknickten Blättern ein. So erkennst du ihn:

  • Zu Beginn dieser Tomaten-Krankheit bilden sich grau-grüne Flecken an Blättern und Stielen.
  • Hinzu kommt ein grauer Sporenrasen (eine gräuliche Fläche).
  • Die Sporen breiten sich schnell aus, sodass die ganze Pflanze absterben kann.

So lässt sich die Tomaten-Krankheit vermeiden und behandeln:

  • Am wichtigsten: Achte auf ausreichend Durchlüftung. Die Tomatenpflanzen dürfen nicht zu nah beieinander stehen und sollten möglichst viel Sonne bekommen, damit Feuchtigkeit schnell verdampft.
  • Achte beim Gießen darauf, die Blätter nicht zu nass zu machen. Entferne, wenn nötig, bodennahe Blätter und Triebe.
  • Betroffene Pflanzenteile solltest du möglichst schnell entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
  • Um die Widerstandskraft gegen Pilzsporen zu stärken, kannst du deine Tomatenpflanzen mit Schachtelhalmbrühe behandeln.

Blütenendfäule: Rätselhafte Tomaten-Krankheit

Blütendfäule: Viel gießen hilft bei dieser Tomaten-Krankheit.
Blütendfäule: Viel gießen hilft bei dieser Tomaten-Krankheit. (Foto: CC0 / Pixabay / Antranias)

Die Blütenendfäule bei Tomaten gibt einige Rätsel auf, denn es ist nicht klar, weshalb sie überhaupt entsteht. Womöglich ist eine Stoffwechselerkrankung der Pflanze, hervorgerufen durch Kalziummangel, verantwortlich für die Blütenendfäule.

Das sind die Merkmale dieser Tomaten-Krankheit:

  • An den Blütenansätzen unreifer Tomaten bilden sich graubraune bis braunschwarze, wässrige Verfärbungen.
  • Diese trocknen mit der Zeit und verhärten sich.
  • Im weiteren Verlauf verfärben sich die ganzen Tomaten schwarz, ausgehend von der Spitze.
  • Die befallenen Tomaten fallen ab.

So gehst du gegen Blütenfäule bei Tomaten vor:

  • Da vermutlich ein Nährstoffmangel die Ursache ist, kannst du vorbeugen, indem du auf eine ausreichende Nährstoffversorgung deiner Pflanzen achtest.
  • Gieße die Tomaten ausreichend, denn im Wasser ist viel Kalzium enthalten. Trotzdem sollte keine Staunässe entstehen.
  • Es ist auch ratsam, den Pflanzen regelmäßig organischen Dünger zu geben.
  • Achte darauf, die Tomaten auf einem Boden mit günstigem ph-Wert von 6 zu pflanzen. Einen zu niedrigen ph-Wert kannst du zum Beispiel mit Gesteinsmehl erhöhen.
  • Sind erste Anzeichen der Tomaten-Krankheit zu erkennen, kannst du mehrmals täglich einen biologischen Calciumdünger auf die betroffenen Stellen geben.

Befall mit Weißen Fliegen

Schlupfwespen helfen gegen weiße Fliegen.
Schlupfwespen helfen gegen weiße Fliegen. (Foto: CC0 / Pixabay / Erik_Karits)

Die Weiße Fliege gehört zu den Mottenschildläusen und befällt Tomaten sehr häufig – allen voran Gewächshaus-Tomaten und in einem regnerischen Sommer auch Freiland-Tomaten. Das Problem: Ist eine Tomatenpflanze mit Weißen Fliegen befallen, ist sie auch anfälliger für Pilzkrankheiten.

Das ist das Schadbild:

  • Auf den Blättern und Stängeln sind gelbliche Verfärbungen erkennbar.
  • Ein ganzer Schwarm von kleinen weißen Fliegen schwirrt hoch, wenn du die Pflanze oder einen Trieb leicht schüttelst. Der Schwarm setzt sich sofort wieder auf die Pflanze.
  • Die Fliegen hinterlassen einen klebrigen Honigtau.

So behandelst du diese Tomaten-Krankheit:

  • Der Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen hat sich gegen Weiße Fliege bewährt. Schlupfwespen legen ihre Eier in die Eier der Weißen Fliegen ab. Die Motten der Schlupfwespen fressen die Motten der Weißen Fliege, die dementsprechend nicht schlüpfen können. Schlupfwespen sind zum Beispiel im Avocadostore erhältlich. Auch Marienkäfer sind natürliche Fressfeinde der Weißen Fliege.
  • An Klebefallen im Gewächshaus bleiben die flugfähigen ausgewachsenen Fliegen haften, wodurch ihre Vermehrung unterbunden wird.
  • Du kannst auch ein natürliches Spritzmittel gegen die Weißen Fliegen selbst herstellen. Gib dazu einen Esslöffel flüssige Schmierseife (kalkfrei) in einen Liter Wasser. Bespritze damit die befallene Pflanze bis zu zweimal täglich.

Überarbeitet von Lea Hermann

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