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Greenpeace: Nivea hat ein Plastikproblem

Greenpeace: Nivea hat ein Plastik-Problem
Screenshot: Greenpeace e.V. / Kampagne Kosmetik ohne Plastik

Genau wie viele andere Kosmetikmarken setzt Nivea Kunststoffe in Pflegeprodukten ein. Greenpeace fordert jetzt: Mikroplastik raus aus Kosmetik!

Mit einer gelungenen Adbusting-Kampagne macht die Umweltschutzorganisation darauf aufmerksam, dass Nivea-Produkte Plastik enthalten: Bilder, die an Nivea-Werbekampagnen erinnern, zeigt Greenpeace mit erfundenen Werbeslogans, wie zum Beispiel „Neu: die pure Plastikpflege fürs Haar“.

Auf der Kampagnen-Seite von Greenpeace gibt es viele Infos rund um Mikroplastik in Nivea und anderen Kosmetikprodukten – und eine Protestmail an Bundesumweltministerin Barabara Hendricks mit der Forderung, Mikroplastik in Kosmetik ganz zu verbieten.

Bereits Anfang April machte Greenpeace bekannt: Trotz gegenteiliger Versprechen der Hersteller sind Pflegeprodukte immer noch voller Mikroplastik.

Hersteller verwenden flüssige Kunststoffe

Nivea als eine der beliebstesten deutschen Marken ist dabei nur Platzhalter für all die Kosmetikhersteller, die noch immer Plastik in ihren Produkten verwenden. Viele Marken haben inzwischen versprochen, Mikroplastik aus ihren Produkten zu verbannen. Aber: Diese Selbstverpflichtungen sind sehr vage formuliert. Die Hersteller sagen nur zu, keine festen Plastikpartikel wie etwa Polyethylen (PE) mehr einzusetzen.

Diese für die Hersteller sehr bequeme Definition von Mikroplastik lässt völlig außer Acht, dass Kunststoffe in Pflegeprodukten und Kosmetika sehr häufig in anderer Form vorkommen: Synthetische Polymere werden in flüssiger, gel- oder wachsartiger Form oder in Nanogröße eingesetzt, beispielsweise als Bindemittel und Füllstoff.

Mikroplastik in Kosmetik vermeiden
Mikroplastik ist nicht nur in Peelings enthalten – oft ist es für unser Auge völlig unsichtbar. (Foto: © Africa Studio - stock.adobe.com)

Auf der Inhaltsstoffliste steht dann zum Beispiel „Acrylate Crosspolymer“, „Acylates Copolymer“, „Polyquaternium“ oder „Nylon“. Eine Checkliste für gängige Kunststoffe in Kosmetik bietet Greenpeace hier im PDF.

Das Problem: Während für feste Mikroplastik-Partikel inzwischen bekannt ist, dass sie durch das Abwasser in die Gewässer gelangen und dort ganze Ökosystemen gefährden, sind viele andere Kunststoffe kaum erforscht. Damit ist auch unsicher, ob und wie sehr sie die Umwelt und unsere Gesundheit schädigen können. Greenpeace fordert daher, jegliche Art von Kunststoff in Kosmetika zu verbieten.

Naturkosmetik statt Nivea & Co.

Der Einsatz für ein Verbot von Mikroplastik ist richtig. Dennoch sind auch wir Verbraucher weiterhin gefordert: Durch unsere Konsumentscheidungen können wir jetzt schon verhindern, dass noch mehr Mikroplastik ins Abwasser und in die Meere gelangt. Für den Kosmetikkauf heißt das: Naturkosmetik kaufen. Diese enthält keine erdölbasierten Inhaltsstoffe wie Kunststoffe. Utopia hat 12 weitere Tipps, was du gegen Mikroplastik tun kannst.

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