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Cornflakes bei Öko-Test: Große Marken schneiden schlecht ab

Cornflakes im Test: Bekannte Marken enttäuschen
Foto: Öko-Test

Cornflakes stehen bei vielen täglich auf dem Frühstückstisch. Doch nicht bei allen Marken ist das eine gute Idee, denn einige bekannte Produkte sind bei Öko-Test mit miesen Noten durchgefallen. Die Probleme sind Mineralöl, Pestizide und Acrylamid.

Frühstücksflakes sind bei vielen beliebt, wenn es beim Frühstück oder auch mal zwischendurch schnell gehen muss. Öko-Test wollte wissen, was in den knusprigen Flakes steckt und hat knapp 50 Produkte im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis in der Kurzfassung:

  • Die gute Nachricht: Zwei Drittel der Produkte im Test sind empfehlenswert. Der Test zeigt: Gute Cornflakes müssen nicht teuer sein.
  • Die schlechte Nachricht lautet allerdings: Fünf Produkte sind mit „ungenügend“ durchgefallen, einige stammen von bekannten Marken. Auch Bio-Produkte sind nicht immer eine gute Wahl.

Cornflakes im Test: Wie gut sind Flakes?

Öko-Test hat insgesamt 48 Frühstücksflakes im Labor untersuchen lassen, darunter mehrheitlich Bio-Produkte, aber auch konventionelle Flakes. Getestet wurden sowohl gesüßte als auch ungesüßte Flakes. Die Tester:innen analysierten die Flocken auf Pestizide, Acrylamid, Schimmelpilzgifte und Mineralöl. Auch der Salz-, Zucker- und Ballaststoffgehalt wurde unter die Lupe genommen.

Schlechte Noten für große Cornflakes-Marken

Insgesamt bekamen fünf Produkte ein „ungenügend“, unter anderem:

  • Kellogg’s Special K Classic (3,19 Euro pro 300 Gramm, Note „ungenügend“)
  • Nestlé Fitness Original (2,79 Euro pro 300 Gramm, Note „ungenügend“)
  • Bio Primo Cornflakes, ungesüßt (1,45 Euro pro 300 Gramm, Note „ungenügend“)

Die Gründe für die schlechten Noten waren unterschiedlich, die Tester:innen fanden in einigen Produkten Mineralöl (MOAH), in anderen Pestizide oder Acrylamid – in einigen wiesen sie alle genannten Schadstoffe nach.

(Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, Esther Merbt)

Öko-Test meint: „Als besonders bedenklich schätzen wir MOAH ein, weil es innerhalb dieser großen Stoffgruppe auch krebserregende Verbindungen gibt. In Lebensmitteln haben MOAH aus unserer Sicht deswegen nichts zu suchen.“

Glyphosat: auch in Cornflakes ein Problem

In drei konventionellen Flakes fand das Labor Glyphosat. Wie gefährlich das Pestizid ist, darüber streiten Expert:innen: Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft den Unkrautvernichter als „wahrscheinlich krebserregend“ beim Menschen ein. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) wiederum nicht. Unstrittig ist aber, dass der Unkrautvernichter zum Verlust der Biodiversität beiträgt. Öko-Test stuft Glyphosat als „besonders bedenklich“ ein. Auch das besonders bedenkliche Pestizid Deltamethrin fanden die Tester:innen in einem Produkt.

Öko-Test Cornflakes: Alle Testergebnisse als ePaper

Bio-Qualität ist bei Cornflakes keine Garantie für ein gutes Produkt. Zwar schnitten viele Bio-Flakes mit „sehr gut“ oder „gut“ ab, andere bekamen jedoch schlechte Noten, so zum Beispiel die Dennree Cornflakes (1,59 Euro je 300 Gramm, Note „mangelhaft“) und die Bio Primo Cornflakes, ungesüßt von Müller Drogeriemarkt (1,45 Euro je 300 Gramm, Note „ungenügend“). Mineralöl und Pestizide sind hier kein Problem, die Tester:innen fanden jedoch in einigen Produkten „erhöhte“ oder „stark erhöhte“ Acrylamidwerte.

Cornflakes-Test: Das sind die Testsieger

Zu den Testsiegern zählen unter anderem folgende Bio-Produkte:

  • Alnatura Cornflakes glutenfrei (1,75 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“)
  • K-Bio Dinkelflakes von Kaufland (1,84 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“)
  • Rewe Bio Dinkel Flakes, Naturland (2,39 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“)

Aber auch unter den konventionellen Marken finden sich Produkte, die man unbesorgt verzehren darf, so zum Beispiel die Golden Bridge Cornflakes von Aldi (0,95 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“), die Gut & Günstig Corn Flakes von Edeka (0,95 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“) und die Seitenbacher Cornflakes (2,27 Euro pro 300 Gramm, Note „sehr gut“).

Wo kommt das Acrylamid in Cornflakes her?

Wenn bei der Herstellung von Frühstücksflakes die Getreidekörner geröstet werden, kann dabei der Schadstoff Acrylamid entstehen. Er bildet sich bei Temperaturen über 120 Grad. „Die Rösttemperaturen vieler Flakes in unserem Test liegen laut Herstellerangaben zwischen 270 und 290 Grad.“ Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft Acrylamid als potentiell krebserregend ein.

Tipp: Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, greift besser zu Dinkelflakes. „Die Dinkelflakes punkten in unserem Test nicht nur mit Ballaststoffen, sondern enthalten auch weniger Acrylamid“, rät Jil Eichhorn, Öko-Test-Lebensmittelchemikerin.

Wie viel Salz und Zucker steckt in Cornflakes?

Fünf Produkte mit einem deklarierten Salzgehalt von mehr als 1,6 Gramm je 100 Gramm wurden abgewertet. Beim Zuckergehalt gab es keine Abwertung – obwohl die Produkte mit bis zu 12 Gramm Zucker je 100 Gramm teilweise relativ viel Zucker enthalten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die tägliche Zuckermenge bei einem Erwachsenen 50 (besser 25) Gramm nicht übersteigen.

Alle Details findest du in der Ausgabe 05/2024 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de.

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