Mit dieser PR-Aktion wollte eine pfälzische Edeka-Filiale auch Umweltschützer überzeugen: Der Supermarkt bot an der Salattheke nur noch Holzgeschirr an – hatte aber eine Kleinigkeit nicht bedacht ….
„Ein weiterer Schritt zum Thema Nachhaltigkeit“, stand unter einem Post auf der Facebook-Seite der Edeka-Filiale Johansen aus dem rheinland-pfälzischen Jockgrim. Der Supermarkt hatte neues Holzbesteck an der Salatbar eingeführt. Doch anstelle von Lob erntete die Filiale auf den sozialen Netzwerken vor allem Hohn – denn die Holzgabeln und -messer auf dem Bild waren einzeln in Plastik eingeschweißt.
So reagierte das Netz auf Edekas neues Holzgeschirr
Inzwischen wurde der Post auf Facebook gelöscht, Fotos davon kursieren aber noch auf diversen Social-Media-Plattformen:
Unter den Posts haben User kritische Kommentare hinterlassen:
„Das ist genauso dumm, wie geschältes Obst und Gemüse in Plastik-Packungen zu verkaufen“, beschwerte sich etwa Nutzer GerScorpio. Viele kritisierten auch, dass man Messer und Gabel nur zusammen verwenden könne, weil diese gemeinsam eingeschweißt seien – auch wenn man nicht beides benötige. Dass die Filiale Hygienevorschriften einhalten muss, leuchtet vielen ein – doch gäbe es auch hier nachhaltigere Alternativen: „Mein erster Gedanke war: Warum hat man es nicht in Papiertütchen verpackt?“, so Nutzer Fabsky.
Plastik-Gesetz: Neue Regelungen für Verpackungen
Edeka ist nicht die erste Kette, die versucht, Plastikgeschirr zu reduzieren. Einige Supermärkte verzichten bereits auf Geschirr und andere Einweg-Produkte aus Plastik, zum Beispiel Aldi und Netto. Die Supermärkte kommen so dem Plastikverbot der EU zuvor, das 2021 in Kraft tritt.
Seit Januar gilt in Deutschland außerdem das neue Verpackungsgesetz. Es schreibt unter anderem vor, dass Händler und Hersteller bei der Entsorgung von Verpackungen stärker in die Verantwortung genommen werden – aus gutem Grund: Laut Umweltbundesamt produzierten die Deutschen 2016 über 18 Millionen Tonnen Plastikmüll. Damit belegen wir EU-weit Platz eins.
Grund dafür ist auch, so das Umweltbundesamt, dass Hersteller immer häufiger aufwendige Verpackungen mit komplizierten Verschlüssen oder Dosierhilfen produzieren. Diese verbrauchen mehr Material. Außerdem sollen aufgeblähte Verpackungen den Kunden mehr Inhalt suggerieren – das zeigte zum Beispiel die Wahl zur Mogelpackung des Jahres 2018.
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