Grillkohle ist ein Problem, die Lösung sind alternative Brennstoffe zum Grillen. Neben so ausgefallenem Kohle-Ersatz wie Weinstöcken und Olivenkernen gibts nun auch „Maister“: Maisspindeln als Brennstoff.
Grillen ist nicht wirklich nachhaltig: das Fleisch, der Grill, die Kohle – nichts davon ist so richtig ökologisch korrekt. Das hindert natürlich niemanden daran, im Sommer zu grillen. Und so wurden allein im Jahr 2015 ganze 227.000 Tonnen Holzkohle mit einem Wert von 96,8 Millionen Euro importiert (Destatis). Die dafür eingeführte Holzkohle kommt vor allem aus Polen (74.000 Tonnen), Paraguay (34.000 Tonnen) und Nigeria (32.000 Tonnen).
Das muss doch auch anders gehen, sagen sich immer wieder findige Unternehmen. So kam beispielsweise unlängst mit Nero Grillkohle Native eine Grillkohle mit Naturland-Bio-Zertifizierung auf den Markt. Und die Berliner Johannes Musiol und Valentin Schnoor gehen jetzt mit „Maister“ einen ganz besonderen Weg: Sie verwenden Maisspindeln als Grillbrennstoff – also Maiskolben ohne Körner.
Maister-Grillkolben: Grillen mit Maiskolben ohne Mais
Die Maister-Grillkolben des Berliner Startups Clou BBQ verwenden Maiskolbenspindeln als natürliches Abfallprodukt der Maiskörnerernte. Die Kolben fallen überall dort an, wo man Mais anbaut und verarbeitet. Durch die Verwendung als Grillkolben werden sie nicht verschwendet, reduzieren zugleich den Grillkohleverbrauch und empfehlen sich so als nachhaltigere Alternative zur Holzkohle.
Nachteile gibt es durchaus: Die Energiedichte ist nicht so hoch wie bei normaler Kohle – aber die ist sowieso oft viel zu hoch für das, was man beim Grillen eigentlich benötigt.
Hersteller Clou BBQ verspricht jedenfalls eine rasche Glut- und Hitzeentwicklung, denn die Außenhaut der Kolben wirke wie ein Brandbeschleuniger und lasse sich zudem leichter anzünden als Holzkohle.
Die Grillmaister-Kolben verbrennen ohne Funkenflug innerhalb weniger Minuten zu Glut, die je nach Grill und Luftzufuhr von unten rund 45 Minuten halten soll. Für die meisten Grill-Sessions reicht das völlig.
Das Start-up Maister BBQ sucht noch Partner-Unternehmen, um den Grillkohle-Ersatz verkaufen zu können. Bereits überzeugt haben die Gründer die Rewe-Tochter Akzenta in Wuppertal, einige Edeka-Märkte in Hamburg und Hannover sowie Bio Company in Berlin – dort seien laut Einkäufer Marc Flachmann „die ersten Rückmeldungen sehr positiv“.
Übrigens sind Maister BBQ nicht die ersten auf dem Markt: Das französische Unternehmen Biochaud bietet Grillkohle-Ersatz aus Maiskolben seit etwa zehn Jahren an, und in China basiert ein Klimaprojekt des CO2-Kompensations-Dienstes myclimate.org auf Maiskolben statt Kohle.
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