Wer Apfelschorle mag, sollte sie lieber selbst mischen – das zeigt der aktuelle Test von Stiftung Warentest. Die Verbraucherschutzorganisation hat 24 Fertig-Schorlen untersucht, die meisten von ihnen enttäuschen.
Apfelschorle gilt als gesunder Durstlöscher und ist nicht nur bei Kindern beliebt. Stiftung Warentest wollte wissen, wie gut fertige Apfelschorlen aus der Flasche sind und hat 24 Produkte getestet. Mit dabei waren bekannte Marken wie Lift oder Gerolsteiner, Eigenmarken von Supermärkten und Discountern sowie neun Bio-Schorlen.
Stiftung Warentest bewertete Geschmack, Geruch und Mundgefühl, den Aromagehalt und die chemische Zusammensetzung der Saftschorlen. Auch die Verpackung und die Herstellerangaben waren Kriterien im Test. Das Ergebnis: Keine einzige Saftschorle erhält die Note „sehr gut“. Sieben fallen mit mangelhaft durch.
Die Ergebnisse von Stiftung Warentest im Überblick:
- Testsieger ist die Wiesgart Apfelschorle von Aldi Nord mit der Note „gut“
- Neun Produkte sind „befriedigend“, darunter zum Beispiel Schorlen von Aldi Süd, Lidl, Edeka oder Gerolsteiner
- Sieben Apfelschorlen sind „ausreichend“, etwa die von Apollinaris oder dm.
- Zu den sieben „mangelhaften“ Schorlen gehört zum Beispiel die „Lift“-Apfelschorle oder Produkte von Penny und Rewe.
- Auch den Bio-Schorlen sind befriedigend bis mangelhaft. Am besten schneidet die „Proviant Schorle Apfel Naturtrüb“ mit 2,7 ab.
Die gute Nachricht: In keiner Schorle fand Stiftung Warentest Keime. Außerdem enthielten alle Schorlen mindestens 50 Prozent Apfelsaft, die meisten sogar 60 Prozent. Auch erfreulich: Bei keinem Produkt wurde Zucker zugesetzt. Konservierungsstoffe fand Stiftung Warentest nur bei der Saftschorle der Marke Lift.
Apfelschorle aus verdorbenen Äpfeln
Die Apfelschorlen schnitten vor allem aufgrund der Saftqualität schlecht ab. Bei sechs Schorlen zeigte die chemische Analyse, dass die Äpfel zum Teil verdorben oder nicht sorgfältig verarbeitetet waren.
Einige Schorlen mit Apfelsaft aus Saftkonzentrat enthielten außerdem zu wenig natürliches Apfelaroma, was den Geschmack beeinträchtigte. Apfelschorlen werden entweder mit Direktsaft oder Saftkonzentrat hergestellt. Beim Saftkonzentrat wird Saft zunächst zu einem dickflüssigen Konzentrat eingedampft und transportiert.
Anschließend wird das Konzentrat mit Wasser wieder zu Saft verdünnt. Für den Apfelgeschmack wird dabei natürliches Apfelaroma zugesetzt. Bei einigen Produkten im Test war es jedoch zu wenig Aroma, was Stiftung Warentest abwertete.
Stiftung Warentest kritisiert hohe Methanol-Gehalte
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Bio-Schorlen von Aldi Süd und Aldi Nord enthielten vergleichsweise viel Methanol (Methylalkohol). Methanol entsteht laut Stiftung Warentest, wenn Hersteller die Äpfel stark mit Enzymen behandeln, um die Saftausbeute zu erhöhen. Zwar bestehe kein Gesundheitsrisiko, die starke Enzymbehandlung sei aber keine gute Herstellerpraxis, sagt die Verbraucherschutzorganisation.
Der Test von Stiftung Warentest zeigt: Es empfiehlt sich, Apfelschorle selbst zu mischen– so kann man sich auch die Plastikflaschen bzw. Glasflaschen der Fertig-Schorlen sparen. Voraussetzung für eine wirklich gute selbstgemachte Apfelschorle ist jedoch ein qualitativ hochwertiger Apfelsaft. Empfehlenswerte Bio-Säfte findest du in unserer Bestenliste. Oder du machst Apfelsaft einfach selbst.
- Die Analysen zu allen 24 getesteten Apfelschorlen findest du bei Stiftung Warentest.
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