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Dieser Nobelpreisträger spricht eine unbequeme Wahrheit aus

Denis Mukwege, Nobelpreis, Friedensnobelpreis
Foto: Screenshot Youtube

Im vergangenen Jahr hat der kongolesische Gynäkologe Dr. Denis Mukwege den Friedensnobelpreis gewonnen. In einer Rede hat der Arzt mit deutlichen Worten erklärt, wie unser Konsum mit dem Leid in seiner Heimat zusammenhängt.

Der Friedensnobelpreis wurde zwar schon im Dezember vergeben, aber noch immer werden Ausschnitte von Denis Mukweges sogenannter „Nobelvorlesung“ in den sozialen Netzwerken geteilt. Zurecht – mit seiner Rede spricht er unbequeme, aber wichtige Wahrheiten aus.

„Ich komme von einem der reichsten Länder unseres Planeten. Trotzdem gehören die Menschen meines Landes zu den Ärmsten der Welt. Die traurige Wahrheit ist, dass der Reichtum unserer Bodenschätze … die Grundursache für Krieg, extreme Gewalt und erbärmliche Armut ist.“

Kämpfe um Rohstoffe

Die Demokratische Republik Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Zu den wichtigsten Bodenschätzen zählen unter anderem Gold, Kupfer, Zinn, Diamanten, Coltan und Cobalt. Das Problem: Seit Jahrzehnten herrscht ein erbitterter Kampf um die Rohstoffe: Verschiedene Bevölkerungsgruppen, Milizen, Rebellen und das Militär wollen die Macht über rohstoffreiche Gebiete für sich – und kämpfen mit Waffengewalt darum.

Wer die Gebiete kontrolliert, kann die Rohstoffe verkaufen. Interessenten an den Bodenschätzen gibt es genug: Ausländische Investoren und Unternehmen brauchen beispielsweise Coltan und Cobalt für Akkus, Computer, Kameras, Smartphones, Autobatterien oder Medizintechnik.

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Kriegswaffe sexuelle Gewalt

Eine der Waffen in den Kämpfen  ist systematische sexuelle Gewalt: Frauen und Kinder, aber auch Männer werden brutal vergewaltigt – teilweise mit scharfen oder heißen Gegenständen oder in Gruppenvergewaltigungen.

Denis Mukwege hat ein Krankenhaus für Opfer solcher Vergewaltigungen gegründet. Dort behandelt er ihre Wunden und operiert ihre geschändeten Unterleibe. Für seinen Einsatz gegen sexualisierte Kriegsgewalt hat er den Friedensnobelpreis bekommen.

„Wir lieben schöne Autos, Schmuck und Geräte. Ich habe selber ein Smartphone. Diese Dinge enthalten Mineralien, die in unserem Land gefunden werden. Abgebaut unter unmenschlichen Bedingungen. Von Kindern, die Opfer von Einschüchterung und sexueller Gewalt sind. Und wenn Sie ihr Elektroauto fahren, ihr Smartphone benutzen oder ihren Schmuck bewundern: Nehmen Sie sich eine Minute Zeit, über die Herstellungsbedingungen dieser Objekte nachzudenken“, sagt Mukwege in seiner Rede.

Die Verantwortung des Konsumenten

Die Bürgerkriege in der Demokratischen Republik sind vielschichtig und haben vor allem politische Ursachen. Der Kampf um die Rohstoffe ist nicht die alleinige Ursache. Die hohe Nachfrage nach den Erzen und Metallen verschärft die Lage aber. Daher sieht Mukwege auch uns in der Verantwortung:

„Als Konsumenten ist das Wenigste was wir tun können, darauf zu bestehen, dass diese Produkte unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt werden. Diese Tragödie wissentlich zu ignorieren, macht uns mitschuldig. Es sind nicht nur die Gewalttäter, die für die Verbrechen verantwortlich sind. Es sind auch die, die sich entscheiden, wegzuschauen.“

Hier die ganze Rede von Denis Mukwege auf YouTube:

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