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Nach raffiniertem Golden-Globes-Auftritt: Jetzt klagt das „Fiji-Water-Girl“

Fiji Wasser
Foto © Utopia

Das Negativ-Highlight der diesjährigen Golden Globes war weder ein Film noch ein Promi – sondern ein Model, das auf dem roten Teppich Wasser der Marke Fiji Water servierte. Jetzt verklagt das Model die Wassermarke.

Ein Model hat es Anfang Januar geschafft, innerhalb weniger Stunden berühmt zu werden: Kelleth Cuthbert servierte bei der Verleihung der Golden Globes Wasser der Marke Fiji Water. Dabei hat sie sich – von den Fotografen anscheinend unbemerkt – auf Dutzende Promi-Fotos geschlichen. Dabei hatte sie stets ein Tablett mit gut sichtbaren Fiji-Water-Flaschen in der Hand. Die Bilder gingen viral.

Inzwischen gibt es jedoch Ärger zwischen dem Model und seinem ehemaligen Arbeitgeber. Wie der britische Guardian berichtet, verklagt Cuthbert Fiji-Water. Der Grund: Fiji Water hat Cuthberts Auftritt auf den Golden Globes weiter vermarktet. Das Unternehmen hat aus den Bildern von Cuthbert lebensgroße Pappaufsteller hergestellt und vor Supermärkten platziert, offenbar ohne ihr Einverständnis. Hier ist ein solcher Pappaufsteller zu sehen:

„Der letzte Ausweg“

„Fiji Water hat mein Bild ohne einen Vertrag, ohne Zustimmung und ohne Bezahlung verwendet, alles für den eigenen finanziellen Gewinn“, erklärt Cuthbert auf Instagram. „Die Entscheidung, Fiji Water zu verklagen, war der letzte Ausweg für mich.“

Ein Sprecher von Fiji Water erklärte laut dem Guardian jedoch: „Diese Klage ist wertlos. Nach dem Erfolg auf Social Media haben wir einen großzügigen Deal vereinbart, gegen den sie offenbar verstoßen hat. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns vor Gericht durchsetzen werden.“

Fiji Water zerstört die Umwelt

Ob Cuthbert die Klage nun gewinnt oder nicht – profitiert hat sie von ihrem Job für Fiji Water in jedem Fall. Nach ihrem Auftritt bei den Golden Globes ergatterte sie eine Rolle in der Serie „The Bold and The Beautiful“. Den eigentlichen Grund zum Klagen hätte die Umwelt. Cuthbert wurde zum Gesicht einer verschwenderischen Industrie, die die Umwelt zerstört, um stinknormales Wasser als Lifestyle-Produkt zu inszenieren.

Das Mineralwasser Fiji Water stammt laut Hersteller aus einer Grundwasserquelle unter der Insel Viti Levu, Fidschis größter Insel. Das Unternehmen preist sein Produkt als besonders gesund und schmackhaft an, weil es fernab der menschlichen Zivilisation in unberührter Natur entspringe.

Das lässt ein harmonisches Bild vor dem Auge der Konsumenten entstehen. In Wahrheit aber, so der Vorwurf von Umweltschützern, zerstört das Unternehmen hinter Fiji Water die ursprünglich tatsächlich unberührte Natur und beutet die Wasserreserven der Insel aus. Prominente trinken dieses scheinbar besondere Wasser, das über eine Distanz von 8.000 Kilometern (!) nach Los Angeles gekarrt wird, nur damit sie nicht „dehydrieren“.

Fiji-Girl: Ein fragwürdiger Hype in den sozialen Medien

Leider interessiert sich aber kaum jemand für diese zerstörerischen Praktiken: In den sozialen Netzwerken war das Model mit seinem Tablett voller Fiji-Water-Flaschen wochenlang ein Riesen-Hype. Ununterbrochen tauchten neue Memes auf, die das dauerlächelnde Model im Hintergrund beim Servieren von Fiji Water zeigen.

Wir empfehlen statt Fiji Water: Leitungswasser. Das ist nicht nur bequemer, es spart auch Material (vor allem umweltschädliches Plastik), Transportwege und jede Menge Geld: Im günstigsten Fall bekommt man beim Discounter für einen Euro etwa sieben Liter Wasser. Fürs gleiche Geld gibt’s 200 Liter Leitungswasser, das hierzulande das am besten kontrollierte Lebensmittel ist und grundsätzlich bedenkenlos getrunken werden kann (mehr dazu und über Ausnahmen wie alte Rohrleitungen).

Noch mehr Wasser, die dem gesunden Menschenverstand wehtun

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