Bei Edeka gibt es geschälten, verpackten Spargel zu kaufen – das zeigt ein Foto eines Facebook-Users. Der Supermarkt versuchte daraufhin, sein Produkt zu verteidigen. Doch der Nutzer brachte auf den Punkt, worauf es wirklich ankommt.
Spargel ist eigentlich schnell zubereitet: Die weißen Stangen muss man lediglich waschen und schälen, bevor sie in den Kochtopf können. Doch die Supermarktkette Edeka will es ihren Kund:innen scheinbar noch leichter machen – wie ein Foto eines Facebook-Users zeigt.
Kunde konfrontiert Kette wegen geschältem, verpackten Spargel
„Echt jetzt, EDEKA?“, beschwerte sich vergangenen Mittwoch ein User auf Facebook. „Ihr schält Spargel, um ihn dann in Plastikschalen zu verpacken? Geht’s eigentlich noch?“ Dazu postete er ein Foto einer Plastikschale mit Folie, in der geschälte, weiße Spargelstangen steckten.
Das Socialmedia-Team der Supermarktkette antwortete daraufhin, das Angebot sei für Kund:innen gedacht, die es bevorzugen, Spargel in geschälter Form zu kaufen. „Als Vollsortimenter sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Wünsche unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen“, lautete die Rechtfertigung. „Viele Kunden wünschen sich bereits verarbeitete Produkte oder teils verarbeitete Produkte zu kaufen, um sich einen Arbeitsschritt zu Hause zu ersparen.“
Der Facebook-User, der das Bild geteilt hatte, lies sich nicht so leicht überzeugen. „Ich könnte mir vorstellen, dass es ein ziemlich vorrangiger Wunsch eurer Kunden ist, auch in Zukunft noch in einer halbwegs intakten Welt zu leben“, erklärte er. „Als Unternehmen tragt ihr dafür Mitverantwortung und auch als Vollsortimeter kann man sich durchaus dafür entscheiden, nicht jeden Unsinn anzubieten, nur damit sich jemand einen Arbeitsschritt spart.“
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Vorgeschälter Spargel: Das meinten andere User:innen dazu
Andere Facebook-Nutzer:innen waren geteilter Ansicht bezüglich des Edeka-Produkts: „Wie saufaul muss man sein, dass man nicht 10 Sekunden pro Spargel (maximal) verwendet?“, kommentierte ein User unter dem Post. „Vielleicht auch noch hartgekochte Eier ohne Schale? Oder Kartoffeln ohne Schale?“.
Andere verteidigten das Konzept: „Super, dann muss ich mich nichtmehr dahinstellen! Danke für den Tipp“, schrieb zum Beispiel eine Userin.
Lebensmittel erst schälen und dann einpacken – das ist absurd
Utopia meint: Produkte wie der vorgeschälte Spargel von Edeka mögen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine gute Lösung sein. Die meisten von uns sind aber nicht darauf angewiesen und wählen sie aus Bequemlichkeit.
Dabei ist es absurd, ein Lebensmittel erst von seiner natürlichen, biologisch abbaubaren Verpackung zu befreien, um es in eine synthetische zu stecken. Ebenso absurd wie die Tatsache, dass Supermärkte solche Produkte anbieten, und gleichzeitig immer wieder betonen, wie wichtig es ihnen sei, Verpackungen zu vermeiden und Ressourcen zu schonen.
Der Nutzer, der das Foto gepostet hat, hat Recht: Supermärkte tragen eine Mitverantwortung dafür, wie die Zukunft von uns und zukünftigen Generationen aussehen wird. Genau wie die Politik, die Industrie – und wir selbst. Denn es ist ja so: Wenn niemand geschälten Spargel kaufen würde, würde er auch nicht angeboten.
Tipp: Wer Spargel selbst schält, kann auch die Schale gleich mitverwerten – zum Beispiel als leckere Spargelsuppe.
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