Mit dem Audi e-tron wagt der Ingolstädter Autobauer den Sprung in die E-Mobilität: Es ist das erste Elektroauto von Audi, das rein elektrisch fährt. Nach langer Entwicklungszeit kommt der Audi e-tron mit viel PS, üppiger Reichweite – aber ohne Außenspiegel…
Groß, breit und mit viel PS unter der Haube: Der Audi e-tron erinnert optisch sehr an den Audi Q7 und ist mit einer stattlichen Länge von 4,88 Metern auch fast genauso groß. Der Kühlergrill aus Chrom ist geblieben, fünf dünne OLEDs unter den Scheinwerfern sollen das neue Erkennungszeichen sein.
Auf dem Dach gibt es kleine Solarzellen, die für zusätzliche Power sorgen. Die Reichweite ist aber ohnehin schon beachtlich: 500 Kilometer sind nach dem NEFZ-Testzyklus möglich, 400 Kilometer nach dem neuen Fahrzyklus WLTP.
Audi e-tron: Edel-SUV ohne Außenspiegel
Mit seinen mehr als 400 PS steht der Audi e-tron seinen Benziner-Konkurrenten in nichts nach. Von 0 auf 100 Km/h beschleunigt das Elektro-SUV in unter sechs Sekunden. Möglich macht das ein spezieller Boost-Modus, der acht Sekunden lang die volle Power zur Verfügung stellt. Das geht allerdings zu Lasten des 95-kWh-Akkus, weshalb der e-tron nach acht Sekunden die Leistung wieder zurückfährt. Audi garantiert eine Lebensdauer der Batterie von 8 Jahren oder 250.000 Kilometer.
Neu ist beim Audi e-tron, dass es (optional) keine Außenspiegel mehr gibt. Stattdessen befinden sich an gleicher Stelle Kameras, die das Bild auf Displays im Autoinneren anzeigen. Das hat es bei einem Auto in Serie bisher noch nicht gegeben, ist aber von einigen Herstellern schon angekündigt worden. Unter anderem will das deutsch-chinesische Startup Byton auf Kameras statt Spiegel setzen, ebenfalls serienmäßig.
e-tron SUV: Mehr Reichweite durch Rekuperation
Die hohe Reichweite von 400 bzw. 500 Kilometern ist nur aufgrund modernster Rekuperation-Technologie möglich. Beim Bremsen kann der Audi e-tron viel Energie zurückgewinnen, dass sich die Reichweite um bis zu 30 Prozent erhöht. Ein intelligenter Effizienzassistent unterstützt den Fahrer dabei, möglichst sparsam zu fahren. Der Assistent greift dabei auf Sensoren, Kameras, Daten des Navigationssystems und Erfahrungswerte zurück.
Wie bereits im Audi A6, A7 und A8 gibt es auch beim Audi e-tron zwei helle Displays als Cockpit, die gestochen scharfe Bilder liefern. Ein Bildschirm für Multimedia und eines für Heizung und Klima.
Nach 30 Minuten wieder aufgeladen
Die Akkukapazität liegt je nach Version zwischen 70 und 405 kWh. An einer Schnellladesäule mit 150 kW lässt sich der Akku laut Audi innerhalb von einer halben Stunde aufladen und sei bereit für die nächste Langstrecke. Das ist flott – der Nissan Leaf kommt auf 50 kW, die Tesla-Modelle auf 145 kW.
Audi plant zusammen mit anderen Autoherstellern (Projekt Ionity) 400 eigene Schnellladesäulen in Europa zu errichten – die Hälfte davon sollen 2020 eröffnet sein. Das Navigationssystem des Audi e-tron ist mit dem neuen Dienst „e-Tron Charging Service“ verknüpft. Darüber lassen sich über 70.000 Ladesäulen finden – das sind etwa 80 Prozent aller Ladesäulen in Europa. Mit dem e-tron kann man an allen Ladepunkten den Akku aufladen und kontaktlos über die e-tron Charging Service Card bezahlen.
Audi e-tron: Preise und Verkaufsstart
Am 17. September präsentierte Audi den Audi e-tron in San Francisco der Weltöffentlichkeit und ab 2019 soll er auf den Straßen unterwegs sein. Zunächst startet der Verkauf in den USA, später auch in Deutschland. Die Produktion im Werk nahe Brüssel ist bereits angelaufen.
Das Werk wurde extra modernisiert, um die Produktion so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, sagt Audi-Vorstand Peter Kössler: „Es ist weltweit die erste, zertifizierte CO2-neutrale Großserienfertigung im Premiumsegment.“
In der günstigsten Variante kostet der SUV ca. 66.000 Euro. Direkter Konkurrent ist Teslas Model X, der aber deutlich teurer ist.
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