Sie ist eine der beliebtesten Inseln der Philippinen, nun dürfen Touristen Boracay vorerst nicht mehr betreten – sechs Monate lang. Der Grund für die drastische Maßnahme: Die Insel ist zu einer Kloake verkommen.
2017 wurde Boracay vom Reisemagazin „Condé Nast Traveller“ noch zur „schönsten Insel der Welt“ gekürt. Seit Donnerstag dürfen keine Touristen mehr einreisen – der philippinische Präsident Rodrigo Duterte persönlich ordnete das Verbot an. Das Urlaubsparadies ist einfach zu schmutzig geworden. „Das Meer riecht nach Scheiße“, sagte der Präsident sogar. Jetzt sollen Reinigungs- und Baukräfte die Insel wieder auf Vordermann bringen.
Boracay hat schon länger mit diesem Problem zu kämpfen. Hotels, Restaurants und Geschäfte sollen schon seit Jahren Abwasser ins Meer kippen – das zeigt auch ein Video des philippinischen Nachrichtensenders „GMA News TV“. Zu sehen ist, wie am beliebten „Bolabog Beach“ ein Abflussrohr schwarzes Wasser direkt ins Meer leitet – nicht weit entfernt davon schwimmen Menschen im Wasser. (zu sehen ab Minute 1:00)
Borocay soll wieder sauber werden
Der Plan für die kommenden sechs Monate: Die Regierung will illegal errichtete Hotels und solche ohne rechtmäßiges Abwassersystem abreißen lassen. Insgesamt sollen mehr Betriebe an Kläranlagen angeschlossen werden. Restaurants, Vergnügungsparks, Hotels und Strände müssen während dieser Zeit schließen, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Um die Inselblockade durchzusetzen, stehen laut SZ außerdem 600 Polizisten bereit.
Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt vor allem am Tourismus. Boracay gilt als Urlaubsparadies und war vor allem für Party-Touristen ein beliebtes Reiseziel. Auf nur etwas über 30.000 Einwohner kamen im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Touristen – das ist einfach zu viel für die Infrastruktur des Landes.
Nicht nur auf den Philippinen ein Problem
Viele Touristen, das bedeutet nämlich mehr Müll, mehr Verkehr, mehr Konsum – und eben mehr Abwasser. Boracay ist nicht das einzige Urlaubsparadies, das dem Massentourismus zum Opfer gefallen ist: 7 Orte, die der Tourismus zerstört hat . Was du selber tun kannst, um deinen Urlaub möglichst schonend für die Umwelt und lokale Bevölkerung zu gestalten: Sanfter Tourismus: 15 Utopia-Tipps für nachhaltigen Urlaub
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