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„A letter from the virus“: Imaginärer Brief des Coronavirus geht viral

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Foto: Screenshot Youtube Darinka Montico / Facebook Kristin Flyntz

Die Menschheit kämpft gegen das Coronavirus – und steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Eine Amerikanerin liefert mit einem Brief einen neuen Blickwinkel auf die globale Krise.

„Stopp. Einfach nur Stopp“ – so beginnt der „imaginäre Brief von Covid-19 an die Menschheit“, verfasst von Kirstin Flyntz. Das Coronavirus zwingt uns, innezuhalten. „Es ist keine Bitte mehr. Es ist ein Auftrag.“

Der Brief liefert eine neue Perspektive auf die Krise: Flyntz sieht das Virus als Mahnung an die Welt – aber auch als Chance. „Wir werden euch helfen“, sagt das Virus in dem Schreiben.

„Wir werden das Überschall-Hochgeschwindigkeits-Karussell stoppen. Wir werden die Flugzeuge, Züge, Schulen, Einkaufzentren, Meetings stoppen. Den hektischen, wütenden Rausch der Illusionen und ‚Verpflichtungen‘, der euch davon abhält, unser einziges und geteiltes schlagendes Herz zu hören.“

Der Brief erinnert an die Katastrophen der letzten Zeit

Wald, Brand, Feuer, Amazonas
Im vergangenen Jahr gab es unter anderem im Amazonas und in Australien schwere Waldbrände (Symbolbild; Foto: CC0 Public Domain / Pixabay)

Das Ziel der Unterbrechungen: „Euch diese Sondermeldung zu bringen: Uns geht es nicht gut. Keinem von uns. Wir alle leiden.“ Der Brief zählt verschiedene Katastrophen auf, die die Menschheit in letzter Zeit trafen: Die Feuerstürme in den Lungen der Erde, Taifune in Afrika, China, Japan, fieberhaftes Klima in Indien. „Ihr habt nicht zugehört. Es ist schwierig, zuzuhören, wenn ihr ständig beschäftigt seid.“

„Aber wir werden euch helfen“, sagt Covid-19 in dem Brief. „Wir werden die Feuerstürme in eure Körper bringen, wir werden das Fieber in eure Körper bringen […] damit ihr vielleicht hört: Uns geht es nicht gut.“

Das Video zum Brief ging viral

Kristin Flyntz hat den Brief Mitte März auf Facebook veröffentlicht. Inzwischen gibt es ein Video, indem eine Sprecherin das Schreiben in abgewandelter Form auf Italienisch vorträgt. Die italienische Sprache gibt den Worten eine zusätzliche Dringlichkeit – Italien ist besonders stark vom Coronavirus betroffen. Der Clip wurde mehr als 600.000 Mal aufgerufen (Stand 24.03.).

Die wahre Bedrohung ist nicht das Coronavirus, vermittelt der Text. „Wir sind nicht der Feind. Wir sind Botschafter. Verbündete […] Wir bitten euch: Zu stoppen, leise zu sein und zuzuhören. Euch über individuelle Belange hinaus zu bewegen und die Belange aller zu bedenken. […] In den Himmel zu schauen, der mit weniger Flugzeugen durchzogen ist, seinen Zustand zu bemerken: klar, dunstig, versmogt, regnerisch? Wie sehr braucht ihr ihn gesund, damit auch ihr gesund bleibt?“

Ein Effekt der Corona-Krise: Bessere Luft, Delfine in Häfen

Die Maßnahmen gegen die Corona-Krise haben bereits einige Änderungen in unserer Umwelt bewirkt. Satellitenbilder zeigen, dass sich in Italien und China die Luftqualität verbessert hat – die Konsequenz, wenn es keine Urlaubsreisen mit dem Flugzeug mehr gibt, Fabriken stillstehen und weniger Menschen Auto fahren. In Sardinien wurden zum ersten Mal seit Jahren Delfine in einem Hafen gesichtet:

Aber der Preis ist hoch: Hunderttausende Menschen weltweit haben sich mit Covid-19 infiziert, tausende sind an den Folgen gestorben – und ein Ende der Krise ist nicht absehbar. Das Virus wie Flyntz als „Verbündeten“ zu sehen, halten wir für unangebracht.

Der Einfluss des Menschen ist sichtbar geworden

Auf der anderen Seite wird durch die aktuelle Situation tatsächlich sichtbar, welchen Einfluss der Mensch auf die Erde hat: Jetzt, da wir unseren Lebensstil extrem einschränken müssen, sehen wir, wie sich die Umwelt erholt. Flüsse werden sauberer, die Luft reiner und Tiere kommen aus ihren Verstecken hervor.

Aber nur weil der Coronavirus uns das unmittelbar vor Augen führt, kann man diese Pandemie nicht als Heilsbringer verstehen – wie es der Brief von Flyntz und das zugehörige Video stellenweise tun. Denn sie kostet Menschenleben, Arbeitsplätze und richtet großen Schaden an. Uns hat der „Brief vom Coronavirus“ dennoch zum Nachdenken angeregt – wie geht es euch damit? Schreibt uns in den Kommentaren!

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