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Wetteräpfel bei Aldi: gute Idee, nicht gut umgesetzt

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Foto: CC0 / Pixabay / Pinacol

Aldi Süd und Aldi Nord verkaufen in dieser Woche „Wetteräpfel“: Äpfel mit braunen Flecken, Dellen oder anderen „Fehlern“. Das Obst wurde durch Hagel beschädigt, ist aber noch genießbar. Ein guter Schritt gegen Lebensmittelverschwendung – aber es gibt noch Verbesserungsbedarf.

Wenn Obst und Gemüse Schönheitsfehler hat, landet es gar nicht im Supermarktregal, sondern wird aussortiert. Dabei sind die Produkte oft einwandfrei, sehen nur eben nicht makellos aus. Bei Aldi Süd und Aldi Nord gibt es diese Woche solche Lebensmittel zu kaufen.

Die Discounter bieten Äpfel an, die „unter extremen Wettereinflüssen“ wie Hagel und zu viel Sonne gelitten haben. Im Juli beispielsweise zerstörten besonders schwere Hagelstürme Plantagen in mehreren Gebieten. Auch die lange anhaltende Hitze und Trockenheit im Sommer machte vielen Landwirten zu schaffen.

Aldi will Landwirte unterstützen

„Fehlerhaftes“ Obst und Gemüse wird in den besten Fällen industriell weiterverarbeitet oder für Tierfutter genutzt – oder es landet im Müll. Mit den „Wetteräpfeln“ will Aldi genau das vermeiden und etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun. Außerdem soll die Aktion heimische Landwirte unterstützen: Sie hätten für ihre beschädigten Äpfel – wenn überhaupt – nur wenig Geld bekommen.

Die Wetteräpfel sind nur diese Woche im Angebot. (16.12. bis 21.12). Aldi verkauft sie zusätzlich zu den „Krummen Dinger“ – diese bleiben dauerhaft im Sortiment. Wen die Flecken und Druckstellen stören, kann die Wetteräpfel einfach weiterverarbeiten. Aldi empfiehlt beispielsweise Desserts wie Apfelstrudel.

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Die Wetteräpfel von Aldi – leider in Plastik verpackt. (Foto: © Aldi Süd)

Was ärgerlich ist: Die Wetteräpfel sind in einer Plastiktüte verpackt. Man kann mit ihnen zwar Lebensmittelverschwendung reduzieren – produziert zugleich jedoch unnötigen Verpackungsmüll.

Kaufen Kunden Obst und Gemüse mit Flecken?

In Deutschland landen jedes Jahr schätzungsweise 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – ein Drittel der gesamten Produktion. Supermärkte und Discounter tragen ihren Teil dazu bei. Es ist erfreulich, dass sie Ideen entwickeln, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Aber auch der Konsument ist gefragt: Es ist kein Zufall, dass in den Supermarkt-Regalen nur Obst und Gemüse ohne Makel liegt – die Kunden kaufen keine Lebensmittel mit Flecken. Damit „Wetteräpfel“ und „Krumme Dinger“ erfolgreich werden, müssen auch die Konsumenten ihre Einstellung ändern.

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