Was ist notwendig, um das Überleben des Planeten und unseren Wohlstand zu sichern? Eine radikale Veränderung der Weltwirtschaft, meint die Organisation Club of Rome.
Der Club of Rome feiert am Mittwoch sein 50-jähriges Bestehen in Rom. Die Organisation, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzt, will dann einen neuen Bericht vorstellen, den das Potsdam Institut für Klimafolgeforschung veröffentlicht hat. Er soll die Frage beantworten, wie Wohlstand und das Überleben des Planeten in Einklang gebracht werden können.
In dem Bericht, dem die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu Armut, Gesundheit, Energie und Umwelt zugrunde liegen, werden dafür vier Szenarien untersucht. Sie reichen vom Szenario geringen Wirtschaftswachstums bei gleichzeitigem Erreichen der Ziele bis hin zum Fokus auf ein schnelles Wachstum oder individuelle Ziele. Die Szenarien wurden mit einer Computersimulation erstellt. Dabei wurden wirtschaftliche und soziale Daten der vergangenen vierzig Jahre einbezogen.
Club of Rome: Nur ein Szenario ist erfolgversprechend
Nur eines der vier Szenarien sei allerdings erfolgversprechend, sagt Per Espen Stoknes von der Norwegian Business School, die an dem Bericht beteiligt war. Damit wir weiter im Wohlstand leben können und der Planet trotzdem überlebt, seien fünf Dinge erforderlich:
1. Radikale Energiewende: Laut Bericht sei es notwendig, dass wie ab dem Jahr 2020 alle zehn Jahre den Ausstoß fossiler Brennstoffe halbieren.
2. Nachhaltige Lebensmittelproduktion: Dies sei dringend nötig, damit 2050 geschätzte zehn Milliarden Menschen ernährt werden könnten.
3. Faire globale Steuersysteme zum Abbau von Ungleichheit: Die reichsten zehn Prozent der Erde dürfen zusammen nicht mehr als 40 Prozent des Weltvermögens besitzen
4. Neue Wachstumsmodelle für ärmere Länder
5. Hohe Investitionen in Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, Gesundheit und Familien
All diese Änderungen seien theoretisch möglich, erklärten die Forscher. Die Bereitschaft der Märkte und nötige Technologien seien vorhanden. Das größte Problem sei aber immer noch der Abbau der ungleichen Vermögensverteilung in der Welt.
Organisation sprach bereits 1972 Warnung aus
Der Club of Rome hatte 1972 die vielbeachtete Studie „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht. Die Studie warnte damals vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten im 21. Jahrhundert, sollte die Gesellschaft insbesondere bei der Nutzung natürlicher Ressourcen nichts ändern.
„Die meisten der ursprünglichen Schlussfolgerungen gelten noch immer“, wird der Mitautor des neuen Berichts Johan Rockström in der Epoch Times zitiert. Das sei zwar befriedigend für die Wissenschaft, aber nicht für die Gesellschaft.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Bio-Palmöl: zertifizierte Zerstörung oder echte Alternative?
- 9 „grüne“ Dinge, die jeder in seinen Alltag integrieren kann
- 5 Beispiele, die uns Hoffnung für die Zukunft der Erde machen
War dieser Artikel interessant?