Auf Amazons Spendenplattform „Amazon Smile“ können Kunden ihren Einkauf mit einer Spende verbinden: Für jeden Kauf erhält eine wohltätige Organisation einen Teil des Einkaufspreises. Amazon-Kunden haben über diesen Weg auch an Foodwatch gespendet – Foodwatch lehnt die Spende jedoch ab.
„Einkaufen und Gutes tun“ – mit diesem Slogan wirbt Amazon für sein Wohltätigkeitsprogramm „Amazon Smile“. Über die Plattform können Kunden eine Organisation auswählen, an die Amazon 0,5 Prozent des Einkaufspreises spendet.
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt jedoch vor dem Programm: Mit Amazon Smile werde der Kunde in die Irre geführt, denn das Geld lande nicht immer bei der Organisation, für die sich der Kunde entschieden hat.
Amazon Smile ohne Zustimmung der Organisationen
Amazon Smile führt eine Liste wohltätiger Organisationen, aus der die Kunden den Empfänger für ihre Spenden auswählen können. Foodwatch stand bis vor wenigen Tagen selbst auf dieser Liste – und das, obwohl die Organisation nicht zugestimmt oder sich registrieren lassen hat.
Im Mai diesen Jahres erhielt Foodwatch eine Mitteilung von Amazon: Kunden hätten insgesamt 83,15 Euro für die Organisation gut geschrieben. Foodwatch passt das gar nicht: Die Organisation nimmt grundsätzlich keine Spenden von Unternehmen, die in der Lebensmittelbranche tätig sind.
(Es muss nicht immer Amazon sein: Finde hier Alternativen zu Amazon.)
Kleine Spende – großer Umsatz bei Amazon
Auch wenn die Spendensumme von 83,15 Euro vergleichsweise niedrig ist – dahinter steckt ein hoher Umsatz bei Amazon: „Entspricht dieser Betrag tatsächlich 0,5 Prozent des Einkaufswertes, so stünde ihm ein Umsatz von 16.630 Euro für Amazon gegenüber – ein Umsatz, der unter dem Eindruck entstanden ist, mit dem Geld könne Foodwatch unterstützt werden“, schreibt Foodwatch.
Den Kunden wird also für einen gewissen Zeitraum suggeriert, dass sie an eine bestimmte Organisation spenden, während dort gar kein Geld ankommt. Wenn eine Organisation nicht Teil des Amazon-Spendensystems sein möchte, landen „ihre“ Spenden letztendlich bei einer anderen Organisation. Laut Foodwatch kann Amazon Smile bei den betroffenen Organisationen durch dieses Vorgehen großen Schaden anrichten. Menschen, die denken, sie hätten beispielsweise Foodwatch bereits über Amazon unterstützt, würden womöglich auf anderem Wege nicht mehr spenden. (Wichtige Tipps und Ratschläge zum Thema Spenden findest du in unserem Spenden-Ratgeber.)
Schreiben an Amazons Geschäftsführer
In einem Brief an den Geschäftsführer von Amazon beschwerte sich Foodwatch nun über die „unverschämte Irreführung“. Amazon hat Foodwatch daraufhin aus der Liste von Amazon Smile entfernt. Die Verbraucherschutzorganisation fordert Amazon dazu auf, den Kunden gegenüber klar zu stellen, welche Organisationen sich tatsächlich am Smile-Programm beteiligen.
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