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Wie fair werden Smartphones hergestellt? Stiftung Warentest prüft Apple, Samsung und Co.

Stiftung Warentest hat Handyhersteller wie Apple im CSR-Test unter die Lupe genommen.
Foto: CC0 Public Domain – Pixabay/ mikuaalto

Ein Alltag ohne Smartphone ist für die meisten unvorstellbar – doch das sind leider auch die Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette. Stiftung Warentest hat überprüft, welche Handyhersteller es mit Corporate Social Responsibility (CSR) ernst meinen.

Smartphones kosten gerne mal über tausend Euro – doch das allein sagt noch nichts über die Hochwertigkeit oder die Produktionsbedingungen aus. Ein Beispiel der Marktführer macht begreifbar, wie schlimm die Zustände entlang der Lieferketten sein können. 2010 kam es bei einem Zulieferer von Apple, Sony und Samsung zu einer Selbstmordserie, die mit den Arbeitsbedingungen vor Ort in Verbindung gebracht wurde.

Nun hat Stiftung Warentest untersucht, wie verantwortungsbewusst große Handyhersteller ihre Produkte inzwischen anfertigen lassen. Im Test geht es sowohl um Umweltschäden und Lieferketten als auch um die Arbeitsbedingungen in der Handyindustrie.

CSR-Test: So hat Stiftung Warentest getestet

Um die Corporate Social Responsibility (CSR) von Unternehmen zu prüfen, hat Stiftung Warentest Fragebögen an neun bekannte Smartphone-Produzenten verschickt – darunter Apple, Fairphone, Huawei, Samsung und Shiftphone.

Der Fragebogen bezieht sich auf die Wertschöpfungskette eines bestimmten Smartphones – zudem haben die Tester:innen Belege dafür gefordert, wie soziale und ökologische Standards kontrolliert und eingehalten werden, teils auch durch Interviews mit Arbeiter:innen und Videobesichtigung der Fertigungsstätte.

Lies auch: die besten fairen Smartphones im Vergleich

Trauriges Ergebnis: Nur zwei Hersteller sind „gut“, die meisten „mangelhaft“

Insgesamt konnten nur zwei Handyproduzenten die Stiftung Warentest davon überzeugen, dass sie es mit der CSR ernst meinen:

  • Die Hersteller Fairphone und Shiftphone schnitten bei Stiftung Warentest mit „gut“ ab. Sie beantworteten die zugesendeten Fragebögen ausführlich und erlaubten den Tester:innen unter anderem Einblicke in die Fertigungsstätten per Videocall. Die Hersteller konnten auch nachweisen, dass Löhne bei der Montage bestimmter Handys weit über dem Mindestlohn liegen.
  • Samsung erhielt die Bewertung „befriedigend“, Apple „ausreichend“. Hier bemängelten die Tester:innen unter anderem weniger Offenheit. Allerdings verpflichten die Unternehmen Zulieferer, soziale und Umweltstandards einzuhalten und bieten Möglichkeiten, Missstände in der Lieferkette zu melden.
  • Google, Huawei, Nokia, Sony und Xiaomi schnitten alle mit „mangelhaft“ ab. Diese Konzerne zeigen laut Stiftung Warentest kein nennenswertes Engagement in Sachen Unternehmensverantwortung – sie haben die Fragebögen nicht oder nur sehr dürftig beantwortet.

Hier gelangst du zum vollen Test.

Intransparente Lieferketten: Woher stammen die Handy-Bauteile?

Im Rahmen des CSR-Tests hat Stiftung Warentest nachgefragt, woher die Displays, Prozessoren und Kameras in den geprüften Handys stammen. Auch die Herkunft der Akkus und der darin verwendeten Rohstoffe Kobalt und Lithium haben die Tester:innen abgefragt.

Viele Hersteller machten dazu keine Angaben. Samsung gab nur die Herkunft der Bauteile an, Fairphone und Shiftphone nannten außerdem die Kobalt-Raffinerie. Die beiden letztgenannten Anbieter haben sich als nachhaltige Alternativen zu konventionellen Smartphones auf dem Markt etabliert. Fairphones sind zum Beispiel darauf ausgelegt, möglichst leicht reparierbar und aufrüstbar zu sein – das neuste Modell (Fairphone 4) soll am 30.09. erscheinen.

Utopia meint: Auf dem Smarthone-Markt ist (leider) niemand perfekt. Aber sowohl Fairphone als auch Shiftphone haben im Test bewiesen, wie groß die Unterschiede sind, die sie von anderen Smartphone-Herstellern abheben. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Marktführer ein Beispiel an ihnen nehmen. Tests wie der von Stiftung Warentest können immerhin dazu beitragen, die Großen an die Verantwortung gegenüber der Umwelt und ihren Mitarbeiter:innen zu erinnern, zu der sie sich auf dem Papier bekennen.

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